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5,42 Meter: Katharina Wagner sichert sich Silber

Frankfurt/Melsungen. Am ersten Tag der hessischen Jugen-Hallenmeisterschaften in Frankfurt sorgte gleich zu Beginn der Veranstaltung Katharina Wagner aus Melsungen für einen hervorragenden Auftakt aus heimischer Sicht.  War zunächst noch gar nicht sicher, ob sie bei diesen Landestitelkämpfen an den Start gehen würde, weil sie sich vor mehr als drei Wochen eine starke Erkältung eingefangen hatte und diese nicht mehr los wurde, so meldete sich die Vorjahresschülerin eindrucksvoll auch in der hessischen Jugendspitzenklasse an. Von den 20 gemeldeten Teilnehmerinnen gingen 15 Teenager an den Start und ermittelten ihre drei Medaillengewinner.

Maryse Luzolo von der LG Eintracht Frankfurt, die im Vorjahr Deutschlands beste Weitspringerin bei den Schülerinnen war und schon bei den deutschen Jugendmeisterschaften mit 5,93 m die Bronzemedaille erreichte, ging als haushohe Favoritin an den Start.  Auch der zweite Platz schien an Julia Smakal vergeben zu sein, denn der Alsfelder Teenager wurde mit 5,56 m gemeldet. Katharina Wagner aus Melsungen, im Vorjahr bei den A-Schülerinnen mit 5,37 Meter die Nummer drei in Hessen, hatte drei Wochen wegen ihres gesundheitlichen Zustandes kein Training durchführen können. Bei einem Leistungstest vor einer Woche in Stadtallendorf erreichte sie 5,07 Meter, so dass man sich für eine Teilnahme an diesen Landes-Jugendmeisterschaften entschied.

Im ersten Durchgang imponierte zunächst Jennifer Maedicke von der TG Langgöns, als sie sich mit 5,16 m an die Spitze des Feldes setzte. Danach legte ihre Trainingspartnerin Lisa Mayer alles in den ersten Versuch und übernahm mit 5,43 Meter die Führung. Das war keine Überraschung, denn Lisa Mayer wurde im Vorjahr mit 5,40 Meter auf Rang zwölf im Bundesgebiet geführt. Die schlanke Schülerin, der noch größere Qualitäten über 400 Meter zugetraut werden,  riss nach ihrem Sprung triumphierend die Arme nach oben und signalisierte, dass sie einen spannenden Weitsprungwettbewerb eingeläutet hatte. Unmittelbar danach kam Katharina Wagner an die Reihe. Doch sie trat ihren Versuch über.

Julia Smakal eröffnete ihren Wettkampf mit 5,24 m und sicherte sich zunächst Rang zwei. Dann kam die Favoritin Luzolo aus Frankfurt. Sie absolvierte einen Sicherheitssprung, der mit 5,41 m gemessen wurde. Damit lagen die drei Medaillenanwärterinnen nach dem ersten Versuch bereits auf den Plätzen eins bis drei.

Im zweiten Durchgang demonstrierte Katharina Wagner, dass sie eine typische Meisterschaftsspringerin ist.  Mit großartigen 5,32 Meter setzte sie sich trotz ihrer gesundheitlichen Probleme auf Rang drei.  Lisa Mayer hatte ihr Pulver verschossen, denn ihr zweitbester Sprung wurde mit nur  5,14 m gemessen. Auch Julia Smakal, die über eine Verhärtung ihres Oberschenkels klagte, konnte sich im Vorkampf nicht mehr verbessern.  Maryse Luzolo landete im zweiten Durchgang nur bei 5,15 m und trat ihren dritten Versuch über.

Im Finale blieb bis zum fünften Versuch alles beim Alten. Nur Julia Smakal konnte sich auf 5,25 m verbessern, blieb aber mit dieser Leistung auf Rang vier. Katharina Wagner, die im dritten Durchgang  5,27 m und mit ihrem vierten Versuch 5,29 m erzielt hatte, griff mit ihrem vorletzten Sprung noch einmal an.  An den  5,43 m der Führenden Lisa Mayer biss sich die Konkurrenz die Zähne aus, denn bald stellte sich heraus, dass alle gegen diese Vorlage vergeblich anstürmten. 5,43 m standen wie ein Fels in der Brandung und hielten allen Anstürmen stand. Aber diese Weite lag für Katharina Wagner in Reichweite.  Leider trat sie im fünften Durchgang Ihren besten Sprung – selbst die Kampfrichter meinten, dass dieser Satz weiter als 5,50 m war –  hauchdünn über. So musste der letzte Sprung entscheiden.  Natalie Dittmar (Eintracht Frankfurt) sicherte sich mit 5,14 m den achten Platz. Mit 5,15 m landete Meja Jacobs aus Wiesbaden auf Rang sieben. Mit der gleichen Weite auf Rang sechs platzierte sich Alina Lerch aus Alsfeld, die im Vorjahr immerhin schon 5,35 m gesprungen war.  Mit 5,17 m überraschte Jennifer Maedicke aus Langgöns mit Rang fünf, und Julia Smakal blieb etwas hinter den Erwartungen zurück und wurde mit 5,25 m auf Platz vier geführt.

Katharina Wagner hatte damit vor ihrem letzten Sprung bereits die Bronzemedaille sicher.  Vor zwei Jahren konnte sie im letzten Versuch hessische Schülermeisterin werden, vor einem Jahr holte sie sich in Neu-Isenburg noch die Silbermedaille. Nun stand sie auf der Anlaufbahn und wollte ebenfalls zum großen Gegenschlag – sprich Goldmedaille – ausholen. Obwohl sie am Absprungbalken noch einige Zentimeter verschenkte, landete sie nach einer tollen Konzentrationsleistung bei 5,42 Meter. Mit diesem Sprung demonstrierte Katharina erneut ihre großen wettkämpferischen Qualitäten. Sie verfehlte die Meisterschaft nur um einen Zentimeter,  zog aber an der Favoritin Maryse Luzolo um einen Zentimeter vorbei. Diese kämpfte im letzten Durchgang noch einmal mit aller Energie um den Titel, aber wieder musste der Kampfrichter ihren Sprung ungültig geben, da sie erneut übertrat.

Bei der Siegerehrung sah man dann auch ein Bild der Kontraste: Hier die glückliche Goldmedaillengewinner Lisa Mayer, daneben eine strahlende Katharina Wagner, die niemand auf der Rechnung hatte und auf Rang drei die wie versteinert dastehende Maryse Luzolo. So groß schon können die Unterschiede von zwei Positionen also sein. Aber wer als haushohe Favoritin an den Start geht, empfindet schon den dritten Platz als eine große Enttäuschung.

Mit ihren 5,42 m ist Katharina Wagner sicherlich keineswegs am Ende,  Wenn sie ihre gesundheitlichen Probleme überwunden hat, könnten bald Sprünge von 5,50 m und mehr keine Seltenheit sein. (ajw)



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