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Bauernhöfe statt Agrarfabriken: Grüne Demo in Berlin

Niedenstein. „Wir haben es satt“ – unter diesem Motto zeigen ein breites Bündnis aus Umwelt-, Tierschutz-, Verbraucherverbänden, Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und alternativen Bauernverbänden der Bundesregierung, Agroindustrie und Deutschem Bauernverband die rote Karte  für deren verfehlte Agrarpolitik. Für den 22. Januar rufen sie zu einer großen Demonstration auf gegen eine auf Industrialisierung und Intensivierung ausgerichtete Agrarpolitik. Statt weiter Massentierhaltung, Agrogentechnik und Dumpingexporte zu fördern, soll die Agrarpolitik auf den Erhalt einer nachhaltigen, bäuerlichen Landwirtschaft und einer regionalen, handwerklichen Lebensmittelverarbeitung ausgerichtet werden.

Die Grünen in Niedenstein unterstützen diesen Demonstrationsaufruf. Agrarlobby und Bundesregierung müssten begreifen, dass sie Agrarpolitik nicht länger hinter verschlossenen Türen zum eigenen Wohle betreiben können. Agrarpolitik gehe alle an. Bürgerinnen und Bürger forderten zu recht, dass ihre Steuergelder für Agrarbeihilfen eingesetzt würden, die der Umwelt, dem Klima und der Natur nutzen, die den Tierschutz in der Landwirtschaft verbessern und die Produktion gentechnikfreier, regionaler Qualitätslebensmittel ermöglichen.

Der aktuelle Dioxinfall führt tatsächlich einmal mehr vor Augen: Eine Lebensmittelerzeugung, die nur auf Kostenoptimierung und Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, wird dauerhaft keine sicheren, qualitätsvollen Lebensmittel herstellen können. So fordern die Grünen eine Agrarpolitik, die auf die Förderung einer nachhaltigen, bäuerlichen Landwirtschaft, die Stärkung des ökologischen Anbaus und den Ausbau regionaler Kreisläufe setzt.

Der geplante GENMAISANBAU (Niedermöllrich) und die ausufernde Massentierhaltung (z. B. Niedenstein, Wabern) haben zu einer intensiven politischen Diskussion im Schwalm-Eder-Kreis geführt. Der aktuelle Futtermittelskandal (Dioxin) zeigt zudem auf, dass enormer Handlungsbedarf besteht.

Während der Messe „Grüne Woche“ in Berlin treffen sich am 22. Januar Landwirtschaftsminister aus aller Welt und internationale Agrarkonzerne auf Einladung der Bundesregierung. Das Ziel von Monsanto, Müller Milch, BASF und Co.: die Industrialisierung der Landwirtschaft voran zu treiben. Das heißt: Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporte. Die Agrarkonzerne wollen für Gen-Saat, Agro-Chemie und Industrie-Food grenzenlose Märkte und weitere Milliarden-Subventionen. Sie wollen Agrarfabriken statt Bauernhöfe – überall. Dies alles unter dem Deckmantel den Welthunger und den Klimawandel zu bekämpfen.

Ab Fritzlar wird ein Bus nach Berlin fahren, um an der  Demonstration „Wir haben es satt! Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporten“ teilnehmen zu können. Der BUND Waldeck-Frankenberg organisiert den Bus zur Demonstration. Der Bus fährt ab Frankenberg (5 Uhr) über Korbach (5 Uhr). Die Weiterfahrt ab Fritzlar wird voraussichtlich um 6 Uhr erfolgen.

Wer mitfahren möchte, sollte eine E-Mail an rudolf.schaefer@bund.net richten und 30 auf das Konto bei der Volksbank Mittelhessen, BLZ: 513 900 00, Konto-Nr. 19894010 überweisen. Als Verwendungszweck das  Stichwort „Fahrpreis Demo am 22.01. 2011“ und den  Namen des Teilnehmers angeben. (adg)

Weitere Infos: www.gruene-niedenstein.de oder www.wir-haben-es-satt.de