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Gewerbesteuer in Hessen: Aus dem Tal, aber noch nicht auf alter Höhe

Hessen. Jetzt ist es amtlich: Der wirtschaftliche Aufschwung ist auch in den Kassen der hessischen Kommunen angekommen. Nach Mitteilung des Hessischen Statistischen Landsamtes brachte die sich bereits im Verlauf des Jahres 2010 abzeichnende Erholung der Gewerbesteuereinnahmen für das Gesamtjahr 2010 einen Anstieg gegenüber 2009 um rund 470 Millionen Euro oder 14,8 Prozent auf mehr als 3,6 Milliarden Euro. Im Krisenjahr 2009 waren sie um mehr als 1,1 Milliarden Euro eingebrochen. Der Wert des bisherigen Rekordjahres 2008 der Gewerbesteuereinnahmen wurde 2010 allerdings um fast 670 Millionen Euro verfehlt und damit erst das Niveau zwischen den Jahren 2005 und 2006 erreicht.

Die insgesamt positive Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen wurde jedoch nicht von allen hessischen Gemeinden getragen. 130 der 426 hessischen Gemeinden mussten sogar einen Rückgang ihrer Gewerbesteuereinnahmen hinnehmen, etwa die Stadt Darmstadt, die 2010 gegenüber 2009 mehr als 17 Millionen Euro weniger an Gewerbesteuer (brutto) einnahm und damit einen Rückgang um 12,9 Prozent auf knapp 117 Millionen Euro zu verkraften hatte.

Die absolut höchsten Gewerbesteuereinnahmen unter Hessens Gemeinden verbuchte mit 1,3 Milliarden Euro (plus 18,1 Prozent) wie immer Frankfurt am Main, gefolgt von Wiesbaden mit 205 Millionen Euro (plus 16,4 Prozent) und Kassel mit 171 Millionen Euro (plus 41,6 Prozent). Offenbach am Main verbesserte sich nur leicht auf knapp 47 Millionen Euro (plus 2,4 Prozent). Bezogen auf die Einwohnerzahlen lag weiterhin Eschborn mit 4161 Euro pro Kopf souverän an der Spitze der an Gewerbesteuereinnahmen stärksten hessischen Kommunen, obwohl dort im Jahr 2010 ein Rückgang um 46 Millionen Euro auf 86,5 Millionen Euro (minus 34,5 Prozent) zu verzeichnen war. Frankfurt am Main dagegen rangierte mit 1938 Euro je Einwohner nur auf Rang fünf der hessischen Gemeinden. (red)