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CDU und Handwerk fordern bessere Schülerbeförderung

Schwalm-Eder. In Gesprächen mit der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder forderte die Kreisspitze der CDU Schwalm-Eder mehr Geld für die Schülerbeförderung zur Verfügung zu stellen. Besonders vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen werde der Weg zur Schule in Zukunft weiter werden als bisher. „Hier müsse mehr getan werden, um zu einer angemessenen und sicheren Beförderung der Kinder und Jugendlichen zu kommen“, sagte der CDU Bundestagsabgeordnete Bernd Siebert. „Prognosen, nachdem sich die Bevölkerungszahl im Kreis bis zum Jahr 2050 um über 30 Prozent reduziert, sind ein wichtiger Fingerzeig um eine zukunftsfähige Infrastruktur zu gestalten“, so Mark Weinmeister, Staatsekretär im hessischen Umweltministerium und Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag.

Die seit Jahren rückläufigen Geburtenraten führten zu rückläufigen Schülerzahlen, die sich auch in der Ausbildung niederschlagen. Mit Blick auf die Berufsschulen forderte Jürgen Altenhof, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder, eine bessere Einbindung. „Die Standorte müssten für alle Schüler, auch die Berufsschüler gut zu erreichen sein“, sagte Altenhof. Auch wenn die Innungen die Berufsschulen bei dem Erhalt der Fachklassen weiter unterstützen, so werde ein weiterer Rückgang der Ausbildungszahlen wahrscheinlich sein. „Die dezentralen Strukturen im zweitgrößten Flächenkreis Hessens erfordern deshalb eine stärkere Unterstützung der Auszubildenden im ersten Lehrjahr.“

Die Fahrtstrecken von Schwalmstadt über Homberg nach Melsungen müssten erweitert und optimiert werden. Wenn es keine schlüssigen und akzeptierten Lösungen gebe, werde die Ausbildung früher oder später ohne die Berufsschulen im Schwalm-Eder-Kreis stattfinden. Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen) sprach sich zudem für jahrgangsübergreifende Beschulung in den Fachklassen der Berufsschulen aus. Dann könnten Auszubildende verschiedener Jahrgänge in einer Klasse unterrichtet werden und ein Verschwinden des Bildungsangebotes eingedämmt werden.

Förderung der Hauptschüler

Als ein positives Signal für viele Betriebe wertete das Handwerk die Förderung der Ausbildung von Hauptschülern. Es sei gut, dass die Ausbildung besonders im Betrieb gestärkt werde. Im Handwerk sind immer noch rund 50 Prozent der auszubildenden Hauptschüler. In vielen jungen Menschen stecke aber eine Begabung und meist deutlich mehr Potenzial als oft vermutet. Diese Potenziale könnten durch marktnahe, praktische Erfahrungen im Betrieb weiter gefördert werden. Dennoch müsse es weiter Hilfsangebote, wie „ausbildungsbegleitende Hilfen“ (abH) geben, die den Jugendlichen helfen, die Erwartungen zu erfüllen. Wie es gehen kann, habe die Kreishandwerkerschaft mit der betriebsnahen Maßnahme „Fit für Ausbildung und Beruf“ (FAuB)  über mehr als zehn Jahre lang gezeigt. „Hier haben die Handwerker vielen schulmüden jungen Menschen zu einem positiven Berufseinstieg verholfen. Hessenweit habe man jahrelang die besten Ergebnisse erzielt“, sagte Altenhof.

Ihre Kritik an der Schließung der Arbeitsgerichte in Marburg und Bad Hersfeld hat die Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder auch in dem Gespräch mit den Vertretern der CDU erneuert. In einem Antwortschreiben, das die Handwerker von Justizminister Jörg-Uwe Hahn erhalten haben, wurden die Anregungen nicht aufgegriffen. Der Minister verteidigte seine bisherige Haltung. Auch die geforderte Neuordnung der Landkreise und damit die Zuordnung der Schwalm und damit des gesamten Schwalm-Eder-Kreises nach Kassel wurde nicht berücksichtigt. Damit müssen die Schwälmer ihre arbeitsrechtlichen Streitigkeiten in Zukunft in Gießen austragen. Für alle Beteiligten bedeute dies weite Wege. Ferner wurde die neue Regelung der Rundfunkgebühren als ein falscher Schritt kritisiert. Weinmeister und Siebert warben dagegen um Verständnis für das Vorgehen in den beiden Diskussionen. (red)