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Inflationsrate steigt im Januar auf 1,6 Prozent

Höhere Energiepreise belasten Verbraucher immer stärker

Hessen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen lag im Januar um 1,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Dezember 2010 hatte die Inflationsrate 1,5 und im Durchschnitt des vergangenen Jahres 0,8 Prozent betragen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, ist der erneute Anstieg der Inflationsrate auf weiter steigende Energiepreise, insbesondere für Strom, Heizöl und Kraftstoffe zurückzuführen. Ohne Energie betrug die Inflationsrate im Januar 0,7 Prozent. Hier zeigt sich trotz starker Schwankungen der Einzelpreise eine bemerkenswerte Konstanz: Seit Juli 2010 liegt die ohne Energie berechnete Inflationsrate im Bereich von 0,7 bis 0,8 Prozent.

Binnen Monatsfrist sank der Verbraucherpreisindex im Januar saisonbedingt um 0,5 Prozent. Insbesondere die Preise für Pauschalreisen (minus 16,3 Prozent) und Ferienwohnungen (minus 31,5 Prozent) lagen deutlich unter dem Niveau des Urlaubsmonats Dezember. Sonderangebote und Rabattaktionen führten zu sinkenden Preisen bei Bekleidung und Schuhen (minus 3,7 Prozent), Unterhaltungselektronik (minus 1,1 Prozent), Haushaltsgeräten (minus 0,7 Prozent), Heimtextilien (minus 0,4 Prozent) sowie bei Möbeln und Einrichtungsgegenständen (minus 0,3 Prozent).

Das Verbraucherpreisniveau für Nahrungsmittel ging in Hessen, trotz weltweit deutlich gestiegener Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte, gegenüber dem Vormonat (minus 0,2 Prozent) leicht zurück. Billiger wurden binnen Monatsfrist Obst (minus 2,4 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (minus 0,9 Prozent), Speisefette und -öle (minus 0,8 Prozent) sowie Fisch (minus 0,4 Prozent). Höhere Preise als im Vormonat wurden für Molkereiprodukte und Eier (plus 1,3 Prozent), Gemüse (plus 0,5 Prozent) sowie Brot- und Getreideerzeugnisse (plus 0,2 Prozent) verlangt. Gegenüber Januar 2010 verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 2,2 Prozent.

Für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) zahlten die Verbraucher im Januar 3,2 Prozent höhere Preise als im Vormonat und 9,6 Prozent mehr als im Januar 2010. Die Preise der einzelnen Energieprodukte entwickelten sich recht unterschiedlich. Die stärksten Preiserhöhungen wurden im Januar für Strom (plus 6,8 Prozent gegenüber dem Vormonat) und Heizöl (plus 4,2 Prozent) beobachtet. Gas verteuerte sich um 0,2 Prozent. Bei den Kraftstoffen verteuerte sich Diesel (plus 2,8 Prozent) stärker als Benzin (plus 2,0 Prozent), sodass der Preisvorteil von Diesel, wie schon in den Monaten zuvor, geringer wurde. Binnen Jahresfrist stiegen die Preise für Heizöl um 26,9 Prozent, für Diesel um 15,3 Prozent, für Benzin um 9,6 Prozent, für Strom um 7,9 Prozent und für Gas um 5,8 Prozent.

Die Preisentwicklung bei Gebrauchsgütern wirkte auch im Januar dämpfend auf die Inflationsrate. Insgesamt waren Gebrauchsgüter 0,7 Prozent billiger als vor einem Jahr. Einen erheblichen Anteil hieran hatten Produkte der Unterhaltungselektronik mit Preissenkungen von durchschnittlich 4,7 Prozent binnen Jahresfrist. Besonders stark fielen die Preise für Fernsehgeräte (minus 21,4 Prozent gegenüber Januar 2010), Digitalkameras (minus 12,3 Prozent) und Notebooks (minus 11,9 Prozent). Auch in anderen Bereichen gingen die Preise zurück, jedoch weniger stark. Haushaltsgeräte wurden binnen Jahresfrist 1,5 Prozent, Bekleidung und Schuhe 1,3 Prozent, Heimtextilien 1,2 Prozent sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände 1,1 Prozent billiger.

Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich binnen Jahresfrist durchschnittlich um 1,0 Prozent. Teurer wurden insbesondere Flugtickets sowie Sport- und Erholungsdienstleistungen (jeweils plus 4,3 Prozent), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 2,9 Prozent) sowie Pauschalreisen (plus 2,6 Prozent). Die Wohnungsmieten, deren Gewicht im Verbraucherpreisindex gut ein Fünftel beträgt, lagen im Januar 0,9 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. (red)