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Erwerbstätige in Hessen arbeiteten 2010 über 4,5 Milliarden Stunden

Hessen. Die rund 3,14 Millionen Erwerbstätigen in Hessen arbeiteten im Jahr 2010 insgesamt über 4,510 Milliarden Stunden. Wie das Hessische Statistische Landesamt nach vorläufigen Berechnungen mitteilt, waren dies knapp 116 Millionen Arbeitsstunden oder 2,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit lag die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden geringfügig über dem Niveau von 2008, vor Beginn der Wirtschaftskrise. Der bisherige Höchststand in 2001 (4,518 Milliarden Stunden) wurde nur knapp verfehlt. Ausschlagend für das zweitbeste Ergebnis seit Beginn der Berechnungen waren der hohe Beschäftigungsstand und ein Kalendereffekt. In 2009 sank im Vergleich zum Vorjahr das geleistete Arbeitsvolumen um 100 Millionen Stunden oder 2,2 Prozent. Deutschlandweit betrug der Anstieg 2010 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls 2,6 Prozent.

Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden entwickelte sich im Berichtsjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr deutlich besser als die Zahl der Erwerbstätigen, deren Zuwachs mit 0,4 Prozent relativ moderat ausfiel. Ausschlaggebend hierfür waren, als Reaktion auf die wirtschaftliche Erholung, die Rückkehr zu tarifvertraglich geregelten Wochenarbeitszeiten, die Rückführung der Kurzarbeit und der Aufbau von Überstunden. Auch standen im Berichtsjahr zwei Werktage mehr zur Verfügung. Unter Ausschaltung des Kalendereffektes betrug der Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden 1,8 Prozent oder 81 Millionen Stunden.

Besonders auffällig ist der Anstieg im Verarbeitenden Gewerbe, wo insgesamt 3,9 Prozent mehr Arbeitsstunden geleistet wurden, obwohl die Zahl der Erwerbstätigen um 1,8 Prozent sank. Im Krisenjahr 2009 verringerten sich die Arbeitsstunden wegen der starken Abnahme der Zahl der Erwerbstätigen (minus 3,1 Prozent) und der Inanspruchnahme der Kurzarbeit um 9,4 Prozent.

Die durchschnittlich geleistete Jahresarbeitszeit je Erwerbstätigen betrug im Jahr 2010 rund 1.438 Stunden. Gegenüber dem Vorjahr war dies eine Zunahme um 31 Stunden oder 2,2 Prozent. Das Vorkrisenniveau (2008) von 1.442 Jahresarbeitsstunden wurde knapp verfehlt. Im Verarbeitenden Gewerbe stiegen die durchschnittlich geleisteten Jahresarbeitsstunden 2010 gegenüber dem Vorjahr sogar um 5,7 Prozent auf 1.414 Stunden je Erwerbstätigen (plus 77 Stunden), nach einem Rückgang im Krisenjahr 2009 von 6,5 Prozent oder 93 Stunden.

Bei den hier vorgelegten Zahlen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundesamtes vom 12. Januar 2011 basieren, handelt es sich um Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder (AK ETR)“, dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören.

Weitere Ergebnisse zum Arbeitsvolumen können auf der Homepage des AK ETR unter www.ak-etr.de abgerufen werden.

Das Arbeitsvolumen in Hessen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldaten) oder als Selbstständiger beziehungsweise als mithelfender Familienangehöriger innerhalb Hessens eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen. Hingegen gehören die bezahlten, aber nicht geleisteten Arbeitsstunden, beispielsweise wegen Jahresurlaub, Erziehungsurlaub, Feiertagen, Kurzarbeit oder krankheitsbedingter Abwesenheit nicht zum Arbeitsvolumen. Das Arbeitsvolumen entspricht somit der Anzahl der Stunden, die während des Bezugszeitraums, das heißt im Jahr, tatsächlich am Arbeitsplatz erbracht wurden. (red)