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Schuldnerberatung für ein weiteres Jahr gesichert

Schwalm-Eder. Beim Treffen der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung mit Vertretern der Sparkassen im Schwalm-Eder-Kreis und der Raiffeisenbank Borken nahm Landrat Frank-Martin Neupärtl die Tätigkeitsberichte der beiden Schuldnerberatungsstellen AWO Schwalm-Eder und der Verbraucher-Zentrale Hessen in Borken entgegen. Die Teilnehmer konnten sich davon überzeugen, dass die Schuldnerberatung gute Arbeit geleistet hat.

Das Leistungsangebot der Schuldnerberatung umfasst die Schuldenregulierung, Existenzsicherung, Haushalts- und Budgetberatung, Forderungsüberprüfung und Beratung bei Zwangsvollstreckungen. Zum Leistungsangebot gehören auch präventive Maßnahmen wie zum Beispiel Informationsveranstaltungen. Dadurch soll der Interessentenkreis für den bewussten Umgang mit Geld und die Schuldenproblematik sensibilisiert werden.

Auch im Jahr 2010 nahmen viele Menschen aus dem Schwalm-Eder-Kreis die Schuldnerberatungsstellen in Anspruch. Die Beratungsanliegen waren sehr vielfältig. Die Menschen kommen aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen mit verschiedenen Problemstellungen.  Wie bereits im Vorjahr ist zu beobachten, dass Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II, die Beratung in Anspruch nehmen, gestiegen ist.  Die Beratungsstellen hatten sich auch verstärkt mit der Problematik „Verschuldung durch Gewinnspiele und Kostenfallen im Internet“ zu beschäftigen. Ein neues Phänomen in der Beratungsarbeit waren Forderungen aus Urheberrechtsverletzungen, verursacht durch illegales Herunterladen von Musik – oder Filmdateien aus dem Internet oder Einstellen dieser Medien in sogenannte Tauschbörsen.

Auch die Neuerungen im Kontopfändungsrecht seit dem 1. Juli 2010 führten zu einem umfangreicheren Beratungsbedarf. Ein Kontoinhaber kann sein Girokonto in ein Pfändungsschutzkonto umwandeln, kurz P-Konto genannt. Ein Grundbetrag ist dann pfändungsfrei. Bis Ende 2011 gilt noch das bisherige Kontopfändungsrecht, aber ab 2012 ist ein Pfändungsschutz nur noch durch das „P-Konto“ möglich. Dadurch rechnen die Beratungsstellen mit einem weiteren Anstieg des Beratungsbedarfs.

Der Schwalm-Eder-Kreis, so Neupärtl, wird die Schuldnerberatungsstellen im Jahr 2011 wieder mit 70.000 Euro unterstützen.

Der zur Restfinanzierung erforderliche Betrag wird von der Raiffeisenbank Borken und von folgenden Sparkassen im Schwalm-Eder-Kreis aufgebracht: Kreissparkasse Schwalm-Eder, Stadtsparkasse Borken, Stadtsparkasse Felsberg, Stadtsparkasse Schwalmstadt. Das Land Hessen beteiligt sich mit einer Förderung aus dem Arbeitsmarktprogramm.

Da die Tätigkeit der Schuldnerberatungsstellen auch den Volks- und Raiffeisenbanken nutzt, bedauerte Landrat Frank-Martin Neupärtl, dass sich, außer der Raiffeisenbank Borken, keine der anderen Genossenschaftsbanken aus dem Schwalm-Eder-Kreis an der Finanzierung der Schuldnerberatung beteiligt. (red)