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Weniger Unternehmen, aber mehr Verbraucher insolvent

Hessen. Im Jahr 2010 haben die hessischen Amtsgerichte über 1.742 Insolvenzanträge von Unternehmen entschieden. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, waren das knapp elf Prozent weniger Anträge als im Vorjahr. Überdurchschnittlich stark ging die Zahl der Insolvenzanträge aus den Bereichen „Information und Kommunikation“ (minus 19 Prozent), „Verkehr und Lagerei“ sowie „Handel“ (jeweils 17 Prozent) und dem „Verarbeitenden Gewerbe“ (minus 15 Prozent) zurück. Dagegen stieg die Zahl der Insolvenzanträge im Gastgewerbe um gut vier Prozent.

Der Anteil der mangels Masse abgewiesenen Anträge sank 2010 weiter auf 29 Prozent. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre wurde fast jeder zweite Antrag abgewiesen, im Jahr 2009 waren es rund 31 Prozent. Die offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte für 2010 auf insgesamt gut 1,7 Milliarden Euro, soviel wie im Jahr zuvor. Dies entsprich.t rechnerisch rund 1 Million Euro je Unternehmensinsolvenz. Unmittelbar von der Insolvenz ihres Arbeitgebers waren 2010 rund 6800 Beschäftigte betroffen, im Krisenjahr 2009 waren es fast 19.000.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag 2010 mit 7.557 Anträgen um gut elf Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Seit Einführung der Verbraucherinsolvenz im Jahr 1999 war deren Zahl ständig gestiegen und erstmals 2008 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Im Jahr 2009 war dann wieder gegenüber dem Vorjahr ein leichter Anstieg von einem Prozent zu verzeichnen, der sich im Jahr 2010 noch beschleunigte. Die voraussichtlichen Forderungen je Verbraucherinsolvenz lagen 2010 mit 65.900 Euro erkennbar über dem Niveau des Vorjahres (61.900 Euro). (red)