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Erwerbstätigenzahl um 0,6 Prozent gestiegen

Hessen. In Hessen waren im vierten Quartal 2010 rund 3,17 Millionen Personen erwerbstätig, rund 17.800 oder 0,6 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Wie das Hessische Statistische Landesamt nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ mitteilt, setzte sich die im Frühjahr dieses Jahres einsetzende positive Entwicklung im vierten Quartal fort. Im zweiten und dritten Quartal 2010 betrug der Zuwachs im Jahresvergleich 0,3 beziehungsweise 0,5 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte den höchsten Stand in einem vierten Quartal seit Beginn der Berechnungen.

Der Zuwachs der Erwerbstätigkeit im Vorjahresvergleich resultierte vorwiegend aus der Zunahme der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer. Bundesweit betrug der Anstieg plus 1,0 Prozent.

Im Vergleich zum Vorquartal nahm die Zahl der Erwerbstätigen in Hessen im vierten Quartal 2010 um knapp 27.200 Personen oder 0,9 Prozent zu. Der Anstieg fiel stärker aus als im Durchschnitt der letzten neun Jahre (plus 24.400 Personen) für das gleiche Quartal.

Die Erwerbstätigkeit entwickelte sich in den einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich. Den nur noch leichten Beschäftigungsverlusten im Produzierenden Gewerbe (ohne Bau) standen Zugewinne in den Dienstleistungsbereichen gegenüber. Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe wurden im vierten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahresquartal nur noch 800 Stellen oder 0,1 Prozent abgebaut, nachdem in den Vorquartalen deutliche Beschäftigungsverluste zu verzeichnen waren. Maßgeblich dazu beigetragen hatte des Verarbeitende Gewerbe, das erstmals seit dem dritten Quartal 2008 im Jahresvergleich keinen Beschäftigungsabbau mehr vermeldete. Insgesamt waren hier im vierten Quartal durchschnittlich 511.000 Personen beschäftigt, 23.400 oder 4,4 Prozent weniger als Vorbeginn der Krise. Im Baugewerbe nahm im Berichtsquartal die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,0 Prozent zu. Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft; Fischerei“ sank die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorjahr (minus 2,1 Prozent).

In den Dienstleistungsbereichen insgesamt erhöhte sich die Erwerbstätigenzahl um knapp 16.500 oder 0,7 Prozent. Die Entwicklung in den drei Teilbereichen war jedoch unterschiedlich stark. Im Wirtschaftsbereich „Handel, Gastgewerbe und Verkehr“ wurde erstmals seit dem zweiten Quartal 2009 wieder ein Anstieg von 0,5 Prozent festgestellt. Der Bereich „Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister“ meldete dagegen nur ein Plus von 0,2 Prozent (1.700 Personen). Am stärksten nahm jedoch der Wirtschaftsbereich „Öffentliche und private Dienstleister“ mit 10.900 Stellen (plus 1,2 Prozent) zu.

In den Bundesländern waren sehr unterschiedliche Entwicklungen festzustellen. Die Spannweite betrug 1,7 Prozentpunkte und reichte von einem Plus von 1,3 Prozent (Rheinland-Pfalz, Saarland und Niedersachsen) bis zu einem Minus von 0,4 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.

Bei den hier vorgelegten Ergebnissen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundesamtes vom 17. Februar 2011 basieren, handelt es sich um Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Ämter der Länder, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Zusätzlich zur Erstberechnung der Erwerbstätigenzahl für das vierte Quartal 2010 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse ab dem ersten Quartal 2010 und das Jahresergebnis 2010 überarbeitet. Hierbei wurden alle zum jetzigen Berechnungszeitpunkt verfügbaren erwerbsstatistischen Quellen einbezogen. Die aktualisierten Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit können auf der Homepage des AKETR unter www.ak-etr.de abgerufen werden.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe aller Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept). Erfasst werden demnach alle Personen, die im jeweiligen Gebiet ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zuzüglich der außerhalb dieses Gebietes wohnenden Personen, die als Einpendler in diese Region ihren Arbeitsplatz erreichen. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen, eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Grundlage für diese Definition bilden die von der International Labour Organization (ILO) aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 stehen. (red)