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Mohr-Brüder fallen nach doppeltem Reifenschaden aus

Melsungen. „Wir waren am Samstagmorgen hoch motiviert“, sagt Mirco Mohr. Nach einem holperigen Start in den ersten zwei Sprints wollte er mit seinem Bruder Sascha als Copilot die erste richtige Rallye des neuen Jahres erfolgreich beenden. Zwar sollte wegen der starken Konkurrenz der 1600er Autos keine vordere Platzierung drin sein, aber die Brüder aus Besse wollten mitmischen.

„Es fing auch sehr gut an. Schon auf der WP 1 haben wir versucht, direkt ans Limit zu gehen, was uns auch gut gelungen ist. Gefühlt waren wir richtig schnell. Endlich konnte das neue Getriebe seine Vorteile ausspielen. Wenn wir auch noch etwas von unserer nicht optimalen Bremskraftverteilung eingebremst wurden. Aber das Auto fühlte sich grundsätzlich gut und schnell an“, fasst Mirco zusammen.

WP 2: Rundkurs Malsfeld, tolle Prüfung, viele Zuschauer
Auch auf der zweiten Wertungsprüfung (WP) gaben die Brüder alles: „Vom Gefühl her und nachher auf der Zeitenliste lief es gut für uns. Auch hier hatten wir wieder etwas Probleme mit einer überbremsenden Hinterachse. Aber es war alles noch im Rahmen“, sagt Mirco.

WP 3: „Die Seuche ging weiter“
„Die Prüfung an sich war eh schon nicht wirklich schön, da extrem löchrig und sehr kaputter Asphalt mit riesen Absätzen drin“, sagt Mirco. „Aber da mussten alle drüber. Also ‚Pedal to the Metal‘ und los.“

Auch hier sei zunächst alles gut gelaufen – bis zur letzten Kurve, genau an der Ziellichtschranke. Mirco: „Wieder brach beim Anbremsen das Heck aus, da der Feldweg aber weitaus schmaler und schmutziger war als die anderen WPs, gab es kein Abfangen mehr.“ Sie drehten sich und trafen mit dem rechten Hinterrad einen Wasserdurchlass. Ein kurzer Blick von Sascha zum Rad ergab: „Der Reifen ist runter.“ Also schnallten die Brüder das Ersatzrad drauf. Dann der Schreck: „Vorne rechts war ebenfalls der Reifen von der Felge gesprungen“, sagt Mirco. Und zwei Plattfüße waren einer zuviel.

So hieß es aufladen, Heim fahren und nach den Ursachen forschen. Es sollte sich herausstellen, dass eine Verkettung unglücklicher Umstände zu der doppelten Reifenpanne geführt hatte: Die schlechte Bremsbalance war für den Dreher zuständig und ein zu niedrig gewälter Luftdruck für das Abspringen der Reifen.

„Dennoch konnten wir einige positive Dinge aus Melsungen mitnehmen“, sagt Mirco. „Der Zeitenvergleich zum Vorjahr der Prüfungen Malsfeld und Sipperhausen ergibt, dass wir rund 20 Sekunden schneller geworden sind. Das ist sicherlich auch auf die nun vorhandene Erfahrung im zweiten Jahr zurückzuführen. Aber vor allem auf das Getriebe, worauf wir so lange gewartet haben.“

„Wir sind jetzt bis auf wenige Sekunden an die Top-Leute der 1600er Klasse herangerückt. Wenn wir jetzt die Bremse noch in den Griff bekommen, ein paar Kleinigkeiten am Auto optimieren und uns weiter verbessern, können wir in der 1600er Klasse konkurrenzfähig werden.“ (bs)