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Henri Alter verpasste acht Jahre alten Rekord um 37 Zentimeter

Felsberg. Nach einem strapaziösen Programm mit Anlaufschwierigkeiten zu Beginn der Veranstaltung, gab es bei den Jugendkreismeisterschaften in Felsberg recht gute Leistungen, zu denen auch die Jugendlichen der MT 1861 Melsungen wesentlich mit beitrugen.  Mit acht Siegen, sechs zweiten und sechs dritten Plätzen war man im Melsunger Lager dennoch zufrieden, fielen doch mit Katharina Wagner und Robin Hohmann sowie den Geschwistern Stefanie und Sebastian Klein vier leistungsstarke Athleten aus, die allein für fast zehn Meisterschaften gut gewesen wären.

Frei nach dem populären Frühlingslied von Emanuel Geibel (1841) hätte man im Felsburg-Stadion singen können: „Der Henri ist im Kommen“, denn der 15-jährige Henri Alter (MT Melsungen) zeigte sich bei diesen Titelkämpfen in einer hervorragenden Form.  Zwar scheiterte das Vorhaben, den über acht Jahre alten Kreisrekord im Speerwerfen der männlichen Jugend B von Oleg Anikin aus Remsfeld (49,22 m) zu brechen, aber mit zwei Würfen über 48 Meter deutete der talentierte Melsunger Mehrkämpfer an, dass er bei besseren Windbedingungen in der Lage ist, als erster B-Jugendlicher des Schwalm-Eder-Kreises die 50m-Marke zu knacken.  Als im letzten Durchgang der 700 g schwere Speer bei widrigen Windverhältnissen zunächst sehr stabil in der Luft lag, dachte man schon, dass er über 50 Meter fliegen würde. Aber in der letzten Phase des Fluges wurde die Speerspitze stark nach unten gedrückt, so dass sich das Wurfgerät bei 48,86 Meter in den Rasen rammte und nur um 37 Zentimeter den Rekord verfehlte.

Vorher wurde Henri Alter im Weitsprung seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich nach dem Hallentitel nun auch die Kreismeisterschaft im Freien.  Leider litt dieser Wettbewerb unter dem starken Rückenwind, da es vereinzelt Böen bis zu fünf Meter pro Sekunde gab. So wurde der vorher ausgemessene Anlauf zu einem Lotteriespiel, denn er musste bei jedem Versuch korrigiert werden und strapazierte so die Nerven der Wettkämpfer. Fast niemand traf  den Absprungbalken, denn man trat entweder über oder sprang bis zu 30 Zentimeter vor dem Balken ab. Henri Alter erreichte im zweiten  Durchgang  5,62 Meter, aber er verschenkte bei diesem Sprung fast einen halben Meter. Aber am Ende setzte er sich mit 5,80 Meter doch noch sicher durch.  Robin Kästner flog mit 5,69 Meter auf den zweiten Platz. Pech hatte Tobias Stang, der ebenfalls beim Absprung viele Zentimeter verschenkte und mit 5,51 m, nur drei Zentimeter hinter Raphael Strube  aus Spangenberg den vierten Platz erreichte.

Den dritten Titel der B-Jugendlichen sicherte sich das MT-Staffel-Quartett über 4×100 Meter.  Mit einem Altersdurchschnitt von unter 16 Jahren liefen Michael Hiob, Tobias Stang und Robin Kästner, die sich mit dem Schüler Jan Ullrich als Startläufer verstärkt hatten, bei zufriedenstellenden Wechseln respektable 49,16 Sekunden und gehören damit zurzeit zu den TOP-TEN-Staffeln im Hessischen Leichtathletik-Verband.

Bei der weiblichen Jugend B hatte Katharina Wagner nur einen kurzen Auftritt. Ursprünglich wollte sie in fünf Wettbewerben starten und fünfmal erfolgreich sein. Aber nach dem 100m-Sprint waren ihre Meisterschaftsträume bereits beendet. Sie jagte zwar mit Riesenschritten vom Start weg dem Feld davon, aber 30 Meter vor dem Ziel verspürte sie im rechten Oberschenkel einen stechenden Schmerz, so dass sie nur noch austrudeln konnte.  Dennoch siegte sie souverän bei einem Gegenwind von 2,3 Meter in 13,66 Sekunden. Mit Celine Kühnert (14,34 Sek.) und Franziska Sommerlade (15,38 Sek.) belegten die beiden anderen  MT-Sprinterinnen die Plätze zwei und drei.

Eine gute Vorstellung bot Celine Kühnert im Weitsprung, die bedingt durch ihre Lehre als Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte, nicht mehr so häufig trainieren kann wie in ihrer Schulzeit.  Aber die Melsunger Jugendliche beherrschte das Weitsprungfeld der weiblichen Jugend nach Belieben und hätte mit jedem ihrer Sprünge die Meisterschaft gewonnen. Am Ende siegte sie mit 4,66 Meter vor Sarah Göbel (Obervorschütz), die sich mit 4,09 m die Vizemeisterschaft sicherte.

Für den sechsten Titel bei den B-Jugendlichen sorgte im Diskuswerfen Franziska Sommerlade. Nach ihren beiden dritten Plätzen im Sprint sowie im Weitsprung schleuderte sie die 1kg schwere Scheibe auf 18,46 m und blieb nur knapp zwei Meter hinter ihrer Vorjahresbestleistung zurück.

Die 17-jährige Viktoria Mand war mit drei Siegen in den Wurfübungen die überragende Teilnehmerin bei der weiblichen Jugend A. Die hessische Vizemeisterin im Hallen-Mehrkampf von Stadtallendorf  steigerte sich im Kugelstoßen auf 9,64 m, verfehlte ihren Hausrekord im Diskuswurf von 23,10 Meter um einen einzigen Zentimeter und gewann das Speerwerfen mit 22,43 m.  Außerdem belegte sie im 100m-Lauf mit 14,74 Sekunden ebenso Rang drei wie im Weitsprung mit ausbaufähigen 4,13 m. (ajw)

Weitere Ergebnisse:
Männliche Jugend B:

100 m
4.     Robin        Kästner    94    MT    Melsungen        12,82  sec.    – 2,1
5.    Tobias        Stang        95    MT    Melsungen        12,83  sec.    – 1,2
1. Michael    Hiob        95    MT    Melsungen        13,03  sec.    – 2,1

200 m
1. Nils        Bachmann    95    TSV    Spangenberg        26,14  sec.    – 1,0
2. Tobias        Stang        95    MT    Melsungen        26.36  sec.    – 1,0
3. Robin        Kästner    94    MT    Melsungen        26,40  sec.    – 1,3
4. Michael    Hiob        95    MT    Melsungen        26,66  sec.    – 1,0

Hochsprung
1. Marco        Laubach    95    TSV    Spangenberg        1,63 m
2. Sebastian    Ludwig        95    MT    Melsungen        1,59 m

Kugelstoßen
1. Marco        Laubach    95    TSV    Spangenberg        11,03 m
2. Michael    Hiob        95    MT    Melsungen          9,29 m
3. Sebastian    Ludwig        95    MT    Melsungen          8,36 m

Speerwerfen
3. Sebastian    Ludwig        95    MT    Melsungen        33,10 m