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Frank Dittmar als Kreishandwerksmeister wiedergewählt

Homberg. Das Handwerk im Schwalm-Eder-Kreis ist 2011 mit Schwung gestartet. Der positive Trend des letzten Jahres setzt sich weiter fort. Die Auftragsbücher vieler Handwerker bleiben prall gefüllt. „2011 wird ein Handwerkerjahr“, ist sich Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen) sicher. „Nicht nur die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern auch das geänderte Verbraucherverhalten kommt dem Handwerk entgegen“, sagte Dittmar auf der Obermeisterversammlung der Kreishandwerkerschaft in Homberg. Die Investition in die eigene Immobilie steht für viele Menschen im Vordergrund. Der Trend zur energetischen Gebäudesanierung und zum Energiesparen sei unverkennbar. Nachhaltigkeit, Lebensqualität und Wertbeständigkeit sind gefragt. Hier profitieren die Bau- und Ausbauberufe wie Tischler, Elektroniker, Maler- und Lackierer, Dachdecker, Zimmerer, Anlagenmechaniker unter anderem im besonderen Maß. Diese Einschätzung finde sich nicht nur im Konjunkturbericht der Handwerkskammer Kassel wieder, sondern wurde auch von den Obermeistern bestätigt. Diese hatten einen kurzen Überblick über die Entwicklung in ihren Innungen gegeben. Trotz der guten Stimmung und der erfreulichen Auftragslage bleiben gute Auszubildende und Fachkräfte rar. Hier möchte die Kreishandwerkerschaft und die Innungen noch mehr Impulse setzen und Möglichkeiten aufzeigen.

Ausbildung
Mit den Ausbildungszahlen 2010 waren die Handwerksbetriebe nicht zufrieden. 1.104 junge Menschen lernten im Handwerk im Kreis. Wieder gab es mehr Angebote für freie Lehrstellen als qualifizierte Nachfrage. Besonders das Qualitätsproblem bleibt ein Thema. „Wir wollen den jungen Menschen eine Chance geben, weil wir als Fachbetriebe Fachleute brauchen“, sagte Kreishandwerksmeister Dittmar. „Die Chancen der jungen Leute in der mittelständischen Wirtschaft werden häufig unterschätzt, weil die Betriebe oft nicht so im Focus der Medien stehen“, ist Dittmar überzeugt. Und die Chancen seien in vielen Handwerksberufen ausgezeichnet. Dennoch müssen auch im Handwerk von den Bewerbern  Mindestvoraussetzungen erfüllt werden, sonst gebe es kaum Chancen, die Gesellenprüfung zu bestehen. Besonders in den technischen Berufen habe sich in den letzten Jahren viel getan. Berufe wie Elektroniker und Mechatroniker sind ohne Realschulabschluss kaum mehr in Reichweite für junge Leute. Dennoch hätten auch Hauptschüler in vielen Handwerksberufen eine Chance auf eine Ausbildung. Bedenklich sei, dass besonders männliche Jugendliche oft Probleme in der Schule haben. Hier sei es für manchen Betrieb fraglich, welche Aussagekraft noch hinter dem Schulzeugnis steckt. Der Ferienjob oder das Praktikum gebe dem Handwerksmeister oftmals mehr  Hinweise als das Zeugnis selbst, sagte Dittmar.

Handwerk agiert
Das Handwerk soll noch sichtbarer werden und besser die Chancen um jungen Berufsnachwuchs und nach Fachkräften nutzen. So werde die Imagekampagne auch 2011 weitergeführt und soll sich verstärkt den Jugendlichen  widmen. Unterstützung bekommen die Innungen auch von der Handwerkskammer Kassel. Andreas Klaeger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer war Gast der Versammlung und referierte über den demografischen Wandel in Nordhessen und welche Herausforderungen diese Veränderungen für die Handwerksbetriebe und die Organisation vor Ort haben. Klaeger betonte die gute Zusammenarbeit der beiden Organisationen und ging in seinem Bericht auch auf die Dienstleistungen der Handwerkskammer ein. Als Beispiel guter Zusammenarbeit nannte er den betriebswirtschaftlichen Sprechtag für Handwerksbetriebe und für Existenzgründer. Gerade im Handwerk gebe es eine Fülle an Verordnungen und Fragen, die sich Betriebsinhaber stellen müsse. Seit 22 Jahren werde in der Kreishandwerkerschaft gemeinsam ein Angebot vorgehalten, welches auch rege von den Betrieben und Existenzgründern genutzt werde. Meist werden so beide Institutionen dauerhafte Wegbegleiter der Handwerker.

Stabile Zahlen
Mit 1.015 Mitgliedern in 19 Handwerksinnungen gibt es bei der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder kaum Veränderungen. Die Zahl der Innungsmitglieder ist seit Jahren stabil. Trotz einiger Insolvenzen und Betriebsaufgaben, gab es immer ausreichend Neueintritte, um das Gesamtergebnis neutral zu gestalten. Dies sei besonders erfreulich, da viele Institutionen mit freiwilligen Mitgliedschaften Rückgänge verzeichnet haben. „Damit bleibt die Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder eine der stärksten Interessenvertretungen in Nordhessen“, sagte Geschäftsführer Jürgen Altenhof. Ziel sei weiterhin der Ausbau der betriebsnahen Dienstleistungen, um den Mehrwert einer Mitgliedschaft weiter zu erhöhen. Diese könnten durch Kooperationen und durch eine punktuelle Zusammenarbeit entstehen. Erste positive Erfahrungen habe man in den letzten Jahren bereits gemacht. Alle Geschäftsbereiche wurden 2010 weiterentwickelt. Die Kreishandwerkerschaft sei als Bildungsträger zertifiziert worden und betreibe neben der Geschäftsführung der Innungen  auch die Bereiche Bildung, Betriebswirtschaft und Recht.

Neuwahlen
Dipl. Ing. Frank Dittmar (Guxhagen) wurde von den Obermeistern erneut zum Kreishandwerksmeister gewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Metallbauermeister Gerhard Bax (Trockenerfurth) und Tischlermeister Jürgen Schenk (Ziegenhain) gewählt. Wieder in den Vorstand wurden Fleischermeister Hans-Jürgen Pietsch (Ottrau), Dachdeckermeister Horst Wagner (Seigertshausen) und Dipl. Ing. Heinrich Gringel (Ziegenhain) gewählt. Verabschiedet wurde Tischlermeister Klaus Günther (Guxhagen), der seit 1996 dem Vorstand angehörte und seit 2000 stellvertretender Kreishandwerksmeister war. Für Günther wurde Jürgen Schenk neu in den Vorstand gewählt. (red)