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Kassenärztliche Vereinigung analysiert ärztliche Versorgung

Schwalm-Eder. Die AG SPD 60 plus des Schwalm-Eder-Kreise begrüßt ausdrücklich, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen sich nunmehr auch mit der Problematik der ärztlichen Versorgung im Schwalm-Eder-Kreis auseinandersetzt. Das heute noch praktizierte Prinzip der Zulassung von Ärzten anhand der Einwohnerzahl könne in Hinblick auf die demografische Entwicklung, besonders im ländlichen Raum, kein Maßstab mehr für die ärztliche Versorgung sein, erklärt der Vorsitzende Siegfried Richter in einer Pressemitteilung.

Diese Regelung führe nur dazu, dass durch die rückläufige Bevölkerungsentwicklung die Arztdichte weiter abnimmt, andererseits aber ein erhöhter Bedarf durch die Notwendigkeit einer stärkeren ärztlichen Betreuung durch den Anstieg der Älteren und Hochaltrigen entstehe.

Lösungsansätze gebe es bereits ausreichende, die diskutiert, gebündelt und publiziert werden sollten. Das seien zum Beispiel ambulante ärztliche „Anlaufstellen“ in ländlichen Gebieten, in denen niedergelassene Ärzte in vernetzten Strukturen zusammenarbeiten.

Ebenso könne man Möglichkeiten für Fillialpraxen schaffen, die zum Beispiel in Bürgerhäusern eingerichtet werden und sporadisch, zu festen Zeiten, besetzt werden. Das sichere in Gebieten, in denen eine Praxis nicht mehr wirtschaftlich arbeiten kann, die ärztliche Versorgung.

Darüber hinaus sei die Einrichtung von speziellen Ruftaxen beziehungsiwese Bürgerbussen, die Patienten zu einem geringen Eigenanteil zu den Praxen fahren, ein mögliches Konzept und ein Aufgabenfeld für Ehrenamtliche. Positive Beispiele hierfür gebe es im Schwalm-Eder-Kreis bereits.

Weiter Möglichkeiten seien die Öffnung der stationären Einrichtungen für die ambulante Versorgung und das Schaffen von Anreizen für die Niederlassung in unterversorgten Gebieten durch Gewährung von erhöhter Vergütung der Notfallversorgung in diesen Gebieten.

Ganz wesentlich sei der Erhalt des persönlichen „Vertrauensarztes“ als gesundheitlicher Begleiter und Koordinator, statt der in einigen Regionen angedachten medizinischen Call-Center oder landesweiten Notfallzentren. Wichtig sei es, dass alle zur Handlung Verpflichteten, Gesetzgeber, KV und Kommunen, ihre Aufgabe erkennen und zusammenarbeiten. (red)