Kirche von Freudenthal im Miniaturformat
550 Arbeitsstunden investierte Karl Lerch in sein Bauwerk
Borken-Freudenthal. Seit dem Osterfest gibt es in der Steingasse des Borkener Stadtteils Freudenthal etwas zu bewundern. In den Wintermonaten hat Karl Lerch die Kirche des Dorfes in rund 550 Arbeitsstunden im Miniaturformat nachgebaut. Maßstabsgetreu, mit vielen kniffligen Details. Am Bürgersteig kann jeder die gute und solide Handarbeit bestaunen. „Als ich vor unserem Haus stand und nach rechts zur Kirche blickte, stand für mich fest: Die baue ich nach“, erläuterte der Hobbybastler als zündenden Funken für seine tolle Arbeit.
Die Kirchenmauer wurde Stück für Stück aus großen Buntsandsteinen geschnitten, geschliffen und richtig gemauert. In gleicher, filigraner Arbeitsweise entstand das erste Geschoss der Kirche. Das Mauerwerk wurde mit einem Eisengeflecht versehen, das Obergeschoss der Kirche mit Holzleisten verkleidet. Aus geschnittenen Bitumenschindeln entstand das Dach. Eine Meisterleistung ist der Glockenturm aus schmalen Bleistreifen. In das Dach hat Karl Lerch Glasscheiben eingesetzt. So kann man auch das Innere der Kirche sehen und bestaunen. Mit Altar, Kanzel, Empore, Holzbänken und der Orgel.
„So nach und nach habe ich mich richtig in die Arbeit hinein gesteigert“, erklärte Karl Lerch, der nun hofft, dass sein öffentlich ausgestelltes Kirchenmodell nicht zu schaden kommt. „Und das Backhaus musste auch noch dazu gebaut werden“, ergänzte seine Ehefrau Ingeborg. Tag für Tag verbrachte ihr Mann im Winter im Keller, um am Fortschritt der Kirche zu arbeiten. „Ich wusste immer wo er war“, so die Ehefrau. Und mit einem Augenzwinkern merkte Karl Lerch an, dass es für ein Bier im Gasthof Wiegand trotzdem gereicht hat.
In einem Punkt weicht das Modell der Freudenthaler Kirche vom Original ab. Den Zugang der Kirche hat der Hobbybastler behindertengerecht gestaltet.sb.
