- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Inflationsrate sinkt im Mai auf 2,0 Prozent

Hessen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen lag im Mai um 2,0 Prozent höher als vor einem Jahr. Im April hatte die Inflationsrate 2,1 Prozent und im März 1,8 Prozent betragen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, ist der Rückgang der Inflationsrate im Mai auf den Wegfall eines im Vormonat wirksamen kalendarischen Effekts zurückzuführen. Durch das späte Osterfest lagen die Preise für Pauschalreisen im April deutlich über dem Vorjahresniveau (plus 10,5 Prozent), wodurch die Inflationsrate im April allein um 0,3 Prozentpunkte stieg. Dagegen blieben die Preise für Pauschalreisen im Mai 0,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau, was sogar leicht dämpfend auf die Inflationsrate wirkte. Ohne Pauschalreisen hätte die Inflationsrate überschlägig gerechnet im April 1,8 und im Mai 2,0 Prozent betragen.

Binnen Monatsfrist sank der Verbraucherpreisindex im Mai um 0,2 Prozent. Ursächlich hierfür waren neben sinkenden Preisen für Pauschalreisen (minus 6,7 Prozent gegenüber April 2011) auch Preisrückgänge bei Heizöl (minus 6,2 Prozent), Kraftstoffen (minus 1,7 Prozent), Unterhaltungselektronik (minus 0,8 Prozent), Gemüse (minus 0,6 Prozent) und Bekleidung (minus 0,2 Prozent).

Das Verbraucherpreisniveau für Nahrungsmittel stieg in Hessen gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Teurer wurden binnen Monatsfrist Obst (plus 3,4 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 2,4 Prozent), Fisch (plus 2,1 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (plus 1,1 Prozent) sowie Speisefette und -öle (plus 0,2 Prozent). Dagegen zahlten die Verbraucher für Gemüse (minus 0,6 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse  (minus 0,1 Prozent) weniger als im Vormonat. Gegenüber Mai 2010 verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 2,5 Prozent. Deutlich stärker stiegen die Preise für alkoholfreie Getränke binnen Jahresfrist (plus 5,3 Prozent). Hier macht sich insbesondere die Teuerung bei Bohnenkaffee (plus 18,3 Prozent) bemerkbar. Die Preise für Mineralwasser stiegen mit 0,5 Prozent unterdurchschnittlich.

Für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) zahlten die Verbraucher im Mai zwar 1,1 Prozent niedrigere Preise als im Vormonat, aber  9,3 Prozent mehr als im Mai 2010. Die Preise der einzelnen Energieprodukte entwickelten sich unterschiedlich. Billiger gegenüber dem Vormonat wurden Heizöl (minus 6,2 Prozent), Dieselkraftstoff (minus 3,7 Prozent) und Superbenzin (minus 1,0 Prozent). Der Gaspreis blieb unverändert, Strom wurde 0,3 Prozent teurer. Binnen Jahresfrist stiegen die Preise für Heizöl um 18,7 Prozent, für Diesel um 12,8 Prozent, für Superbenzin um 9,7 Prozent, für Strom um 7,1 Prozent und für Gas um 4,7 Prozent. Wie schon in den Monaten zuvor sind die Energiepreise für einen großen Teil der Inflationsrate verantwortlich. Ohne Energie betrug die Inflationsrate im Mai 1,0 Prozent (April ebenfalls 1,0 Prozent).

Das Niveau der Gebrauchsgüterpreise blieb im Mai gegenüber dem Vormonat unverändert, lag aber aufgrund vorangegangener Preissenkungen 0,2 Prozent unter dem Niveau vom Mai 2010. Einen erheblichen Anteil hieran hatten Produkte der Unterhaltungselektronik mit Preissenkungen von durchschnittlich 4,6 Prozent binnen Jahresfrist. Besonders stark fielen die Preise für Fernsehgeräte (minus 19,3 Prozent), Notebooks (minus 14,0 Prozent) und Digitalkameras (minus 11,2 Prozent). Auch in anderen Bereichen gingen die Preise zurück, jedoch weniger stark. Haushaltsgeräte wurden binnen Jahresfrist 2,1 Prozent, Schuhe 2,0 Prozent sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände 1,2 Prozent billiger. Höhere Preise als vor einem Jahr mussten die Konsumenten für Bekleidung (plus 1,1 Prozent) und für Glaswaren und Geschirr (plus 0,3 Prozent) zahlen.

Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich binnen Jahresfrist durchschnittlich um 1,1 Prozent. Besonders stark stiegen die Preise für Flugtickets (plus 13,5 Prozent), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 4,5 Prozent), Sport- und Erholungsdienstleistungen (plus 3,3 Prozent)  sowie Versicherungen (plus 3,1 Prozent). Die Wohnungsmieten, deren Gewicht im Verbraucherpreisindex gut ein Fünftel beträgt, lagen im Mai 1,4 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. (red)