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Rotwildlehrschau der Hegegemeinschaft Riedforst

Melsungen. Die Rotwildhegegemeinschaft Riedforst traf sich zur Rotwildlehrschau des Jagdjahres 2010/2011 in der Melsunger Stadthalle. Der Vorsitzende Hilmar Dobslaw berichtete, dass im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich seiner Hegegemeinschaft der Abschuss von  614 Stück Rotwild gemeldet worden sei. 264 Hirsche seien zur Stecke gekommen, wovon zwölf Hirsche der Klasse 1 zugeordnet wurden. Im großen Saal der Stadthalle waren 74 Hirschgeweihe zu bewundern. Dobslaw gratulierte den Jägern, die Hirsche mit dem Zielalter von zwölf Jahren und älter erlegen konnten. Dies gelte unter Jägern als besondere Leistung, lobte der Vorsitzende. Im letzten Jahr habe die Lehrschau unter dem Motto gestanden „ Je älter desto besser“. In Anerkennung der Leistungssteigerung laute das Motto in diesem Jahr „Weiter so“.

Die Hegegemeinschaft Riedforst engagiert sich für die Rotwildbestände auf einer Fläche von 53.000 Hektar in der topographischen Ausdehnung von Kassel bis Rotenburg an der Fulda. In 110 Jagdrevieren engagieren sich 300 Jäger in der Hege der Bestände. Die Mitglieder arbeiten an der langfristigen Sicherung des Rotwildbestandes im Jagdgebiet. „Gesellschaftliche Einflussnahme und Veränderungen bei Produktionskonzepten in der Land- und Forstwirtschaft könnten von Fall zu Fall zu Interessenkonflikten führen“, gestand Forstamtsleiter Christian-Peter Foet. „Diese Gegebenheit verlangt von den Jägern einer Rotwildhegegemeinschaft ein hohes Maß an Zusammenhalt, damit bei unterschiedlicher Interessenlage weitgehend Übereinstimmung erzielt werden kann“, ergänzte Dobslaw. Nur so ließe sich ein guter Rotwildbestand erhalten.

Die Grundlagen dafür seien von den verantwortlichen Vorständen und Mitgliedern seit Gründung der Hegegemeinschaft im Jahr 1974 verfeinert worden, ergänzte Burkhart Prinz, der seit vielen Jahren zusammen mit Udo Lippke als Rotwildsachverständiger im Einsatz ist. Hohes Fachwissen und konstruktive Zusammenarbeit seien der Garant dafür, dass die Hegegemeinschaft Riedforst heute über die Jagdgrenzen hinaus eine Vorbildfunktion eingenommen hat. Die erreichten Leistungen spornen an, den Erfolgskurs zu halten.

Die Hegegemeinschaft wird in ihrer Aufgabe von viele Jägerinnen, Jägern und Beamten aus dem Forstdienst unterstützt. Erkenntnisse aus Rotwildbewirtschaftungskonzepten ließen sich gemeinsam leichter umzusetzen. Als besonders erfreulich bezeichnete Dobslaw die Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit der Hegegemeinschaft Hirsche der Klasse 1 „erst dann der Wildbahn entnimmt, wenn diese mindestens das Zielalter von zwölf Jahren erreicht haben“.

Auf die Qualität des Wildbrets angesprochen, führte Prinz aus, dass man Wild aus den zur Hegegemeinschaft gehörenden Revieren bedenkenlos verzehren könne. Jedes Tier werde nach dem Aufbrechen veterinäramtlich untersucht. (rho)