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Infoveranstaltung: Energie in Bürgerhand

Mittwoch, 8. Juni, 20 Uhr, Stadthalle Melsungen

Melsungen. Die große Mehrheit der Bürger ist gegen Atomstrom. Nach dem Gau in Fukushima ist die Nachfrage nach erneuerbarer Energie sprunghaft angestiegen. Doch die vier großen Stromkonzerne verdienen mit Atom- und Kohlekraftwerken, an dezentralen Energieanlagen sind sie nicht interessiert, außer in ihren Werbeanzeigen. Bürger können die Energiewende selbst betreiben: Kommunen übernehmen wieder die Stromnetze im Ort, Bürger gründen Genossenschaften zur umweltfreundlichen Stomerzeugung, Kunden wechseln zu Stromanbietern, die nur erneuerbaren Strom liefern.

In vielen Kommunen ist noch nicht entschieden, wer in den nächsten Jahren die örtlichen Stromnetze betreibt und daran verdient, ob EON Mitte oder die Kommunen im Verbund der Stadtwerke Union Nordhessen (SUN). Im Gebiet von EON Mitte haben sich noch 40 Prozent der Kommunen nicht entschieden.

Mario Gerold, Bürgermeister von Körle, ist der Sprecher dieser Kommunen im Schwalm-Eder-Kreis und wird über den Stand der Entwicklung berichten. Über die Hindernisse, die aus dem Weg geräumt werden müssen und über die Chancen für die Region und für die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien.

Friedwart Vogel, Felsberg, Vorsitzender der „Gemeindenützlichen Genossenschaft Felsberg“ (GEGEFE), informiert über die Bürgergenossenschaft und ihr Engagement für erneuerbare Energie. Die Genossenschaft arbeitet mit den Stadtwerken Wolfhagen zusammen, bei denen ebenfalls eine Genossenschaft den Bürgerwindpark Wolfhagen betreibt. „Das Potential für erneuerbare Energie ist in Nordhessen noch lange nicht ausgeschöpft“, sagt er. Und weiter: „Energie, die in der Region erzeugt werden kann, stärkt die regionale Wirtschaftskraft. Das Geld bleibt hier und fließt nicht ab. Und nicht vergessen: Der wirksamste Protest gegen Atomenergie ist der Wechsel des Stromanbieters hin zu einem Anbieter ohne Atomstrom.“

Die Veranstaltung am 8. Juni in der Stadthalle soll der Diskussion dienen und aufzeigen, wie jeder Einzelne die Energiewende in Nordhessen vorantreiben kann. (red)