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Erlebnisreicher Tag für die Borkener Grisus

Borken. Das letzte Treffen vor den Sommerferien der Borkener Minifeuerwehr, die sich „Grisus“ nennen, hatte viele Höhepunkte. Und dazu zählte nicht nur die gemeinsame Übernachtung im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr der Kernstadt.  So reisten 21 Nachwuchsbrandschützer zwischen sechs und zehn Jahren am Freitag, 10. Juni, mit Gepäck an. Im großen Schulungsraum wurden flink Feldbetten aufgebaut, Luftmatratzen aufgepumpt, Iso-Matten und Schlafsäcke ausgerollt. Wer neben wem schläft, war schnell gelöst. Das Schnuffelkissen und das Kuscheltier waren natürlich auch dabei. Hier und da leisteten die Betreuer Christin, Christina, Timo, Easy, Macker und Siggi kleine Aufbauhilfe.

637 Treppenstufen
Ein erster Programmpunkt der langen Nacht war der Marsch zum Wasserturm. Natürlich hatte dabei jedes Kind eine grell orange leuchtende Warnweste an. Wassermeister Thomas Jungermann erklärte den teils sehr neugierigen Energiebündeln so allerhand rund um das Borkener Wahrzeichen. Nach 170 erklommenen Stufen stand beim Blick durch die Fenster Heimatkunde an.  335 m³ Wasser fasst der Wasserturm. 80.000 Liter sind davon in der Feuerkammer, der Rest als Trinkwasser in der sechs Meter tiefen Verbrauchskammer. Beim Abstieg staunten einige Kinder beim vorsichtigen Blick in das mit vier Jungvögeln besetzte Nest der Turmfalken. 637 Treppenstufen hatten die Grisus nach der Rückkehr in das Gerätehaus bewältigt.

Tomaten- oder Schinkensoße
Dort roch es schon richtig gut nach einem warmen Abendessen. Einen ganzen Berg voll Nudeln hatten „Macker“ und „Easy“ zubereitet. 21 hungrige Mädchen und Jungen warteten geduldig auf ihre Raubtierfütterung – mal mit Tomatensoße, mal mit Schinkensoße. Nach dem zweiten und auch dritten Nachschlag war die Meute satt. Einige nutzten nun die freie Zeit zum Toben, andere testeten schon einmal ihren Schlafsack, während draußen vor dem Gerätehaus Mitglieder der Einsatzabteilung eine Spieleparcour aufbauten. Gegen 20 Uhr gingen dann sieben Mannschaften an sieben Stationen beim Stempelspiel an den Start. Kübelspritze, Feuerwehrpuzzle, Erste Hilfe, Stiefelweitwurf, Tannenbaum, Feuerschlucker und C-Schläuche warteten auf die Teams. Alle zeigten tolles Engagement und lösten gemeinsam die gestellten Aufgaben. „Die Station der Ersten Hilfe war echt cool“, meinten hinterher nicht nur Tom und Luca.

Durch den dunklen Wald
Der Zeiger auf der Uhr wanderte in Richtung 22 Uhr. Alle zogen als Vorbereitung für die Nachtwanderung lange Hosen und Jacken an. Natürlich waren auch Taschenlampen mit dabei. Mit drei Feuerwehrautos wurden die Grisus mit ihren Betreuern zum Borkener Waldteich gefahren. Zu Fuß in Zweierreihen ging es durch den schon recht dunklen Stadtwald. Zu Schauergeschichten wurde der Saugraben überquert. Den Giesenbühl lies die Schar im Naturschutzgebiet rechts liegen. Im Gerätehaus angekommen, gab es erst einmal reichlich zu trinken. Dann aber hieß es Schlafanzug an und Zähneputzen. Es war fast Mitternacht als alle in ihren Schlafsäcken verschwunden waren. Wann alle ihre Augen zu und geschlafen haben, steht bis heute nicht ganz genau fest und bleibt Geheimnis der Grisus. Aber es war eine recht ruhige, wenn auch kurze Nacht.

Gemeinsames Frühstück
Erste Lebenszeichen hörten die Betreuer so gegen 5.30 Uhr. „Können wir schon aufstehen?“ lauteten erste Fragen. Als Antwort aus dem Mund anderer Grisus kam: „Pssst, lasst die anderen noch schlafen!“ Im Schlafanzug entstanden am Tisch erste Bilder aus Bunt- und Filzstiften. Währenddessen wurden frische Brötchen geholt und „Macker“ und „Easy“ sorgten in der Küche für reichlich Kakao und Zitronentee. Kurz danach standen alle schon in einer langen Schlange und holten sich mit Teller, Tasse oder Becher ausgestattet ihr Frühstück ab. Dazu schmierten Christin, Christina und Siggi reichlich Brötchen hälften mit Nutella, selbstgemachter Marmelade, Käse und Wurst.

So langsam neigte sich das letzte Treffen der Grisus vor den Sommerferien seinem Ende zu. Die Schlafplätze wurden aufgeräumt, die Zähne geputzt und ein letztes Spiel in der Fahrzeughalle absolviert. Bevor die Eltern ihren Nachwuchs gegen 10 Uhr wieder in Empfang nahmen, erhielt jeder Teilnehmer der langen Feuerwehrnacht seine Urkunde aus dem Stempelspiel. Im großen Chor zogen 21 Grisus ihr Fazit: „Das hat uns richtig Spaß gemacht!“ (sb)