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Bruttomonatsverdienste um 4,3 Prozent gestiegen

Hessen. Die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer (inklusive leitender Führungskräfte) sind im ersten Quartal 2011 in Hessen durchschnittlich um 4,3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2010 gestiegen. Nach einer ersten Analyse des Hessischen Statistischen Landesamtes sind davon 1,8 Prozentpunkte auf eine Zunahme der Sonderzahlungen zurückzuführen, 1,5 Prozentpunkte auf höhere Stundenlöhne und 1,0 Prozentpunkte auf die nach einem weiteren Abbau von Kurzarbeit wieder längere Wochenarbeitszeit. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst (ohne Sonderzahlungen) der Vollzeitbeschäftigten lag im ersten Quartal 2011 bei 21,59 Euro. Der Bruttomonatsverdienst betrug 4016 Euro einschließlich 376 Euro Sonderzahlungen.

Der Anstieg der Verbraucherpreise um 1,7 Prozent im ersten Quartal 2011 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal schmälerte die Kaufkraft der Verdienste, so dass „real“ durchschnittlich ein Plus von 2,5 Prozent bei den hessischen Arbeitnehmern verblieb. Das ist mehr als im Bundesdurchschnitt. Dort lag der Zuwachs des Reallohns bei lediglich 2,0 Prozent. Die Gründe hierfür sind die höhere Inflationsrate (plus 2,1 Prozent) und die geringere Zunahme der Bruttomonatsverdienste (plus 4,1 Prozent) in Deutschland.

Die Analyse einzelner Branchen zeigt merkliche Unterschiede hinsichtlich Umfang und Struktur des Verdienstanstiegs.
Im Verarbeitenden Gewerbe führten insbesondere eine längere Wochenarbeitszeit (plus 2,7 Prozent) sowie höhere Sonderzahlungen (Zunahme um 72 Euro auf 262 Euro monatlich) zu einem Anstieg der Bruttomonatsverdienste um 5,7 Prozent auf 3863 Euro. Der Bruttostundenlohn nahm um 1,2 Prozent auf 21,80 Euro zu.

Im Baugewerbe entspricht der Anstieg der Bruttomonatsverdienste auf 2824 Euro genau der Zunahme der Wochenarbeitszeit (5,0 Prozent). Der höhere Stundenlohn (plus 0,7 Prozent) kompensiert gerade den Rückgang der Sonderzahlungen.

Die Bruttomonatsverdienste im Einzelhandel (2807 Euro) lagen 3,5 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Davon resultieren 2,0 Prozentpunkte aus höheren Stundenlöhnen, 0,9 Prozentpunkte aus höheren Sonderzahlungen und 0,6 Prozentpunkte aus einer längeren Wochenarbeitszeit.

Im Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen blieb die Wochenarbeitszeit (plus 0,1 Prozent) fast unverändert. Der Zuwachs der Bruttomonatsverdienste um 5,9 Prozent auf 7526 Euro (einschl. 2161 Euro Sonderzahlungen) ist vor allem auf höhere Stundenlöhne (plus 2,7 Prozent) und Sonderzahlungen (plus 3,1 Prozent) zurückzuführen.

Methodische Informationen
Mit der vierteljährlichen Verdiensterhebung wird das für Konjunkturanalysen wichtige gesamtwirtschaftliche Verdienstniveau zuverlässig und zeitnah ermittelt. Hierzu sind Auskünfte der Betriebe über Lohn- und Gehaltssummen ausreichend, Individualdaten der Arbeitnehmer werden nicht erhoben. Diese Vereinfachung lässt jedoch keine Aussagen über die Verteilung der Verdienste zu. Das Verdienstniveau wird als arithmetisches Mittel aller Verdienste ermittelt. Die Veränderung des Verdienstniveaus wird auf Grundlage einer konstanten Beschäftigtenstruktur berechnet, um den Einfluss von Änderungen der Beschäftigung vor allem nach Branchen und der Qualifikation der Arbeitnehmer auf den Durchschnittsverdienst auszuschließen. (red)