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Güterzuglärm: Hessen fordert Nachbesserungen

„Anwohner dürfen nicht auf Technik vertröstet werden, die noch gar nicht zugelassen ist“

Wiesbaden/Melsungen. Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Dieter Posch fordert Verbesserungen am Lärmminderungsprogramm von Bahn und Bundesverkehrsministerium: „Höhere Trassenpreise für laute Züge und Bonuszahlungen für leise Waggons sind der marktwirtschaftlich richtige Ansatz, den Schienengüterverkehr leiser zu machen,“ lobte Posch.

Allerdings sei das Programm finanziell nur auf eine derzeit noch nicht zugelassene Bremskonstruktion (die sogenannten „LL-Bremssohlen“) zugeschnitten, sagte der Minister. Damit stehe seine Wirkung in Frage: „Die Anwohner an den vielen stark befahrenen Güterverkehrsstrecken, die unter kaum erträglichem Lärm leiden, dürfen nicht länger mit Verweis auf bald verfügbare neue Techniken vertröstet werden. Das geplante Anreizsystem wird von den Eisenbahnunternehmen und Wagenhaltern nur angenommen werden, wenn die Zulassung rechtzeitig zum Beginn der Förderung erfolgt.“

Dies sei nach jahrelanger Verzögerung leider nicht gewährleistet, erklärte Posch: „Wir brauchen für diesen Fall eine Übergangslösung. Mit den sog. „K-Bremssohlen“ steht eine bewährte und zugelassene lärmarme Bremstechnologie zur Verfügung, die den einzigen Nachteil höherer Umrüstkosten hat. Die Bonusbeträge müssen so lange auf diese Technik dimensioniert werden, wie die preiswerteren LL-Sohlen nicht zugelassen sind.“

Nach dem von Bund und Bahn vereinbarten Anreizsystem soll der Einsatz von auf lärmarme Bremsen umgerüsteten Waggons mit bis zu 2000 Euro gefördert werden. Dies kann voraussichtlich die Mehrkosten für den Einsatz sogenannter „LL-Bremssohlen“ decken. Diese neue Bremstechnologie, die ohne größere Umbauten an Bestandswagen eingesetzt werden kann, befindet sich zurzeit in Erprobung, ist aber bisher nicht allgemein zugelassen. „In einer Übergangszeit muss das technisch Machbare jetzt zum Einsatz gebracht werden“, sagte Posch.

Angesichts des wachsenden Güterverkehrs sind nach Auffassung des Ministers jedoch weitergehende Maßnahmen erforderlich. Posch wiederholte die Forderung nach einer Alternativtrasse zur Entlastung des sensiblen Rheintals: „Das Land Hessen wird gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans die Aufnahme dieses Projektes beantragen.“

Zeitnahe Lärmentlastungen ließen sich über Geschwindigkeits- und Verkehrsbeschränkungen sowie Lärmkontingentierung erreichen, fügte der Minister hinzu. Er verwies auf das gemeinsam mit Rheinland-Pfalz formulierte 10-Punkte-Programm „Leises Rheintal“: „Diese Maßnahmen sind insbesondere für die Nachtstunden zu prüfen.“ (red)



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