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Dr. Michael Meister zu Gast in Fritzlar

Fritzlar. Im Fritzlarer Rathaus traf sich der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Vorsitzende der CDU-Landesgruppe Hessen, Dr. Michael Meister, mit Vertretern der Stadt zu einem politischen Gespräch. In Begleitung des örtlichen Bundestagsabgeordneten Bernd Siebert ließ er sich von Bürgermeister Karl-Wilhelm Lange und der Ersten Stadträtin Friedgard Trosse über die wirtschaftliche Entwicklung und die infrastrukturellen Rahmenbedingungen in einem Mittelzentrum Nordhessens informieren. Darüber hinaus waren auch das Ergebnis der Kommunalwahl und die politischen Gegebenheiten in Fritzlar Thema.

Meister lobte die kommunale Situation und das vorausschauende Handeln der örtlichen Entscheidungsträger. Siebert fügte hinzu: „Eine vergleichbar positive Entwicklung muss man erst einmal finden.“ Am Schluss dieses Treffens trug sich MdB Meister in das goldene Buch der Stadt ein.

Ein weiterer Programmpunkt war die Besichtigung des Doms. Die Besuchergruppe wurde vom katholischen Stadtpfarrer Jörg Stefan Schütz, Dr. Peer Zietz von der Landesdenkmalpflege sowie dem Diözesanbaumeisters Dr. Burghard Preusler durch die „Baustelle“ geführt. Im Rahmen der Führung sprach man über Möglichkeiten der weiteren öffentlichen Förderung zum Erhalt dieses herausragenden deutschen Baudenkmals.

Von Fritzlar aus, wo der heilige Bonifatius 723 die heidnische Donareiche fällte und an der Stelle des heutigen Domes die erste Kirche errichtete, begann die Christianierung in Hessen und Thüringen. Bis ins 11. Jahrhundert hinein stand Fritzlar im Zentrum der Reichspolitik. Der Höhepunkt war jedoch sicherlich die Königserhebung des sächsischen Herzogs Heinrich dem Vogler zum ostfränkischen König 919. Das Fritzlarer Stift und damit der Dom war bis zur Reformation das geistliche Zentrum des niederhessischen Raums. Dadurch wurde diese kirchliche Einrichtung auch Keimzelle der sich darum entwickelnden Stadt. Doch die Jahrhunderte haben an dem Gemäuer ihre Spuren hinterlassen. Eine letzte umfassende Innensanierung fand am Beginn des 20. Jahrhunderts statt. Lediglich eine Heizungsanlage wurde in den 1960ern eingebaut. Diese Heizung blies jedoch nicht nur warme Luft, sondern auch jede Menge Schmutz und Staub auf die Mauern und in die Gewölbe. Daher ist es nun an der Zeit diesen Grauschleier zu beseitigen und die Oberflächen grundlegend instand zu setzen. Die sich in drei Bauabschnitten vollziehende Sanierungen und Restaurierungen weisen ein Gesamtkostenvolumen von etwa zweieinhalb Millionen Euro auf. Bisher beteiligten sich Bund und Land mit jeweils zirka 100.000 Euro am Erhalt dieses für die gesamte Region wichtigen Gebäudes.

Siebert und Dr. Meister sagten zu, prüfen zu lassen, inwiefern eine weitere finanzielle Förderung von Seiten des Bundes möglich sei. Nach einer abschließenden Besichtigung des Domschatzes, welcher Kleinodien und liturgisches Gerät aus mehr als neun Jahrhunderten aufweist, sagte Siebert: „Ich will mich gemeinsam mit meinem Kollegen Herrn Dr. Meister beim Kulturstaatsminister dafür einsetzen, dass eine weitere Förderung der Sanierungs- und Renovierungsarbeiten möglich ist. Das sind wir dem kulturellen Erbe unserer Heimat schuldig.“ (red)