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Inflationsrate steigt im September auf 2,3 Prozent

Hessen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen lag im September 2011 um 2,3 Prozent höher als vor einem Jahr. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, ist das die höchste Inflationsrate seit drei Jahren (September 2008: plus 3,3 Prozent). Im August 2011 hatte sie 1,9 Prozent und im Juli 2,2 Prozent betragen. Die Zunahme der Inflationsrate ist vor allem durch weiter steigende Energiepreise und höhere Preise für Bekleidung verursacht. Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im September 2011 um 0,3 Prozent. Ursächlich hierfür waren insbesondere deutliche Preiserhöhungen für Bekleidung (plus 7,0 Prozent gegenüber August 2011) und Schuhe (plus 6,1 Prozent) im Gefolge des Wechsels zur Winterkollektion sowie höhere Preise für Heizöl (plus 4,7 Prozent) und Kraftstoffe (plus 3,7 Prozent).

Das Verbraucherpreisniveau für Nahrungsmittel stieg in Hessen gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Teurer wurden binnen Monatsfrist Fleisch und Fisch (jeweils plus 0,5 Prozent), Speisefette und -öle (plus 0,4 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,2 Prozent) sowie Gemüse (plus 0,1 Prozent). Dagegen zahlten die Verbraucher für Obst (minus 1,0 Prozent) sowie für Molkereiprodukte und Eier (minus 0,2 Prozent) weniger als im Vormonat. Gegenüber September 2010 verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 2,7 Prozent, darunter vor allem Speisefette und -öle (plus 15,2 Prozent). Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen binnen Jahresfrist mit einem Plus von 5,6 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich. Hier machte sich insbesondere die Teuerung bei Bohnenkaffee (plus 16,7 Prozent), Kernobstsäften (plus 9,3 Prozent) und Zitrusfruchtsäften (plus 7,2 Prozent) bemerkbar. Für alkoholische Getränke zahlten die Konsumenten durchschnittlich 1,5 Prozent höhere Preise als vor einem Jahr.

Das Preisniveau für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) lag im September 2011 um 2,1 Prozent über dem des Vormonats und 11,1 Prozent höher als im September 2010. Die Preise der einzelnen Energieprodukte entwickelten sich unterschiedlich. Heizöl wurde gegenüber dem Vormonat 4,7 Prozent teurer, Superbenzin 3,8 Prozent, Diesel 3,4 Prozent und Gas 0,7 Prozent. Der Preis für Strom blieb unverändert. Binnen Jahresfrist stiegen die Preise für Heizöl um 24,2 Prozent, für Diesel um 16,3 Prozent, für Superbenzin um 12,7 Prozent, für Strom um 6,8 Prozent und für Gas um 3,4 Prozent. Der Beitrag der Energieprodukte zur Inflationsrate ist aufgrund der aktuellen Preissteigerungen im September wieder größer geworden. Haushaltsenergie und Kraftstoffe tragen jeweils rund 0,5 Prozentpunkte zur Inflationsrate von 2,3 Prozent bei. Ohne Energie betrug die Inflationsrate im September 1,3 Prozent.

Das Niveau der Gebrauchsgüterpreise stieg im September aufgrund der starken Teuerung bei Bekleidung und Schuhen gegenüber dem Vormonat deutlich um 1,7 Prozent. Damit wurden die Preissenkungen der vorangegangenen Monate im Durchschnitt mehr als ausgeglichen und die Jahresteuerungsrate für Gebrauchsgüter insgesamt erreichte mit plus 0,2 Prozent erstmals in diesem Jahr einen positiven Wert. Während die Preise für Bekleidung binnen Jahresfrist merklich stiegen (plus 3,5 Prozent), blieb der Trend sinkender Preise für Produkte der Unterhaltungselektronik (minus 7,3 Prozent) erhalten. Besonders stark fielen die Preise für Fernsehgeräte (minus 20,4 Prozent), Notebooks (minus 19,8 Prozent) und Digitalkameras (minus 13,0 Prozent). Auch in anderen Bereichen gingen die Preise zurück, jedoch weniger stark. Haushaltsgeräte wurden binnen Jahresfrist 1,7 Prozent sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände 1,2 Prozent billiger.

Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich binnen Jahresfrist durchschnittlich um 1,2 Prozent. Die Spannweite der Preisänderungen ist groß. Während Flugtickets deutlich teurer wurden (plus 19,4 Prozent gegenüber September 2010), stieg der Preis für eine Bahnfahrkarte (plus 0,4 Prozent) und für eine Taxifahrt (plus 0,3 Prozent) nur leicht. Fahrer eines Mietwagens zahlten für die gleiche Leistung sogar 7,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Wohnungsmieten, deren Gewicht im Verbraucherpreisindex gut ein Fünftel beträgt, lagen im September 1,2 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. (red)