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MT: Bloß nicht den guten Saisonstart vermasseln

Melsungen. Die Tabelle der TOYOTA Handball-Bundesliga ist schön anzuschauen in diesen ersten Wochen der neuen Saison. Zumindest ist das der Tenor bei der MT Melsungen. Kein Wunder, denn die Nordhessen haben sich mit 6:2 Punkten unter die Top-Teams der Liga gemischt und ginge es nach ihrem Willen, könnte das gern noch so weiter laufen. Aber Achtung: Am Samstag erwarten Vuckovic & Co mit dem HBW Balingen/Weilstetten einen überaus unangenehmen Gegner. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 19 Uhr. Tickets gibt es noch an der ab 17.30 Uhr geöffneten Tageskasse.

Das Start-Hoch sei der MT ja nicht einfach so in den Schoß gelegt worden, wie Michael Roth in diesen Tagen oft betont. ”Die Mannschaft hat dafür in der Vorbereitungsphase hart gearbeitet und ist dabei zusehends zu einem Team gereift”, freut sich der Chefcoach über den engagierten Einsatz und die positive Entwicklung seiner Schützlinge. Und daran lassen er und die Seinen auch nach der ersten Niederlage jüngst in Flensburg gar keine Zweifel aufkommen. Zumal sich die MT an der Förde beim 25:28 sehr teuer verkauft hat.

”Diese Niederlage wirft uns ganz sicher nicht zurück”, ist Roth überzeugt. Und das soll seine Mannschaft idealerweise gleich am Samstag gegen Balingen/Weilstetten beweisen. Alle Spieler sind soweit einsatzbereit – die Möglichkeit, aus dem Vollen zu schöpfen, ist also genau wie schon zuletzt in Flensburg gegeben. Das nutzte der Trainer dort übrigens, um Nenad Vuckovic nach seiner Schulterverletzung wieder dichter an das Team heran zu führen.

Ansonsten gibt es einige ”gesetzte” Eckpfeiler im Hinblick auf die Startformation. Das beginnt in der Hintermannschaft mit Per Sandström im Tor und den beiden Fast-Zwei-Meter-Männern Anton Månsson und Felix Danner im Abwehrzentrum. Im Angriff vertraute Roth in der Anfangsbesetzung bislang meist auf Savas Karipidis (RA), Alexandros Vasilakis (RR), Patrik Fahlgren (RM), Grigorios Sanikis oder Nenad Vuckovic (RL) und Michael Allendorf (LA) und Anton Månsson am Kreis. Ob das auch am Samstag der Fall sein wird, ist vor allem eine Frage der taktischen Erfordernisse im Hinblick auf den Gegner. So wird die Besetzung des Angriffs durchaus an der gewählten Deckungsformation orientiert.

Was sich Michael Roth in dieser Hinsicht für den Gegner ausgedacht hat, bleibt bis zum Anwurf natürlich sein Geheimnis. Dabei ist es dem Coach derzeit ohnehin wichtiger, die Stärken seiner eigenen Mannschaft hervorzuheben. ”Wir haben allen Anlass, mit Selbstvertrauen in diese Begegnung zu gehen. Von Spiel zu Spiel ist deutlicher erkennbar, dass hier ein Mannschaft  zusammenwächst. Dabei drängen auch die Spieler nach, die bislang nicht so häufig zum Einsatz gekommen sind. Mir ist es ohnehin lieber, wenn in diesem Punkt jemand ungeduldig ist, als dass man ihn antreiben muss”, verrät Roth.

Die Losung der MT für das Spiel am Samstag liegt indes klar auf der Hand: ”Wir wollen vor heimischem Publikum beide Punkte holen und wir werden dafür alles geben”, zeigt sich Savas Karipidis kämpferisch. Der Rechtsaußen ist derzeit bester Schütze seiner Mannschaft und liegt mit 29 Treffern auf Platz 7 der Liga-Torschützenliste. Er und seine Mitspieler wollen es unter allen Umständen vermeiden, den famosen Saisonstart zu verwässern. Zumal der Spielplan im Oktober der MT mit den Rhein-Neckar Löwen und dem THW Kiel gleich zwei Hochkaräter beschert.

Doch zunächst gilt es, gegen Balingen/Weilstetten zu bestehen. ”Wir werden die gewiss nicht unterschätzen. Zumal die ja eigentlich viel stärker sind, als sie sich selbst nach außen hin darstellen”, sieht Roth beim Gegner eine Neigung zum gezielten Understatement. In der Tat haben die Schwaben mit der Zwischenbilanz von 4:4 Punkten keinen Grund zur Klage. Genau wie der MT gelang es auch dem Brack-Team, den VfL Gummersbach mit einer deftigen Packung nach Hause zu schicken. Dann unterlag man den Rhein-Neckar Löwen deutlich, ums sich anschließend in Großwallstadt nur knapp geschlagen zu geben. Gepunktet wurde im vierten Saisonspiel dann wieder zuhause, und zwar just gegen den Löwen-Bezwinger Hannover-Burgdorf. So stehen die HBWler mit achtbaren 4:4 Punkten zur Zeit auf Platz 10 und reisen damit ohne jeden Druck nach Kassel.

Natürlich, um dort die Wiederholung ihres Coups von vor zweieinhalb Jahren anzustreben. Da gewannen sie bei der MT mit 35:31 – nach 12:15 Pausenrückstand. Über die Hälfte der Melsunger Tore gingen damals auf das Konto von Grigorios Sanikis (4), Savas Karipidis (9) und Nenad Vuckovic (3), die alle noch dabei sind. Auf der Gegenseite waren Trainersohn Daniel Brack (13), Rock Felinho (8) und Robert Weber (7) die Väter des Sieges. Von den Dreien ist keiner mehr für den HBW am Ball.

Ein gutes Omen für die MT? Darauf will man sich im Lager der Nordhessen lieber nicht verlassen. Schließlich hat Balingen mit Alvanos, Herth und Schlinger auch dieses Jahr wieder eine schlagkräftige Rückraumformation, die es in den Griff zu bekommen gilt. Gelingt das, hat die MT gute Chancen auf ihren achten Sieg im elften Vergleich mit den Schwaben.

Schiedsrichter in Kassel:
Nils Blümel und Jörg Loppaschewski (beide Berlin); Spielaufsicht: DHB-Vizepräsident Wolfgang Gremmel. (Bernd Kaiser)