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Durchwachsene Rallye für Mohr-Brüder in Emstal

Bad Emstal. Zur 2011er Auflage der Rallye Bad Emstal waren die Brüder Mohr aus Edermünde wieder in gewohnter Besetzung am Start: Mirco als Fahrer und Sascha als Copilot. „Das hat wieder eine gewisse Sicherheit gebracht, bei Sascha weiß man einfach, dass der Aufschrieb klappt“, sagte Mirco Mohr gegenüber SEK-News. Das Wetter sei allerdings ein großer Unsicherheitsfaktor gewesen. „Der gemeldete starke Regen für den Nachmittag ließ uns keine andere Wahl: Die Semi-Slicks mussten einfachen Straßenreifen weichen, was am Ende auch eher ein Kompromiss war. Wieder einmal in die 1600er Klasse eingeteilt, war an einen Klassensieg von Anfang an sowieso nicht zu denken.“

Bei Trockenheit starteten die Mohrs in den erste Wertungsprüfung (WP), den Kasernenrundkurs Wolfhagen. Trotz fehlendem Grip konnten sie eine einigermaßen gute Zeit fahren, was sie etwas beflügelte. Doch auf dem Weg zur Wertungsprüfung, dem ehemaligen Standortübungsplatz Bad Arolsen, kam der erste dicke Regenschauer. „Da die Prüfung nur sehr wenig Asphalt beinhaltete und hauptsächlich aus Betonplatten, Kopfsteinpflaster und teils schwerem Schotter bestand, war mit den vorhandenen Reifen nicht an eine gute Zeit zu denken“, so Mirco Mohr. Langgezogene Kurven über mit nassem Laub gespickten Betonplatten seien genau das gewesen, was die Reifen nicht hätten gebrauchen können. So seien sie über die ersten zweieinhalb Runden eher gerutscht als gefahren.

Auf dem Weg zur Zwangspause nach Wolfhagen lag noch die WP Philippinenthal. „Der Regen war inzwischen so stark geworden, dass regelrecht Sturzbäche die Feldwege entlang flossen und das Auto stark aufgeschwommen ist“, berichtet Mirco Mohr. Mit viel Mut und Risiko unterwegs, konnten sie jedoch unerwartet dennoch eine gute Zeit setzen. Mirco Mohr: „Nach der kurzen Pause ging es zurück in die Kaserne, diesmal unter komplett nassen Bedingungen war eine Zeitverbesserung im Vergleich zur ersten Durchfahrt nicht möglich. Im Gegenteil, wir konnten einen beinahe Ausritt gerade noch abwenden. So verloren wir weitere Zeit auf die Konkurrenz.“

WP 4 war dann der Russenweg bei Balhorn mit der legendären Sprungkuppe. „Auf einer Prüfung mit 100 Prozent Asphalt sollten wir nicht ganz so schlecht aussehen. So war es am Ende auch. Mit viel Herzblut, einem weiten Sprung und dem Messer zwischen den Zähnen lagen wir auf dieser Prüfung am Ende gerade einmal drei Sekunden hinter dem späteren Klassensieger. Dies sollte dann auch unsere beste WP gewesen sein.“

WP 6 war neu in 2011. Rund um den Heiligenberg bei Heimarshausen (Naumburg) ging es durch schweren Schotter über Waldwege und teils schlammige, asphaltierte Feldwege. „Am Vorstart wurden wir bereits von Zuschauern vor den schlechten Verhältnissen der Strecke gewarnt. Der Regen hatte die Schotterwege aufgeweicht und durch das rallyetypische Cutten, das schneiden der Kurven, lag einiges an Schlamm auf der Strecke. Wir wollten kein Risiko mehr eingehen und das Auto auf der letzten Prüfung in den Wald werfen“, so Mohr. Aus einem letzten Angriff sei deshalb nichts mehr geworden, lieber sei man auf Sicherheit gefahren.

„Am Ende haben wir unser Minimalziel erreicht: Ankommen ohne Schaden am Einsatzfahrzeug“, zieht Mirco Mohr Bilanz. Große Freude habe bei einem 36. Platz im Gesamt, 16. in der Gruppe und vierten Platz in der Klasse nicht aufkommen können. Fazit der Rallye: „Wir brauchen dringend einen echten Regenreifen um auch bei solchen Bedingungen halbwegs konkurrenzfähig zu sein. Mit Sicherheit jedoch war es die bisher schwierigste Rallye für uns.“

Doch Mirco Mohr blickt auch nach vorn: „Jetzt heißt es noch einmal das Auto vorbereiten um am 22. Oktober die Rallye Nordhessen zu bestreiten. Da sie direkt vor unserer Haustür entlang führt, ist die Hoffnung auf eine gute Platzierung nicht unbegründet. Vorausgesetzt das Wetter macht uns nicht wieder einen Strich durch die Rechnung.“

In der Winterpause gelte es dann, die Akkus aufzuladen und zu versuchen, Sponsorengelder zu bekommen, um das Auto, gerade im Bereich des Motors, aufzurüsten. „Nur Mitfahren liegt uns nicht, wir wollen um Klassensiege kämpfen können. Der Ehrgeiz ist da, jetzt muss nur noch die passende Technik her“, so Mirco Mohr. (red)