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Start-Ziel-Sieg gegen Aufsteiger Bergischer HC

Kassel/Melsungen. Die MT-Handballer gewannen vor 2.122 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle gegen Aufsteiger Bergischer HC mit 33:29 (19:15). Es war der vierte Sieg im vierten Heimspiel. Damit schraubten die Rotweißen ihr Konto auf 11:3 Punkte und treten am kommenden Mittwoch als Tabellenvierter zum Spitzenspiel beim verlustpunktfreien Spitzenreiter THW Kiel an.

Unter den Augen von Bundestrainer Martin Heuberger, mit dem Jens Schöngarth (MT) und Kristian Nippes (BHC) 2010 in Ägypten Junioren-Weltmeister wurden, waren die Nordhessen über die Spielzeit gesehen das wesentlich reifere Team. In Kassel war Heuberger wegen Michael Allendorf, der weiter im Blickfeld für die Nationalmannschaft ist und eine durchschnittliche Leistung ablieferte.

Der Auftakt der Partie war so recht nach dem Geschmack der Zuschauer. Denn es wurde nicht lange taktiert oder abgetastet, sondern mit Druck gehandelt. Den ersten Melsunger Treffer durch Grigorios Sanikis konnte Kenneth Klev noch ausgleichen, doch die nächsten Aktionen gehörten allein den Hausherren. Im Angriffszentrum band Anton Mansson mit Klev und Hendrik Pekerler gleich zwei Spieler, den dritten, Henrik Knudsen, zog Alexandros Vasilakis nach innen. Damit war die Lücke da für Rechtsaußen Savas Karipidis, der das Leder schließlich im Stile eines Halbrechten zum 2:1 versenkte. Den nächsten Angriff der Gäste beendete Per Sandström und leitete sofort den Gegenstoß ein. Wieder Karipidis – wieder Tor. Auch der vierte Treffer entsprang einer nahezu perfekt gespielten ersten Welle. Kristian Nippes hatte verzogen, Sandström sofort Patrik Fahlgren ins Spiel gebracht und der auf den längst losgesprinteten Mansson gepasst. Genau 200 Sekunden waren gespielt, da stand es bereits 4:1.

War es in den bisherigen Spielen meist die starke Defensivabteilung, die den Löwenanteil am erfolgreichen Spiel der Nordhessen trug, so glänzte diesmal der Angriff. Nahezu jeder Versuch saß. Allerdings auch beim frech mitspielenden Aufsteiger, der kaum eine Antwort schuldig blieb. Vor allem Kenneth Klev und Henrik Knudsen, die gemeinsam für die ersten sechs Tore ihrer Mannschaft verantwortlich zeichneten. Und dabei Melsungens Deckung mehrfach einfach überwarfen. Die war zu unbeweglich, zu zögerlich im Zupacken, zu defensiv stehend. Und damit auch keine Hilfe für Per Sandström, der lange brauchte um ins Spiel zu finden.

Immerhin schaffte er es noch, im Gegensatz zu seinem Gegenüber Jan Stochl. Die Nummer Eins der Bergischen Löwen bekam überhaupt keine Einstellung zum Spielgerät und musste nach Michael Allendorfs Tempogegenstoß zum 9:5 schon nach zehn Minuten seinen Kasten für Mario Huhnstock räumen. Der bis zur Pause jedoch auch meist nur zweiter Sieger im Duell mit den MT-Schützen blieb. Dass der BHC sogar mit sechs Toren ins Hintertreffen geriet, lag aber eher an zwei vergebenen Siebenmetern innerhalb 90 Sekunden. Erst fand Alexander Oelze in Per Sandström seinen Meister, dann wollte es Christian Hosse zu genau machen und visierte den Pfosten an. Savas Karipidis, der mit einem Dreher von Außen schon das 10:6 erzielt hatte, machte auch den elften MT-Treffer. Und als Kenneth Klev auf die Strafbank musste legte Alexandros Vasilakis noch einen nach.

Melsungen hatte die Partie schon früh voll im Griff. Zu früh vielleicht, so dass sich nach Manssons 13:7 (16.) erste Konzentrationsfehler einschlichen. Hendrik Pekeler und Richard Wöss verkürzten auf 13:9. Dann musste Michael Allendorf für zwei Minuten runter. Was erneut zweimal Wöss per Tempogegenstoß zum 13:11 nutzte. Die zweite Strafe gegen Klev bremste schließlich den Lauf der Gäste. Karipidis (2), Allendorf und Sanikis konnten wieder auf 17:12 ausbauen, Nochmal Allendorf und der eingewechselte Christian Hildebrandt legten zum 19:13 nach. Wer aber dachte, dass der Aufsteiger aufstecken und den Anschluss verlieren würde, der sah sich schnell getäuscht. Bis zur Pause hatten Jens Reinarz und Hendrik Pekeler schon wieder auf 19:15 verkürzt.

Und dieses Spielchen setzte sich in der zweiten Hälfte nahtlos fort. Die MT baute ihre Führung aus, um sie anschließend stückweise wieder herzugeben. Kritisch wurde es, als kurz nacheinander Michael Allendorf und Michael Schweikardt beim Stand von 21:16 Strafen absitzen mussten. Über drei Minuten in Unterzahl, davon 45 Sekunden sogar in doppelter, überstanden Karipidis, Vasilakis, Fahlgren und Sanikis gemeinsam mit Nenad Vuckovic, der ergänzen konnte. Und sie konnten diese Phase durch zwei Vasilakis-Treffer bei nur einem Gegentor durch Richard Wöss sogar für sich entscheiden. Vielleicht schon die moralische Entscheidung nach knapp 40 Minuten. Denn als wieder Sechs gegen Sechs spielten, zogen die Melsunger sogar auf sieben Differenz davon (27:20, 43.).
Der BHC war an diesem Abend jedoch einfach nicht abzuschütteln. Kristian Nippes, Jens Reinarz und Runar Karason mit einem schönen Heber über Sandström hinweg konnten einmal mehr verkürzen. Was die jeweils doppelt treffenden Vasilakis und Fahlgren postwendend zum 31:24 beantworteten. Dazu parierte der eingewechselte Mario Kelentric noch einen weiteren Strafwurf von Henrik Knudsen. Und das war dann wirklich die endgültige Entscheidung fünf Minuten vor dem Ende. Zwar kamen die Löwen noch einmal heran, aber die MT kontrolliert sowohl das Tempo als auch den Gegner. Und tat vor dem anstehenden Spiel beim Tabellenführer Kiel (Mi., 20.15, Sparkassen Arena) nicht mehr als unbedingt nötig, um den Sieg ungefährdet über die Zeit zu schaukeln. (Bernd Kaiser)

Stimmen zum Spiel
Michael Roth: Zuerst will ich mal unseren Gegner loben: wir mussten ein fast optimales Spiel abliefern um den BHC zu schlagen. Das war unser bisher schwierigster Gegner hier daheim. Es war ein hartes Stück Arbeit, und wir haben gut daran getan den Gegner nicht zu unterschätzen. Von der ersten Minute an war es ein fast perfektes Angriffsspiel mit optimaler Ausbeute. Mit der Abwehrleistung können wir aber nicht zufrieden sein. Wenn man daheim zur Pause 19 Tore hat, muss das Spiel normal durch sein. 15 Gegentore sind da einfach zu viel. In der zweiten Hälfte hat das besser geklappt und wir konnten uns etwas absetzen. Wir haben jetzt alle vier Heimspiele gewonnen. Wenn wir so weitermachen, können wir zumindest bis zum Jahresende dabei bleiben, nur noch nach vorn zu schauen und nicht mehr nach hinten.

HaDe Schmitz: Nach so einem Spiel schlagen eigentlich zwei Herzen in meiner Brust. Um mit dem positiven anzufangen: wir haben ein ordentliches Spiel gemacht. Die Mannschaft hat sich nie aufgegeben und immer versucht etwas zu bewegen. Was gerade bei Melsungen nicht leicht ist, denn das Team hat sich sehr gut entwickelt. Auch die zehn Gegenstoßtore von uns sind positiv zu werten. Aber leider haben wir das Spiel verloren. Sicher gegen einen guten Gegner. Aber auch, weil wir unsere Abwehr nicht dicht genug bekommen haben. Das Zusammenspiel zwischen der Deckung und den Torhütern hat nicht funktioniert. Dadurch haben uns die Ballgewinne gefehlt, die wir zu weiteren Gegenstößen gebraucht hätten. Wenn man aus Melsungen etwas Zählbares mitnehmen möchte muss man optimal spielen, und das haben wir leider nicht getan.

Statistik

MT – Bergischer HC 33 : 29 (19 : 15)

MT Melsungen: Sandström (13 P.), Kelentric (1 P.); Schöngarth, Mansson 5, Schweikardt, Fahlgren 2, Vasilakis 9, Hildebrandt 1, Danner, Sanikis 4, Karipidis 7, Zufelde, Allendorf 4/2, Vuckovic 1, Sania.

Bergischer HC: Stochl (1 P.), Huhnstock (7 P.); Behr, Hosse, Vitek, Klev 5, Moen, Nippes 4, Oelze, Wöss 5, Reinarz 4/1, Knudsen 7, Pekeler 3, Karason 1.

SR: Fabian Baumgart (Altenheim) / Sascha Wild (Elgersweier, jeweils Südbaden).

Zeitstrafen: 12 – 10 (Allendorf 17:07 33:49, Karipidis 24:47, Danner 26:45, Schweikardt 35:04, Hildebrand 43:57 – Klev 13:47 19:40, Vitek 25:10, Karason 39:13, Knudsen 48:25).

Strafwürfe: 3/2 – 4/1 (Allendorf scheitert an Huhnstock, 57:47 Min. – Oelze scheitert an Sandström, 11:36; Hosse an den Pfosten, 12:59; Knudsen scheitert an Kelentric, 53:17).

Zuschauer: 2.122, Rothenbach-Halle, Kassel.

Spielfilm: 1:0 (1.), 1:1 (2.), 4:1 (4.), 6:3 (7.), 9:5 (10.), 10:6 (12.), 12:7 (15.), 13:9 (18.), 13:11 (20.), 15:11 (22.), 17:12 (25.), 19:14 (28.), 19:15 (HZ), 20:16 (32.), 22:16 (35.), 24:18 (38.), 25:19 (40.), 26:20 (42.), 27:22 (45.), 28:23 (48.), 29:23 (50.), 30:24 (52.), 31:25 (55.), 32:27 (58.), 33:29 (EN).



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