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MT unterliegt Rhein-Neckar Löwen nach Verlängerung

Kassel/Melsungen. Verdammt dicht dran war die MT diesmal gegen die Rhein-Neckar Löwen. Aber am Ende stand sie – wie schon so oft gegen diesen Kontrahenten –  mit leeren Händen da. Vor 2.132 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle gaben sich die Gastgeber in einem dramatischen Fight der 3. DHB-Pokalrunde erst in der Verlängerung mit 29:31 geschlagen. Nach der regulären Spielzeit hatte es 27:27 (13:12) gestanden.

Auch wenn verständlicherweise nach dem Schlusspfiff die Köpfe der aufopferungsvoll kämpfenden MT-Spieler zunächst mal nach unten gingen, hatten sie dazu eigentlich keinen Grund. Dafür war ihr Auftritt während der 70 Minuten einfach zu stark gewesen. Eine kleine Träne weinten die Rotweissen indes dem Fünf-Tore-Vorsprung nach, den sie in der zweiten Hälfte herausgeworfen hatten (18:13, 37. Min.). Wenngleich dies in Anbetracht des hochkarätigen Gegners zu dem Zeitpunkt keinesfalls als eine Art Vorentscheidung hätte angesehen werden können.

Tempo, Rasse und dabei jederzeit fair – die Begegnung zwischen den beiden Erstligisten bot bereits in der ersten Halbzeit alles, was das Handballherz begehrt. Zunächst benötigten beide Mannschaften mehrere torlose Angriffe als Warm Up. Erst nach 3:30 Minuten fiel der erste Treffer des Abends, als Löwen-Angreifer Lijewski MT-Keeper Sandström überwand. Anschließend ließ die MT zwei weitere Gelegenheiten verstreichen, ehe Börge Lund zum 0:2 einwarf. Erst nach knapp sechs gespielten Minuten platzte bei den Hausherren der Knoten, als sich Vuckovic zum 1:2 durchtankte. Der Rückraumspieler besetzte diesmal von Beginn an die Königsposition, da der bislang dort überzeugende Sanikis sich beim Aufwärmen eine Wirbelblockade zugezogen hatte, und deshalb komplett ausfiel.

In der Folge blieb das Spiel dann ausgeglichen. Während die Rhein-Neckar Löwen verstärkt über Mittelmann Lund und Rechtsaußen Groetzki zu Toren kamen, ließen auf der anderen Seite zunächst die beiden Rückraumakteure Vuckovic und Fahlgren die MT auf Tuchfühlung bleiben. Beide Teams vertrauten einer 6:0-Abwehr, wodurch der jeweilige Rückraum ausreichend Gelegenheiten erhielt, die Torwürfe entsprechend vorzubereiten. Allerdings waren die dann doch in der Regel das Ergebnis feiner Individualleistungen einzelner Spieler. Bis kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte sich keine der beiden Mannschaften einen Vorteil verschaffen. Allerdings hatte die MT durch das Tor zum 13:12 durch Kreisläufer Danner 50 Sekunden vor dem Ende des ersten Durchgangs die Nase leicht vorn. Bis dahin hatte die MT mit Vuckovic, Fahlgren, Karipidis und Danner lediglich vier Spieler als Torschützen benötigt.

In der zweiten Hälfte legte die MT los wie die Feuerwehr. Linkshänder Vasilakis brachte die Gastgeber 69 Sekunden nach Wiederanpfiff mit zwei Toren nach vorn (14:12). Fahlgren, Danner und Vuckovic, also die Haupttorschützen aus Halbzeit eins, sorgten mit ihren Treffern bis zur 37. Minute gar für eine Fünf-Tore-Führung (17:12) – die Zuschauer hielt es schon da kaum auf ihren Sitzen. Die Löwen indes waren geschockt – Trainer Gudmundsson warf die Grüne Karte. Aber das anschließende Tor durch Bielecki wurde postwendend von Vuckovic mit dem 18:13 beantwortet.

Dann musste Allendorf für zwei Strafminuten auf die Bank und die Gäste nutzten die Gelegenheit, um per Strafwurf (Gensheimer) und durch Bielecki  – unterbrochen durch einen Vuckovic Treffer – auf 19:15 zu verkürzen (39.). Und die Löwen kamen näher und näher. Vor allem dank Bielecki’s „Hämmer“ – jeweils aus dem Sprungwurf – gegen den die MT-Defensive zu keiner Zeit ein probates Gegenmittel entwickelte.

Spätestens nach dem 22:21-Anschluss durch Gensheimer, eine Viertelstunde vor Schluss, war alles wieder offen. Aber die MT bewies Kaltschnäuzigkeit. Allendorf behielt an der Strafwurflinie die Nerven (23:21, 47.) und Schweikardt, inzwischen für den lädierten Vuckovic gekommen, markierte mit herrlichem Dreher das 24:21 (48.). Diesen Ein-Tore-Vorsprung hielt das Roth-Team dann bis 56 Sekunden vor Schluss (27:26). Aber nur neun Sekunden später war Groetzki zur Stelle um doch noch den Ausgleich zu werfen. Damit war die reguläre Spielzeit absolviert, nun musste eine erste, 2x 5 Minuten dauernde Verlängerung her.

Spätestens jetzt war erkennbar, dass der Kräfteverschleiß der dezimierten MT-Crew zu groß war. Denn mit drei Treffern in Folge legten die Löwen schon bis zum Halbzeitpfiff dieser ersten Verlängerung den Grundstein zum späteren Erfolg. Die Gastgeber mussten zu diesem Zeitpunkt längst ohne Stammrechtsaußen Savas Karipidis auskommen, der zuvor durch einen Schlag auf die Schulter ausser Gefecht gesetzt war. Demgegenüber hatten Lijewski, Groetzki und Myrhol nach 4:29 Min. mit dem 30:27 vorentscheidend die Weichen gestellt. Neben dem Substanzverlust auf dem Feld konnten auch im Tor die ansonsten gut haltenden Keeper bei der MT keine Akzente mehr setzen. Schöngarth hämmerte den Ball zwar zum 29:30 in die Maschen der Löwen, aber im Gegenangriff schaffte Bielecki sogleich das 29:31. Zu spielen waren da noch 29 Sekunden – zu wenig, um der Partie noch mal eine Wendung zu geben.

Auch wenn die Fans mit der MT natürlich liebend gerne einen Pokal-Heimsieg gefeiert hätten und die knappe Niederlage schmerzte, belohnten sie nach dem Abpfiff „ihre Jungs“ mit minutenlangen standing ovations. Auf der anderen Seite tanzten die Rhein-Neckar Löwen, die mit diesem schwer erarbeiteten Sieg ins Achtelfinale einzogen, und damit ihrer siebten Teilnahme in Folge am Final Four in Hamburg einen Schritt näher gekommen sind. (Bernd Kaiser)

Beste Spieler: Vuckovic, Fahlgren (MT) – Bielecki, Groetzki (RNL)

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Glückwunsch an die Rhein-Neckar Löwen. Das war Pokal pur. Ein fantastisches Spiel das jeden mitgerissen hat. Wir haben phasenweise an unserem Maximum gespielt was wir können. Und das, obwohl wir mit der Hiobsbotschaft ins Spiel gingen, dass sich Grigorios Sanikis beim Aufwärmen verletzt hat. Später kam dann noch die Verletzung von Savas Karipidis dazu. Im 6 gegen 5 haben wir uns heute fast schwerer getan als gegen vollzählige Löwen. Am Ende haben uns vielleicht noch ein paar Torwartparaden gefehlt. Per und Mario waren an vielen Bällen dran, die dann doch noch reingerutscht sind. Wir haben in jedem Fall gezeigt, warum wir bisher als Überraschungsmannschaft der Saison gehandelt werden!

Gudmundur Gudmundsson: Das war ein ganz hartes Stück Arbeit für uns. Melsungen hat super gespielt, es war alles andere als eine leichte Aufgabe hier. Nach dem 5-Tore-Rückstand war es nicht leicht, zurück ins Spiel zu finden. Wir haben das über taktische Umstellungen in der Abwehr geschafft. Erst über eine 5+1, dann zurück auf eine 6:0-Deckung. Insgesamt muss ich meiner Mannschaft ein ganz großes Kompliment machen für diese Leistung.

Statistik

MT Handball – Rhein-Neckar Löwen 29:31 n.V.; 27:27 (13:12)

MT Handball: Sandström (7 P.), Kelentric (4 P.); Schöngarth 1, Mansson 1, Schweikardt 2/1, Fahlgren 6, Vasilakis 3, Hildebrandt, Danner 4, Sanikis, Karipidis 3, Zufelde, Allendorf 1/1, Vuckovic 8, Sania.

Rhein-Neckar Löwen: Stojanovic (14 P.), Fritz (1 P.); Schmid, Gensheimer 5/3, Roggisch, Sesum 1, Bielecki 9, Lund 2, Gunnarsson 1, Ruß, Müller, Myrhol 3, Lijewski 3, Groetzki 7.

SR: Ralf Damian (Bingen) / Frank Wenz (Mainz)

Zeitstrafen: 4 – 6 (Allendorf 21:12 37:07 – Roggisch 49:15 59:54, Gensheimer 66:04)

Strafwürfe: 3/2 – 3/3 (Allendorf scheitert an Fritz, 49:22 Min.)

Zuschauer: 2.132 in der Rothenbach-Halle, Kassel.

Spielfilm: 0:1 (4.), 0:2 (6.), 1:3 (8.), 3:4 (10.), 5:5 (12.), 6:6 (15.), 7:7 (18.), 8:8 (20.), 8:9 (22.), 9:10 (25.), 11:11 (27.), 13:12 (29.), 13:12 (HZ), 15:12 (33.), 16:12 (35.), 19:14 (38.), 20:16 (40.), 21:17 (42.), 22:20 (45.), 24:21 (48.), 24:22 (50.), 24:23 (52.), 24:24 (54.), 25:24 (55.), 25:25 (56.), 26:26 (59.), 27:27 (60.), 27:28 (61.), 27:29 (64.), 27:30 (65.), 28:30 (67.), 29:31 (69.), 29:31 (EN)



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