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MT will weiße Heimweste wahren

Melsungen. Als Tabellensechster, ausgestattet mit 11:5 Punkten, geht die MT in den neunten Spieltag der TOYOTA Handball-Bundesliga. Gegner in der heimischen Rothenbach-Halle am Sonntag um 17.30 Uhr ist der TSV Hannover-Burgdorf. Trotz einer ganz starken Vorstellung am Dienstag im DHB-Pokal gegen die Rhein-Neckar Löwen musste sich die MT in der Verlängerung dem Favoriten mit 29:31 beugen. Damit kassierten die Rotweißen ihre erste Niederlage in der laufenden Saison vor heimischem Publikum. In der Meisterschaftsrunde hingegen ist die Weste der  MT noch gänzlich unbefleckt. Und das soll auch am Sonntag nach dem Spiel gegen Hannover-Burgdorf so sein.

Die Habenseite der auf Platz 14 rangierenden Niedersachsen weist zwar erst vier Zähler aus, aber der Blick auf die bisherigen Ergebnisse zeigt, dass die mehr können, als diese beiden nüchternen Zahlen vorspiegeln. So verlor die von Trainer-Neuling Christopher Nordmeyer gecoachte Mannschaft zuletzt gegen den Deutschen Meister HSV nur knapp mit drei Toren, und mit gleicher Differenz auch auswärts beim wieder erstarkten TBV Lemgo. Davor wurde zuhause Großwallstadt regelrecht abgekanzelt und Mitte September landete man mit dem Heimsieg gegen die Rhein-Neckar Löwen einen ordentlichen Paukenschlag.

Betrachtet man darüber hinaus noch die Besetzung des TSV, dann dürfte Michael Roth mit seiner Prognose richtig liegen: ”Mit Hannover-Burgdorf kommt jede Menge Arbeit auf uns zu”. Dabei weiß der MT-Chefcoach nicht erst nach eingehendem Videostudium der letzten Spiele, dass dieser Gegner ein nicht zu unterschätzendes Potenzial mitbringt. Allein die Besetzung mit auch international erfahrenen Profis, auf einzelnen Positionen gleich doppelt und dreifach, lässt ihn mahnend den Finger heben: ”Spieler, wie im Rückraum Jurdzs, Przybecki oder Olsen, am Kreis Svavarsson und Clößner und auf Außen Lehnhoff und Johannsen sind allesamt von starkem Kaliber. Und was passieren kann, wenn man einen Torwart wie Puljezevic warm schiesst, ist hinlänglich bekannt”.

Insofern ist auch verständlich, warum man im Lager der MT hofft, am Sonntag in kompletter Besetzung antreten zu können. Aber genau das ist eben noch unklar. Denn seit dem Pokalauftritt am Dienstag muss Michael Roth im Training mit Savas Karipidis und Grigorios Sanikis gleich auf zwei Leistungsträger verzichten. Während der Rechtsaußen erst im Verlauf des Pokalspiels verletzt ausschied – er hatte beim Torwurf einen Schlag auf die Schulter bekommen –  konnte sein ansonsten im Rückraum auftrumpfender Kollege erst gar nicht auflaufen. Grigorios Sanikis wurde von einer plötzlich auftretenden Wirbelblockade jäh aus seiner Aufwärmarbeit vor dem Spiel gerissen. Aber wie es aussieht, hatten beide noch Glück im Unglück. Außer jeweils schweren Zerrungen sind keine weiteren ernsthafteren Folgen zu beklagen. Ob die beiden Griechen allerdings am Sonntag im Spiel gegen den TSV Hannover-Burgdorf auflaufen können, entscheidet sich womöglich erst kurz vor dem Anwurf.

Was also am Dienstag zunächst nicht so geplant war, hat der MT-Trainer nun mit Priorität in die Vorbereitung seiner Mannschaft auf den kommenden Gegner einfließen lassen. Denn gegen die Rhein-Neckar Löwen musste der bis dato noch mit wenigen Einsatzzeiten bedachte Nenad Vuckovic vom Start weg ran. Der Kapitän brauchte nach seiner schweren, bereits in der Saisonvorbereitung erlittenen Schulterverletzung noch Wochen, um sich an den Leistungsstand der Mannschaft heran zu arbeiten. Umso erstaunlicher verlief dann am Dienstag sein erster längerer Wettkampfeinsatz. Der Halblinke legte los wie die Feuerwehr und durchbrach fulminant immer wieder das Abwehrbollwerk der Löwen. Mit acht Treffern avancierte er zum erfolgreichsten MT-Torschützen des Abends – man hatte den Eindruck, dass sein Rhythmus nie unterbrochen gewesen wäre. Keine Frage, dass eine solche Leistung seiner Mannschaft auch gegen Hannover Burgdorf weiterhelfen würde.

Die Statistik spricht übrigens für die MT. Von den vier bislang gegeneinander ausgetragenen Bundesligaspielen waren die Nordhessen drei Mal erfolgreich. Die einzige Niederlage mussten sie aber ausgerechnet zuhause hinnehmen. Vor gut einem Jahr verlor die damals noch von Kurzzeittrainer Matjaz Tominec gecoachte Mannschaft mit 24:27. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter in Kassel: Lars Schaller (Leipzig) / Sebastian Wutzler (Frankenberg/Sachsen); DHB-Aufsicht: Thorsten Zacharias