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Polizei klärt Brand- und Betrugsserie: Verdächtige in Haft

Schwalm-Eder. Eine Serie von Brandstiftungen und Betrugsdelikten zum Nachteil von Versicherungen mit einem Gesamtschaden mehr als eine Million Euro konnte die Kriminalpolizei Homberg in dieser Woche klären. Für drei Tatverdächtige im Alter von 47, 48 und 54 Jahren wurde Untersuchungshaft angeordnet, ein weiterer Tatverdächtiger im Alter von 17 Jahren wurde nach den polizeilichen Maßnahmen seiner Mutter überantwortet. Im Rahmen von polizeilichen Ermittlungen war eine Anhäufung von zum Teil erheblichen schadensintensiven Branddelikten zum Nachteil eines 47- und 48-jährigen Pärchens aus Niedenstein festgestellt worden.

Die Branddelikte zogen sich über mehrere Jahre hin. Im Verlauf von zehn Jahren brannte ein Pkw, eine Feldscheune in Maden und mehrmals Haupt- oder Nebengebäude der „Weißenthalsmühle“ in Niedenstein. Dabei entstand ein Sachschaden von rund zwei Millionen Euro, welcher zum Teil schon von Versicherungen reguliert wurde. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse wurde, in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Kassel, die Arbeitsgemeinschaft „Mühle“ eingerichtet. Bei den weiteren Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass das „geschädigte“ Pärchen an den Bränden selbst beteiligt war bzw. diese in Auftrag gab, um anschließend die Versicherungssumme zu kassieren. Es ist nach den bisherigen Erkenntnissen davon auszugehen, dass die Taten zumeist von dem 54-Jährigen aus Diemelstadt-Wrexen gegen eine entsprechende Bezahlung ausgeführt wurden, in einem Fall mit Unterstützung durch den 17-Jährigen aus dem Kreis Waldeck-Frankenberg unterstützen.

Aufgrund der Ermittlungsergebnisse erließ das Amtsgericht Kassel auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kassel Durchsuchungsbeschlüsse gegen die vier Tatverdächtigen. Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden am 26. Oktober in Niedenstein und Diemelstadt-Wrexen vollstreckt, die Tatverdächtigen wurden festgenommen. Bei den Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt. Die drei Tatverdächtigen Haupttäter wurden am 27. Oktober der Haftrichterin beim Amtsgericht Fritzlar vorgeführt, welche für alle drei Untersuchungshaftbefehle erließ. Sie wurden anschließend in verschiedene Haftanstalten eingeliefert. Aus den sichergestellten Beweismitteln ergaben sich noch Hinweise auf eine Vielzahl gleichgelagerter Straftaten an deren Klärung weiterhin intensiv gearbeitet wird. (ots)