Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht – Schüler erinnern an vergessene Nachbarn
Neukirchen. Die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht am 9. November wird in diesem Jahr von den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 der Steinwaldschule Neukirchen mitgestaltet. Sie beginnt um 18.30 Uhr am Gedenkstein vor der ehemaligen Synagoge in der Untergasse. Im Rahmen des Gesellschaftslehreunterrichts beschäftigten sich die 15- bis 16-jährigen Jugendlichen mit ihren Klassenlehrern Bernd Becker, Helmut Reich und Werner Wagner seit dem 9. Schuljahr mit dem Thema Nationalsozialismus. In den Unterricht eingebunden waren Besuche der KZ-Gedenkstätte Buchenwald und der Gedenkstätte Trutzhain, Filmmaterial wie zum Beispiel „Schindlers Liste“ und deren Aufarbeitung. Ein besonderer Schwerpunkt des Unterrichts war die Auseinandersetzung mit der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung vor Ort.
Bei einer gezielten Spurensuche anhand historischer Unterlagen im Stadtkern von Neukirchen wurde an Schicksale vieler ehemaliger jüdischer Nachbarn erinnert. Mit Daten aus dem Familien- und Berufsleben, vorgetragen vor den Wohnhäusern, und anhand von Ausstellungsgegenständen im Heimatmuseum konnten die Jugendlichen vertiefende Einblicke in die damalige Zeit gewinnen. Besonders eindrucksvoll war die Begegnung mit den stummen Zeugen der Vergangenheit, den Grabsteinen auf dem gepflegten jüdischen Friedhof.
Bei der anschließenden Veranstaltung im Gemeinschaftsraum des Rathauses ab 19 Uhr werden die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 an die Schicksale der ehemaligen jüdischen Nachbarn erinnern. (red)