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MT: (K)ein Spiel auf Augenhöhe

Kassel/Melsungen. Nach dem Remis in Großwallstadt steht der MT nun ein ganz harter Brocken ins Haus: Der 11. Spieltag der TOYOTA Handball-Bundesliga sieht am kommenden Mittwoch, 16. November, ein Heimspiel für die Nordhessen gegen den SC Magdeburg vor. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 20.15 Uhr. Wie in den Bundesligaspielen des vergangenen Wochenendes wird es auch am Mittwoch in Kassel eine Schweigeminute zum Gedenken an die tödlich verunglückten Schiedsricher Bernd und Reiner Methe geben.

Bei der Frage an Michael Roth, ob die Begegnung mit dem SC Magdeburg unter der Rubrik ”Ein Spiel auf Augenhöhe” einzuordnen wäre, muss der MT-Coach nicht überlegen. Ein klares ”Nein” kommt wie aus der Pistole geschossen. Und er wird noch deutlicher: ”Der SCM ist selbst hier als Gast klarer Favorit!“ Dabei wäre es für den Außenstehenden so schön einfach gewesen, die Partie im Vorfeld dieses 11. Spieltages bezüglich der Chancenverteilung zu taxieren. Die MT: 12 Pluspunkte, Platz 6 – der SCM: ein Spiel weniger, 10 Pluspunkte, Platz 8, so lautet die derzeitige Bilanz der Kontrahenten. Was läge da näher, als die beiden Teams in etwa auf dem gleichen sportlichen Leistungslevel anzusiedeln?

Michael Roth liegt nichts ferner als das. ”Wir dürfen uns von solcherlei Zahlen nicht täuschen lassen. Magdeburg hat eine excellente Besetzung und verfügt über eine immense Erfahrung. Auf der anderen Seite müssen wir uns realistisch einordnen. Spiele wie zuletzt gegen Großwallstadt oder auch die beiden gegen die Rhein- Neckar Löwen haben uns gezeigt, dass wir noch lange kein Spitzenteam sind. Uns fehlen in wichtigen Momenten bisweilen die Feinabstimmung, die Cleverness, die Abgebrühtheit. Hätten wir das alles, wären wir zum Beispiel auch in Großwallstadt als verdienter Sieger vom Feld gegangen. Zudem dürfen wir eins nicht vergessen: Heute vor einem Jahr hatten wir noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto. Wir haben danach zwar sehr rasch eine gute Entwicklung genommen, die sich zum Glück auch in dieser Saison fortsetzt, aber wir müssen uns die Zeit geben, bis sie sich auch in den Details zeigt. Ein falscher Pass, ein Fehler in der Abwehr ein unbedachter Wurf, das sind alles Kleinigkeiten. Die aber wirken sich in engen Spielen sofort auf das Ergebnis aus, wie wir in den bereits erwähnten Partien leidvoll erfahren mussten. Erst wenn wir auch solche Details im Griff haben, geht unsere Tendenz in Richtung Spitzenteam.”

Dabei war Michael Roth mit dem Auftreten seiner Schützlinge in Großwallstadt keineswegs unzufrieden. Und er sieht auch nicht den von Savas Karipidis verworfenen Siebenmeter kurz vor Schluss als entscheidende Situation für das Remis an (”Die vermeidbaren Fehler sind uns schon viel früher passiert”). Auch wenn der Sieg greifbar nahe war, darf die MT zumindest auf den einen Punkt stolz sein. Das dürfte nicht allen Gastmannschaften dort gelingen.

Ob die MT am Mittwoch gegen den ostdeutschen Traditionsclub in kompletter Besetzung antreten kann, ist derzeit noch ungewiss. Alexandros Vasilakis musste beim Spiel in Großwallstadt nach einer guten Dreiviertelstunde die Segel aufgrund von Adduktorenproblemen streichen. Ob seine Wiederherstellung bis zum Mittwoch gelingt, wird sich erst nach absolviertem Aufwärmprogramm zeigen. Dabei darf man dem Rückraumspieler unterstellen, dass er gerade gegen seinen Ex-Club liebend gerne mitwirken würde. Mit seinen bislang 51 Treffern ist er nach Savas Karipidis zweitbester Torschütze der MT und zählt gleichzeitig zu den sieben besten Feldtorschützen der gesamten Liga. Wer weiß, ob sein Mitwirken in Großwallstadt bis zum Schluss nicht sogar zum MT-Sieg gereicht hätte. Schließlich hatte der Linkshänder bis zu seinem Ausscheiden bereits sieben Mal eingelocht.

Ein weiteres Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Christian Hildebrand, der aufgrund der Nachwirkungen eines Hexenschusses in Großwallstadt gar nicht am Start sein konnte.

Aus dem Lager des SC Magdeburg sind hingegen keine drohenden Ausfälle bekannt. Die Gäste werden also aller Voraussicht nach mit der gleichen Besetz- ung in Kassel auflaufen, wie in fast allen bisherigen Spielen dieser Saison. Das Gefährliche für den jeweiligen Gegner ist die Tatsache, der großen Ausgeglichenheit dieser Mannschaft. Die Frage, um welche Magdeburger Spieler sich die MT-Abwehr besonders kümmern muss, ist schnell beantwortet: Um alle! Allein der Blick auf die Torschützenliste der Grün-Roten unterstützt diese Einschätzung: Die gut 260 Treffer verteilen sich im wesentlichen auf acht Spieler und das nur mit wenigen zahlenmäßigen Unterschieden. Dieses Phänomen ist bei kaum einem anderen Bundesligisten zu beobachten.

Von den Flügelpositionen geht die Gefahr in der Regel von Yves Grafenhorst (LA) und Robert Weber (RA) aus. Im Rückraum sind es zum Beispiel Kapitän Fabian van Olphen (RL), Andreas Rojewski (RR), Jure Natek (RR) und Ales Pajovic (RL), am Kreis ist Bartosz Jurecki gesetzt und das Tor vernagelt Gerri Eijlers. Trainer Frank Carstens, seit kurzem auch noch in der Nationalmannschaft als Co-Trainer von Bundestrainer Martin Heuberger im Einsatz, hat beim SCM also seit seinem Antritt in 2010 ganze Arbeit geleistet. Das hat sich beispielsweise auch darin gezeigt, dass er die Magdeburger in der letzten Saison wieder in die Europapokalränge geführt hat.

Bei der MT muss also am Mittwoch so ziemlich alles passen. Und vielleicht gelingt es ihr ja mit dem Glück des Tüchtigen, sich in diesem Spiel doch mit dem SC Magdeburg auf Augenhöhe zu hieven. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter:
Christian Moles (Heddesheim) / Lutz Pittner (Hemsbach); DHB-Aufsicht: Männerspielwart Uwe Stemberg

Bisherige Vergleiche:
Von den bisher zwölf Bundesligaspielen gegeneinander konnte die MT fünf für sich entscheiden, davon aber erst zwei in des Gegners Halle.



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