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Der Schatz am Silberg

Erster Spatenstich für Wohnhaus der Behindertenhilfe Hephata in Jesberg

Jesberg. Die Hephata Diakonie baut in Jesberg im Neubaugebiet „Am Silberg“ ein Wohnhaus für 14 Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Kürzlich fand der erste Spatenstich zur Baumaßnahme statt, die im Dezember 2012 abgeschlossen sein soll. Die Investition von 1,5 Millionen Euro trägt Hephata. „Mit unserem neuen Haus können wir einen Schatz heben.“ Hephata-Direktorin Pfarrerin Barbara Eschen ging in ihrer Andacht zum Spatenstich auf eine Geschichte der Bibel ein. In dieser wird auf einem Grundstück ein Schatz gefunden. „Wenn das Haus fertig ist, werden 14 Menschen mit Unterstützung hier leben. Und dann wird man sich kennenlernen. Beim Einkaufen. Beim Straße fegen oder am Gartenzaun. In der Kirche oder auf dem Sportplatz.“ Zwischenmenschliches werde entstehen und sicher hier und da etwas von der Liebe Gottes aufblitzen. „In diesem Sinne kann das neue Haus etwas wie eine Schatzkiste werden, Wertvolles kann sich hier in Jesberg entwickeln.“

Hephata-Direktor Pfarrer Peter Göbel-Braun erweiterte diesen Aspekt in seinem Grußwort: „Die Entscheidung für Jesberg ist historisch über Jahrzehnte gewachsen.“ Die meisten der künftigen Bewohner lebten und arbeiteten bislang auf Hephatas Bio-Hofgut Richerode. Mit dem Landeswohlfahrtsverband Hessen sei vereinbart, dass es sich bei dem neuen Wohnhaus um Ersatzwohnplätze für Richerode handele. „In den traditionellen Gebäuden des Hofgutes könne etliche Wohnmöglichkeiten nicht barrierefrei gestaltet werden.“ Da sei es gut, dass „Bewohnerinnen und Bewohner Richerodes seit je her engen Kontakte zu Jesberg pflegen und sich als Bürgerinnen und Bürger des Gemeinwesens verstehen.“

Jesbergs Bürgermeister Günter Schlemmer überbrachte das Grußwort der Gemeinde. „Die behinderten Menschen des Hofgutes Richerode sind Bestandteil unserer örtlichen Gemeinschaft. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind ein selbstverständlicher Teil unserer Bevölkerung und erfahren seit je her große Akzeptanz.“ Er sei fest davon überzeugt, dass dieses Haus ein Beispiel dafür sein werde, dass Integration nicht nur mit schönen Worten umschrieben werde, sondern dass in Jesberg diese Integration gelebt werde. „Sicherlich wird es auch so sein, wie bei allem Neuen, dass wir gegenseitig lernen und entsprechende Erfahrungen sammeln müssen.“

Architekt Jeremy Würtz, Büro Zaeske + Partner, erläuterte im Anschluss das architektonische Konzept des Hauses. „Es werden Plätze für insgesamt 14 Menschen auf zwei Wohnebenen geschaffen. Die Wohnebene im Erdgeschoss bietet Raum für sechs Personen, die Wohnebene im ersten Obergeschoss für acht Personen. Die Bruttogeschossfläche des Bauvorhabens beträgt zirka 750 Quadratmeter.“ Konstruktiv bestehe das Gebäude aus einer zweigeschossigen, nicht unterkellerten Massivkonstruktion. Der Haupteingang liege auf der Seite der Knüllstraße. Rund um das Haus würden Terrassen als Aufenthaltsbereiche angelegt, ebenso eine barrierefrei Zuwegung und zwei Pkw-Stellplätze. Würtz schloss sich mit seinem Wunsch seinen Vorrednern an: „Ich wünsche dem Bauvorhaben einen guten Verlauf.“ (me)