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TV Hersfeld – TSV Ost-Mosheim 23:21 (11:11)

Torhüter Hüter machte den Unterschied

Bad Hersfeld/Ostheim. Ein tolles Kompliment muss man der Landesliga Mannschaft von Ost-Mosheim machen, durch eine engagierte Leistung brachte man den Tabellenführer in der Geistalhalle in Bad Hersfeld an den Rand einer Niederlage. Ost-Mosheim hatte mit einem doppelten Handicap fertig zu werden. Die Schiedsrichter gaben der Heimmannschaft in vielen Situationen einen Bonus. Unter anderem verhängten Sie insgesamt acht Zeitstrafen gegen Ost-Mosheim, auf Hersfelder Seite ließen sie Gnade vor Recht ergehen und entschied selbst nach einigen schweren Fouls gegen Matthias Proll nur auf Freiwurf.

Doch dies steckte Ost-Mosheim noch gut weg und konnte selbst in Unterzahl gut mithalten. Doch letztendlich gesellte sich zu diesem Nachteil noch das Wurfpech und in der entscheidenden Phase des Spieles ein schier unüberwindlicher Torhüter Kai Hüter. Gleich von Beginn an hatte man starken Respekt vor der Torhüter-Legende, so dass man immer wieder an ihm scheiterte oder sogar das Tor verfehlte. Lediglich Maxi Kranz konnte ihn in der ersten Hälfte viermal bezwingen.

Im Spielverlauf begann Ost-Mosheim sehr nervös im Angriff. Aber der Spitzenreiter konnte die Fehlversuche nicht nutzen, erzielte zwar das 1:0. Doch bis zur 15. Minute war das Spiel ausgeglichen. Nun kam die erste starke Periode von Kai Hüter. Er konnte beim Spielstand von 4:3 einige Bälle abwehren und Hersfeld kam dann in Überzahl zu einer 7:4 Führung, die dann noch auf 11:7 ausgebaut wurde. Man hatte nun schon Bedenken, dass Ost-Mosheim aufstecken würde und das Spiel klar verloren ginge.

Doch es kam anders, in Unterzahl schaffte man durch engagierte Abwehr und gekonnt vorgetragene Spielzüge auf 11:9 zu verkürzen. Nun hatte die Mannschaft wesentlich mehr Selbstvertrauen allen voran Maxi Kranz und Daniel Kinnback. Wenn Hüter nicht in dieser Phase kurz vor der Halbzeitpause einen 7 m gehalten hätte und ein Pfostenkracher von Matthias Proll den Weg ins Tor gefunden hätte, wäre ein Führung von Ost-Mosheim zur Pause möglich gewesen.

Nach der Pause plötzlich ein anderes Spiel. Der Spitzenreiter musste die spielerische Überlegenheit von Ost-Mosheim anerkennen. Ost-Mosheim führte in der 40. Minute mit 14:12. Leider hatte man in den 10 Minuten einige Chancen liegen gelassen und konnte die vorübergehende Schwäche der Hersfelder nicht in genügend Tore ummünzen. Entweder war es Teufelskerl Hüter, Latten oder Pfosten oder die Schiedsrichter die zwei Tore aberkannten und nur auf Freiwurf entschieden. Wer weiß wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Ost-Mosheim in dieser Phase im Angriff etwas besser getroffen hätte.

Doch nun kam Hersfeld wieder besser auf. Beim 17:16 war der Gastgeber wieder ein Tor vor. Nun verwarf Ost-Mosheim seinen zweiten Siebenmeter und Kemmerzell war zweimal durch verdeckte Würfe erfolgreich. Hersfeld hatte beim 19:17 wieder einen zwei Tore Vorsprung. Doch Ost-Mosheim gab nicht auf und erzielte beim 20:20 den Ausgleich. In den nächsten Minuten konnte man in guten Wurfpositionen nicht erfolgreich abschließen, diese Angriffsschwäche nutzte Hersfeld aus. Bis dahin hatte man den Rückraumspieler Matthiesen gut im Griff gehabt, doch nun zeigte er seine Gefährlichkeit und kam in den letzten drei Minuten zu drei Toren. Dies bedeutete dann letztendlich auch den Sieg für Hersfeld.

Leider war in den letzten fünf Minuten das Wurfglück nicht auf Ost-Mosheimer Seite. In Serie scheiterte man bei den letzten sechs Angriffen immer wieder an Hüter und konnte nur beim 23:21 das letzte Tor des Spieles werfen. Nun war der Tabellenführer glücklich und etwas unverdient doch noch der Sieger dieses kampfbetonten Spieles. Ost-Mosheim hatte durch eine gute Abwehr es als erste Mannschaft in der Hersfelder Halle geschafft die Heimmannschaft unter 30 Toren zu halten, obwohl die individuelle Stärke solcher Spieler wie Kemmerzell, Matthiesen und vor allen Dingen Hüter ein klarer Vorteil für den Tabellenführer war.

Doch Ost-Mosheim setzte mit Maxi Kranz und Matthias Proll zwei starke Rückraumspieler dagegen du auch Amine Remus konnte nach seiner Einwechslung zeigen, dass er Kemmerzell nicht viel nachstand. Das Duell der Außenspieler ging auch klar an Daniel Kinnback, der mit sechs blitzsauberen Toren den starken Hüter bezwingen konnte. Doch auch er scheiterte in der Schlussphase zwei mal an Hüter. In der Abwehr waren Sebastian Wicke und Helge Kersten die stärksten Akteure.

Beide Torhüter bemühten sich, konnten aber nicht an die überragenden Leistungen von Kai Hüter heran reichen. Hüter war durch zwei gehaltene Siebenmeter und eine Vielzahl von anderen Paraden der eigentliche Garant für den knappen Hersfelder Sieg.

Doch trotz der Niederlage konnte die Ost-Mosheimer Mannschaft mit erhobenem Haupt die Halle verlassen. In dieser Serie hatte Hersfeld noch kein so schweres Heimspiel zu überstehen.

Tore: Daniel Kinnback 6, Maximilian Kranz 5, Matthias Proll 4, Amine Remus 3, Helge Kersten 3/2

Im letzten Heimspiel des Jahres 2011 steht am Samstag, den 10. Dezember ein weiteres Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Baunatal an. Baunatal ist die einzige Mannschaft die bisher Hersfeld schlagen konnte. Baunatal spielt einen schnellen und guten Handball und ist nur zu bezwingen wenn man in der Abwehr dagegen halten kann. Baunatal ist zwar auf Grund der Leistungen im Heimspiel gegen Hersfeld klarer Favorit, doch wie man Baunatal bezwingt hat eigentlich Hofgeismar/Grebenstein im Heimspiel gezeigt. Doch nur wenn Ost-Mosheim in der Abwehr konsequent auftritt und im Angriff seine Chancen nutzt hat man eine reelle Chance. In den letzten beiden Jahren war im Heimspiel in Ostheim immer Ost-Mosheim der Sieger, doch in dieser Serie ist Baunataler sicherlich stärker.

Die Zuschauer können also ein interessantes und gutes Spiel erwarten. Doch egal wie das Spiel ausgeht, die Ost-Mosheimer Mannschaft kann auch in dem nun ablaufenden Jahr, egal ob in der Rückserie der Saison 2010/2011 oder auch in der Vorserie 2011/2012, auf die bisher gezeigten Leistungen stolz sein. Vielleicht gelingt ja im letzten Spiel des Jahres auch noch ein Sieg. Es wäre der sympathischen Mannschaft zu gönnen. (Jürgen König)