- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Durchschnittliche Inflationsrate 2011 beträgt 2,0 Prozent

Hessen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen lag im Dezember um 1,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Im November hatte die Inflationsrate 2,3 und im Oktober 2,4 Prozent betragen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, ist der deutliche Rückgang der Inflationsrate um 0,6 Prozentpunkte im Dezember gegenüber dem Vormonat vor allem auf sinkende Preise für Mineralölprodukte (Heizöl und Kraftstoffe) zurückzuführen. Während im Dezember 2010 Mineralölprodukte im Vormonatsvergleich 3,9 Prozent teurer wurden („Basiseffekt“), sanken die Preise im Dezember 2011 um 3,5 Prozent. Durch den Basiseffekt und den aktuellen Preisrückgang fiel die Jahresteuerungsrate für Mineralölprodukte von 13,7 Prozent im November auf 5,6 Prozent im Dezember 2011. Dies vermindert die Inflationsrate im Dezember 2011 um fast 0,4 Prozentpunkte gegenüber November 2011.

Binnen Monatsfrist stieg der Verbraucherpreisindex im Dezember saisonbedingt aufgrund des „Weihnachtsreisefiebers“ um 0,5 Prozent. Für Pauschalreisen zahlten Weihnachtsurlauber 19,8 Prozent höhere Preise und für Ferienwohnungen 67,4 Prozent höhere Mieten als im November.

Das Preisniveau für Nahrungsmittel stieg im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent. Insbesondere Obst (plus 4,6 Prozent gegenüber November 2011) wurde teurer, aber auch die Preise für Fleisch (plus 1,1 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 0,7 Prozent) sowie Fisch (plus 0,3 Prozent) zogen an. Billiger wurden Speisefette und -öle (minus 2,9 Prozent) sowie Gemüse (minus 1,0 Prozent). Das Preisniveau für Brot und Getreideerzeugnisse blieb unverändert. Insgesamt waren Nahrungsmittel im Dezember 2,0 Prozent teurer als vor einem Jahr. Die einzelnen Warengruppen zeigen jedoch sehr unterschiedliche Entwicklungen. So stiegen die Preise für Speisefette und -öle um 12,8 Prozent, für Molkereiprodukte und Eier um 6,6 Prozent, für Fleisch und Fleischwaren um 5,4 Prozent, für Brot und Getreideerzeugnisse sowie für Fisch um jeweils 2,6 Prozent und für Obst um 0,9 Prozent. Deutlich billiger war Gemüse mit einem Minus von 13,0 Prozent.

Für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) zahlten die Verbraucher im Dezember 1,6 Prozent niedrigere Preise als im Vormonat und 6,7 Prozent mehr als im Dezember 2010. Die Preise der einzelnen Energieprodukte entwickelten sich recht unterschiedlich. Heizöl wurde zwar binnen Monatsfrist 5,7 Prozent billiger, kostete jedoch 15,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Preise für Gas und für Strom blieben im Dezember gegenüber dem Vormonat unverändert, lagen aber aufgrund von früheren Aufschlägen um 4,1 Prozent (Gas) bzw. 6,8 Prozent (Strom) über dem Vorjahresniveau. Der Abstand zwischen dem Preis für Diesel und dem für Superbenzin vergrößerte sich zuletzt wieder. Diesel wurde im Dezember gegenüber dem Vormonat 4,3 Prozent und Superbenzin 2,4 Prozent billiger. Binnen Jahresfrist stieg der Preis für Diesel um 6,9 Prozent und für Superbenzin um 1,7 Prozent.

Die Preisentwicklung bei Gebrauchsgütern wirkte im Dezember dämpfend auf die Inflationsrate. Einen erheblichen Anteil hieran hatten Produkte der Unterhaltungselektronik mit Preissenkungen von durchschnittlich 6,6 Prozent binnen Jahresfrist. Besonders stark fielen die Preise für Personalcomputer (minus 19,7 Prozent gegenüber Dezember 2010), Notebooks (minus 19,6 Prozent), Heimkino-Anlagen (minus 16,1 Prozent) und Digitalkameras (minus 14,5 Prozent). Auch in anderen Bereichen gingen die Preise zurück, jedoch weniger stark. Haushaltsgeräte wurden binnen Jahresfrist 2,0 Prozent, Schuhe 1,0 Prozent sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände 0,6 Prozent billiger.

Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich binnen Jahresfrist durchschnittlich um 1,5 Prozent. Teurer wurden insbesondere Flugtickets (plus 19,7 Prozent), Bahnfahrkarten (plus 3,7 Prozent), Pauschalreisen (plus 3,1 Prozent) sowie Gaststättenbesuche (plus 2,8 Prozent). Die Wohnungsmieten, deren Gewicht im Verbraucherpreisindex gut ein Fünftel beträgt, lagen im Dezember 1,2 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats.

Im Durchschnitt aller Monate errechnet sich für 2011 eine Inflationsrate von 2,0 Prozent. Im Jahr 2010 lag die durchschnittliche Inflationsrate bei 0,8 Prozent. Ursächlich für diesen deutlichen Anstieg sind vor allem die stark gestiegenen Energiepreise (plus 9,9 Prozent gegenüber 2010). Wie stark die Entwicklung der Energiepreise die Inflationsraten beeinflusst hat, zeigt eine „alternative Berechnung“. Ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) gerechnet lag die durchschnittliche Inflationsrate 2010 bei 0,7 Prozent und 2011 bei 1,0 Prozent. (red)