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FWG: Windkraft im Kreis ausbaufähig

Homberg. „Nach dem Atomausstieg muss in Hessen der Ausbau der erneuerbaren Energie weiter vorangetrieben werden. Derzeit ist Hessen mit einem Anteil von sechs Prozent noch weit entfernt von den angestrebten 20 Prozent Anteil der erneuerbaren Energie am Gesamtbedarf. Hierzu trägt die Windenergie erst zu einem Drittel, also zwei Prozent bei. Wir alle haben die Energiewende gewollt, jetzt müssen wir sie auch mit Leben erfüllen“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der FWG-Kreistagsfraktion Lothar Kothe (Malsfeld) in Homberg. „Gerade für den weiteren Ausbau der Windenergie fehlt aber immer noch die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung. Deshalb ist es Aufgabe aller Verantwortlichen durch Bürgerversammlungen und Informationsveranstaltungen den Dialog mit den Bürgern zu führen und ihn bei den anstehenden Entscheidungen zu beteiligen“, so Kothe weiter.

„Die von der Landesregierung erstellte Windkarte zeigt, dass der Schwalm-Eder-Kreis einer der windschwächeren Kreise in Hessen ist.  Der RP beabsichtigt nur Flächen mit einer Windgeschwindigkeit von 5,75 m/sec. bei der Ausweisung von Windvorrangflächen zu berücksichtigen. Aus Sicht der FWG ist allerdings die Wirtschaftlichkeit einer Windkraftanlage erst bei einer Windgeschwindigkeit von 6 m/sec. gegeben“, betont Kothe.

„Deshalb befürwortet die FWG nur Flächen mit einer Windgeschwindigkeit von mindestens 6 m/sec. auszuweisen. Folgende weitere Einschränkungen gibt es: Als Abstand für die vorhandene Wohnbebauung sind 1000 Meter vorgeschrieben. Da im Kreis FFH-, Naturschutz- und Vogelschutzgebiete bestehen, die eine Aufstellung von Windrädern nicht ermöglichen oder erschweren, kommt es zu weiteren nicht nutzbaren Flächen. Hinzu kommt der Umkreis um den Hubschrauberstützpunkt der Bundeswehr in Fritzlar, in dessen Einzugsgebiet ebenfalls keine Windräder aufgestellt werden können“, sagt Kothe.

„Die von der Regionalen Planungsversammlung angestrebte Ausweisung von zwei Prozent der Fläche des Kreises für Windkraft wird nach Auffassung der Freien Wähler aus vorgenannten Ausschlusskriterien nicht zu realisieren sein. Deshalb befürwortet die FWG,  dass sich mehrere Kommunen zusammenschließen, und gemeinsam  Flächen  ausweisen. Im Nordkreis könnten dies die neun Städte und Gemeinden sein, die gemeinsam das Stromnetz von Eon-Mitte übernehmen wollen, oder beispielsweise die Kommunen des Zweckverband Knüll, um nur zwei Beispiele für den Kreis zu nennen. Wir finden es richtig, dass unter der Regie des Ersten Kreisbeigeordneten Winfried Becker der Dialog zwischen dem Kreis und den Kommunen weiter geführt werden soll. Ein gemeinsames Vorgehen und Abstimmen unter- und miteinander halten wir für sehr wichtig“, erklärte Lothar Kothe für die Freien Wähler.

„Die FWG bevorzugt eine Beteiligung der Kommunen und der Bürger des Schwalm-Eder-Kreises an den Windkraftanlagen, damit auch die Wertschöpfung in den Kommunen verbleibt. Zudem verspricht die eigene Beteiligung der Städte und Gemeinden eine zusätzliche Einnahmequelle für die defizitären Haushalte, die es zu nutzen gilt“, so Kothe abschließend. (red)