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Närrisches Feuerwerk bei Prunksitzung des BCC

Borken. Unter der Leitung von Sitzungspräsident Egon Schmidt fand am vergangenen Samstag die 51. große Prunk- und Fremdensitzung des Borkener Carneval Clubs statt. Angeführt von Oberhofzeremonienmeister Erich Frühauf, der nach 28 Jahren in dieser Kampagne sein Amt abgeben möchte, zog der Tross von Prinzenpaaren, Elferräten, Garden und Mariechen durch den bunt geschmückten Bürgerhaussaal ein. Mit einem dreifach donnernden Borken Helau wurde das Publikum vom Stadtprinzenpaar, seine Tollität Prinz Erich II. und ihre Lieblichkeit Prinzessin Corina I. aus dem Hause Priester, begrüßt. Schon die erste Schunkelrunde der Partyband „Lightnings“ brachte ein großartiges Publikum in tolle Feierstimmung.

Der Applaus zeigte den Garden, dass sich ihr ganzjähriges Üben von Marsch- und Schautänzen gelohnt hat. Im Tanz der Sternchengarde schloss sich der Hai einem Schwarm Fische an, damit er nicht so einsam ist – daraufhin wurde eine Party im Meer gefeiert. Auf ihren Besen tanzten Harry Potter und die Hexen der Stadtgarde und verzauberten das Publikum. Mit einem flippigen HipHop-Mix brachten die Mädel von der Prinzengarde Discosound auf die Bühne. Mit viel Temperament und Charme trumpften die Tanzmariechen Jana Gombert und Paulina Rose mit ihren Solotänzen auf. Das Männerballett und die Ladykracher waren gemeinsam als Seeleute an Bord gegangen und machten einen Abstecher zu figurvollendeten Waikiki-Girls.

Gärtnerin und Kellner
Die Gärtnerin aus Leidenschaft (Carina Lischeid-Bracht) berichtete davon, mit welcher Liebe sie ihre Pflanzen hegt. Mit Musik zum Beispiel. Allerdings hat die Schlingpflanze bei Sambaklängen ihren Wellensittich erwürgt. Spargel schießt besonders schnell aus der Erde, wenn sie im Bikini in ihrem Garten liegt. Und für ihre Nachtschattengewächse lässt die nun im Garten eine Kerze an.
Ein Kellner mit Leib und Seele (Bernhard Stirn), entschuldigte sich dafür, dass noch keine „Kurz-Gusten“ erfunden worden sind – ein Gast hatte sich darüber beschwert, dass die Langusten zu lang gedauert haben.

Rustikal mit Rock
Zünftig ging es bei den Olmesbarden(Thomas Kienzler, Christian Mühle, Egon Schmidt, Ulrich Scholl, Martin Völker, Matthias Zinn) zu. Als Holzhackerbuam schwangen sie die Axt und brachten die Bühne zum Beben. Ganz andere Töne brachte Jürgen Wunderlich von den Heiligenhauser Karnevalsfreunden in den Saal. Er stellte zunächst fest: „In Hessen ist der Düvel loss“, bevor er köllsche Texte zu bekannten Rockmusiktiteln sang und damit den Saal zum Brodeln brachte!

Heiße Luft aus Tüten
Ein Marinesoldat (Jörg Fuchs) berichtete von seiner Bewerbung. Nein, schwimmen könne er nicht, aber in 23 Sprachen um Hilfe rufen.Da Nichtschwimmer ihr Schiff länger verteidigen als Schwimmer, wurde er eingestellt. Das Publikum wurde über seine Tütennavigation aufgeklärt: Er fährt in einen Hafen ein, kauft morgens zwei Frühstücksbrötchen, und wenn er an Bord ist, schaut er einfach auf die Tüte und er weiß, wo er ist.

  Der rote Teppich wurde für die Aristokratin (Gabi Töpperwein) ausgerollt. Sie erklärte, dass „das Camilla“ ihre beste Freundin sei. Beim Einstudieren der typischen Handbewegung zog sich Frau „Jetzt-bin-ich-wer“ einen Golf-Arm zu. In Borken hat sie festgestellt, dass sich die Vakuumkette ausbreitet: In vielen Läden – die mit den Fotos aus Großmutters Zeiten – gäbe es nur heiße Luft. Auf das Borkener Urgestein Bernd Heßler machte sie sich einen Reim: „Regiert das Berndchen diese Stadt, dann wisst ihr, was ihr davon habt!“ In der Amtsstube traf ein Bürger in Not auf einen Beamten bei der Frühstückspause. Der Beamte (Bernhard Stirn) musste erst langwierig feststellen, dass der Hausmeister Lustigmann (Ulrich Scholl) amtsbekannt ist, bevor Lustigmann dazu kam, seine dringende Frage nach dem Toilettenschlüssel loszuwerden.

Ins Visier genommen
Die Borkener Bärensänger (Horst Süße, Wolfgang Frank, Martin Völker) besangen die Hinkelsteinallee und das tolle Weib mit Körbchengröße einhundert vor der Raiffeisenbank. Sie wussten von kneifenden Warmduschern beim Kurzbahnschwimmen am Kreisel zu berichten und fragten sich, ob das Autohaus Klein mit seinen Solardächern Kraftwerksbetreiber wird. Sie kombinierten, was passiert, wenn Aquagolfer und Tauchschüler am Singliser See aufeinandertreffen: „Wenn der Taucher kommt nach oben, der Golfer ihn abschießen kann.“

Mit einer Hüttengaudi gipfelte das Programm. Nach Volksmusik vom Hellwig-Duo, den Jakob-Sister und den Wildecker Herzbuben schraubten sich die Akteure über sexy Krankenschwestern bis zu Schatzis Foto in die Höhe. „Wir werden uns wiedersehen“, versprachen Jörg Fuchs und Matthias Zinn im Abschlusslied. Knapp 100 Akteure hatten einem kurzweiligen, amüsanten vierstündigen Programm für einen wunderbaren, stimmungsvollen Abend gesorgt. Auf der Tanzfläche setzte sich der heitere Abend bis in die frühen Morgenstunden fort. (BCC)