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Dr. Edgar Franke: Hausärztliche Versorgung stärken

Merzhausen. „Angesichts der alarmierenden Zahlen über den drohenden Ärztemangel auf dem Lande ist die hausärztliche Versorgung im ländlichen Bereich zu stärken und attraktiv für die niedergelassenen Ärzte zu gestalten, weil sonst Versorgungslücken entstehen könnten“, betonte der Bundestagsabgeordnete Dr. Edgar Franke in seinem Vortrag bei der Unterkreisdelegiertenkonferenz  Arbeitsgemeinschaft 60 plus in Merzhausen.

Schon bei der Beratung des so genannten Versorgungsgesetzes hatte sich Dr. Edgar Franke  dafür eingesetzt, dass die Ärzte im ländlichen Raum gestärkt werden. „Dabei ist es zwingend erforderlich, die Überversorgung in Ballungsräumen abzubauen“, forderte Gesundheitsexperte Franke. „Mit einer Umverteilung könnten dann Versorgungslücken im ländlichen Raum geschlossen werden“.

„Hierzu muss eine verbesserte wirtschaftliche Perspektive gerade auch im ländlichen Bereich für die niedergelassenen Haus- und Fachärzte geschaffen werden. Es ist dafür genug Geld im System, es muss nur gerechter verteilt werden. Krankenkassen haben inzwischen zum Teil wieder Rücklagen angelegt. Die Gesundheitspolitik muss aber dabei gerade auf dem Land immer aus Sicht der Patienten betrachtet werden und nicht aus Sicht der Leistungserbringer. Auf Dauer darf es kein Nebeneinander von stationärer und ambulanter Versorgung mehr geben. Gerade hier im ländlichen Bereich müssen sich die Krankenhäuser ambulant öffnen, um die Versorgung in der Region zu sichern. Hierbei sind die niedergelassenen Hausärzte einzubinden, die dann stärker Hand in Hand arbeiten sollen. Gerade im ländlichen Raum wächst die Sorge vor Krankheit, Einsamkeit und mangelnder Zuwendung. Im Falle von Pflegebedürftigkeit wünschen sich die meisten Betroffenen,  dass sie möglichst lange und selbstbestimmt in der eigenen häuslichen Umgebung leben können. Auch ist die Angst groß, sich eine ordentliche Pflege nicht leisten zu können. Lediglich ein „Reförmchen“ böte die FDP im selbst ausgerufenen Jahr der Pflege an“, stellt der SPD-Gesundheitsexperte Dr. Edgar Franke dazu fest.

„Die seit langem bekannten Probleme in der Pflege bleiben weiterhin ungelöst. Dafür privatisieren die Union und gerade die FDP das Pflegerisiko und wälzen die Kosten in der Pflege unsolidarisch auf die Versicherten ab. Große Ankündigungen und kleine Reförmchen zu Gunsten der eigenen Klientel, das ist die bekannte liberale Gesundheitspolitik“, formuliert Franke. Franke ist deshalb wichtig, dass auch in der Pflege Hausärzte und mobile Pflegedienste im Sinne der integrierten Versorgung Hand in Hand arbeiten.

Die SPD fordert daher zur Stabilisierung der Finanzen in der Krankenversicherung und der Pflege eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen. „Nur so werden die nötigen Leistungsverbesserungen möglich und solidarisch getragen“, betonte Franke.

Bei den Vorstandswahlen wurde der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus vom Unterkreis Ziegenhain, Wilhelm Lipphardt (Merzhausen), mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Ingrid Lichtenberg-Knapp (Röllshausen) und Helmut Schwalm (Ziegenhain) wurden als Stellvertreter/in gewählt. Anni Bierwirth (Merzhausen) ist weiterhin Schriftführerin. Als Beisitzer wurden folgende Genossen gewählt: Wolfgang Schwenk (Niedergrenzebach), Heinrich Kaufmann (Schwarzenborn), Günther Plag (Frankenhain), Emil Koch (Schorbach), Karl Naumann (Schrecksbach), Jost Edgard (Frielendorf), Horst Traschil (Niedergrenzebach) und Willi Schütz (Lischeid). (red)