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HSC Landwehrhagen – TSV Ost-Mosheim 27:25 (14:11)

Fehlende Einstellung gegen Landwehrhagen kostete den schon sicher geglaubten Sieg

Ostheim. Man soll einen Gegner niemals unterschätzen. Trainer Lubadel hatte seine Mannen vor dem Spiel  bei den vermeintlich schwächeren Landwehrhagener entsprechend gewarnt. Doch die Warnung war auf keinen fruchtbaren Boden gefallen. Zwar hatte man bei Ost-Mosheim das Handicap, dass mit dem für längere Zeit ausfallenden Björn König (Sprunggelenksverletzung) nun auch der Torschütze vom Dienst, Matthias Proll (Knieverletzung), ausfiel, doch in Anbetracht des hohen Sieges von 30:20 im Hinspiel in Ostheim konnte man eigentlich erwarten, dass auch das Auswärtsspiel zu gewinnen wäre. Amine Remus war wieder einsatzfähig und sonst waren auch alle Spieler mit von der Partie.

Doch bereits von Beginn an hatte man den Eindruck, dass dieses Spiel zu leicht genommen wurde. Man hatte den Gegner zwar im Griff, vergab aber die besten Einwurfchancen sehr leichtfertig. Dadurch konnte in der ersten Hälfte der Gegner den Abstand in Reichweite halten. Bei besserer Ausnutzung der Chancen hätte es bereits in der ersten Halbzeit eine Führung mit mindestens acht Toren geben müssen. Immer wieder scheiterte man frei vor dem Tor. Doch in der ersten Hälfte stand wenigstens noch die Abwehr einigermaßen. Doch dies sollte sich im Verlauf des Spieles leider ändern. Nach der  eindeutigen und klaren Pausenansprache von Trainer Lubadel riss sich die Mannschaft von der 30. Minute bis zur 40. Minute zusammen, das Ergebnis dieser Konzentration war dann auch gleich sichtbar. Das Resultat wurde von 14:11 zur Pause auf 18:12 verbessert.

Doch nun fing der Schlendrian wieder an, die Abwehr fand keine Einstellung gegen den Spielertrainer Sven Hinz, der viel zu nachlässig angegangen wurde und entweder immer wieder selbst abschloss oder seine Nebenleute in Position brachte. In dieser Phase versagte besonders die Mittelabwehr, die viel zu passiv gegen Hinz agierte. Torhüter Dennis Wittig hielt die Mannschaft durch einige Glanzparaden noch im Spiel, doch die Mannschaft nahm im Angriff diese Vorteile nicht an. Bis auf Maximilian Kranz konnte im Angriff kein Spieler überzeugen. Als der dann auch noch härter angegangen wurde, die Landwehrhagener dann entweder Philip Bachmann oder Amine Remus kurz deckten, war man im Angriff auch mit den Latein am Ende. Die Außen trafen dann nicht mehr und einige Spieler hatten wohl den Eindruck, das sie nun das Spiel durch teilwiese unvorbereitete Wurfversuche entscheiden mussten. Trainer Lubadel sah das Problem kommen und nahm bereits in der 45. Minute eine Auszeit. Doch die Mannschaft war so tief in Lethargie versunken, dass die Ansagen des Trainers nicht umgesetzt wurden.

Landwehrhagen erkannte nun, dass sie doch noch eine Chance hätten wenigstens einen Punkt zu retten. Die Mannen um Sven Hinz kämpften aufopferungsvoll und hatten auch verdientermaßen noch das Glück auf ihrer Seite. Ost-Mosheim sah eigentlich tatenlos zu wie der komfortable Vorsprung von sechs Toren bis zur 55. Minute auf zwei Tore zusammen schmolz. Anscheinend waren die Spieler noch immer der Meinung, dass man doch einen, wenn auch knappen Sieg, mit einer minimalen Leistung erzielen könnte. Doch man hatte die Rechnung ohne die kampfbereiten Landwehrhagener gemacht. War ihr Angriffsspiel bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur durch Sven Hinz und den treffsicheren Feckler geprägt, wuchsen die anderen Spieler in den letzten Minuten über sich hinaus. Sicherlich auch ermöglicht durch das miserable Abwehrverhalten von Ost-Mosheim, diese passive und halbherzige Abwehrarbeit nutzte dann vor allen Dingen der körperlich überragende Sven Hinz aus.

Doch noch immer konnte Ost-Mosheim die Führung halten. Man muss aber mehr investieren wenn man nach einer klaren Führung in Schwierigkeiten gerät, doch dies war leider nicht der Fall. Dann ging auch die knappen Führung noch verloren. Beim Spielstand von 21:24 konnte Ost-Mosheim drei Angriffe hintereinander nicht erfolgreich abschließen. Nun zeigte sich die Klasse von Sven Hinz, der  insgesamt sieben Tore erzielte, davon aber fünf in der zweiten Hälfte in der wichtigen Phase.

Immer wieder setzte er sich gegen die halbherzig agierenden Ost-Mosheimer Abwehrspieler durch und erzielte  dann in der 58. Minute per Siebenmeter den Ausgleich zum 25:25. Der Gegenangriff von Ost-Mosheim wurde dann viel zu früh und durch einen relativ ungefährlichen Wurfversuch beendet, im Gegenzug war es dann kein Problem für die Heimmannschaft in Überzahl die Führung zum 26:25 zu erzielen. Nun hatte Ost-Mosheim noch die Chance wenigstens eine Punkt zu retten, doch auch dies gelang nicht, weil man wieder viel zu früh und schwach dem eingewechselten Torhüter die Gelegenheit zur Abwehr bot. Den dadurch entstandenen Gegenzug konnte Landwehrhagen zum 27:25 verwandeln, das Spiel war verloren.

Eine Spitzenmannschaft verliert solche Spiele nicht! Sicherlich wäre mit Matthias Proll und Björn König in der Abwehr das Spiel anders ausgegangen, doch beide waren nicht dabei und fallen wahrscheinlich auch die nächsten Spiele  noch aus. Doch wenn die Einstellung der anderen Spieler gestimmt hätte, wäre es auch kein Problem gewesen dieses Spiel zu gewinnen. Eine Ausnahme bildete lediglich Maxi Kranz, der im Angriff Matthias Proll ebenbürtig vertrat und acht Tore erzielte. Wenn man ihn im Angriff noch mehr in Position gebracht hätte, wäre dieser junge Spieler noch erfolgreicher gewesen. Da aber die Gefahr im Rückraum nur von ihm ausging, wurde er in den letzten Minuten sehr hart angegangen und konnte auch bei guter Leistung letztendlich die beiden Punkte auch nicht  mehr  retten. Auch wenn es im Angriff nicht wie gewohnt lief, hätte man mit einer konzentrierteren Abwehrleistung diese zwei Punkte mit nach Hause nehmen können.

Mit  dieser Einstellung wird man auswärts auch gegen andere Gegner nicht bestehen können. Dies war nun schon das dritte Auswärtsspiel in Folge, das man verloren hat. Wobei man mal das Spiel in Mühlhausen als verlierbar bezeichnen sollte, doch weder in Großenlüder noch in Landwehrhagen darf man verlieren, wenn man den Anspruch hat, zum Schluss der Serie unter den ersten fünf Mannschaften zu stehen. (Jürgen König)

Tore:  Maximilian Kranz 8,  Philip Bachmann 4/3, Helge Kersten 4/1, Amine Remus 3, Daniel Kinnback 3, Sebastian Wicke 1, Marcel Dietrich 1.

Wegen einem kurzfristigen Ausfall seines Partners leitete der Schiedsrichter aus Mainzlar die Partie allein. Er behielt jederzeit die Übersicht und leitete die Partie sehr souverän.