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Für den Prüfungserfolg die Wände hochgelaufen

Drei-Burgen-Schüler zeigen bei den Realschulprüfungen, was sie können

Felsberg. Dass es eine „1“ werden würde, konnte Mehmet angesichts seiner Nervosität noch nicht ahnen, als er im Rahmen seiner 10minütigen Präsentation die Gesetze der Schwerkraft einfach außer Acht ließ. Er verwandelte die Felsberger Turnhalle in eine halsbrecherische Le Parkour-Strecke, die er mit gewagten Sprüngen, Wandläufen und Salti gekonnt bewältigte, und bewies der Prüfungskommission auch im anschließenden Gespräch, dass er in Theorie und Praxis ein ausgewiesener Experte in diesem Bereich ist. Mit dieser sehr guten Leistung steht Mehmet aber nicht allein. Zwölf weitere Schülerinnen und Schüler der beiden zehnten Realschulklassen durften sich am Ende des ersten Schulhalbjahres über ein „sehr gut“ freuen, nachdem sie zum Beispiel Wissenswertes über den Mythos der Werwölfe, Verschwörungstheorien zum 11. September 2001, Gewalt an Schulen, die Nutzung alternativer Energien, Essstörungen oder die Judenverfolgung im Nationalsozialismus  fachkundig, anschaulich und oft sehr originell präsentiert hatten.

Zehnmal vergaben die Prüferinnen und Prüfer für die Präsentationen ein „gut“ und freuten sich, dass die Schülerinnen und Schüler an Fragestellungen aus den Bereichen Geschichte, Biologie, Sport, Politik und Wirtschaft, Arbeitslehre, Physik und Religion großes Interesse zeigten und sich eigenständig auf ihre Prüfung vorbereiteten. Mit vielfältigem Anschauungsmaterial, PowerPoint-Darstellungen, aussagekräftigen Plakaten und Vorträgen am Active Board bewiesen nahezu alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass für sie Medienkompetenz kein Fremdwort ist. Sie nutzten das reichhaltige Angebot an traditionellen und modernen Präsentationsformen fachkundig  und zielorientiert, um ihre Themen darzustellen.

Grundlage für die meistens sehr souveränen Darstellungen war aber  auch  eine sorgfältige inhaltliche Vorbereitung. Denn allen war klar: Ohne eine umfangreiche Recherche kann keine gute Präsentation erarbeitet werden.

Seit diesem Schuljahr sind die Präsentationen ein verpflichtender Teil der Realschulprüfungen. Bisher konnten sich die Schülerinnen und Schüler auch für eine normale mündliche Prüfung entscheiden. Diese Möglichkeit haben aber zumindest an der Felsberger Drei-Burgen-Schule in den letzten Jahren nur wenige Prüfungsteilnehmer in Betracht gezogen. Angesichts der stetig anwachsenden Zahl der Präsentationsprüfungen kommt man mit dieser Vorgabe daher einer Entwicklung nach, die sich ohnehin in den letzten Jahren abgezeichnet hat.

Die Schülerinnen und Schüler haben erkannt, dass eine Präsentation eher dem entspricht, was später im Beruf von ihnen erwartet wird, und wollen sich deshalb auch der Herausforderung stellen, alleine vor einer dreiköpfigen Prüfungskommission zu bestehen. Das erfordert Mut. Den haben die Schülerinnen und Schüler der R10a und R10b der DBS nun bewiesen. Sie können deshalb auch den schriftlichen Prüfungen im Mai zuversichtlich entgegen sehen, denn sie haben gelernt, dass man auch schwierige und unbekannte Situationen mit guter Vorbereitung und Selbstvertrauen erfolgreich meistern kann. (red)