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Weltfrauentag: 6.500 Rosen für echte Gleichberechtigung

Kassel. Am 8. März verteilt die IG Metall Nordhessen rund 6.500 rote Rosen an weibliche Beschäftigte. Anlass ist der Internationale Frauentag, an dem die Gewerkschaft besonders die Situation der Arbeitnehmerinnen in den Blick rücken will. „Unsichere und schlecht bezahlte Beschäftigung in Deutschland ist weiblich“, sagte IG Metall-Sekretärin Christine Brodde am Mittwoch in Kassel. Besonders nach Familiengründungen würden Frauen in prekäre Beschäftigung und Minijobs gedrängt.

„Zwei Drittel der Minijobs werden von Frauen ausgeübt“, sagte Brodde. Eine eigene Existenzsicherung sei mit diesen Jobs kaum möglich. Sie führten vielmehr zu gravierenden Lücken in der Altersversorgung. Eine Brücke zu regulärer Beschäftigung böten die Minijobs nur selten. Zugenommen habe zudem die unfreiwillige Teilzeitarbeit. „Das und mehr werden wir beim Verteilen der Rosen thematisieren“, sagte Brodde.

Betriebsrätinnen berieten über Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Um konkrete Verbesserungen ging es bereits am 7. März bei einer Tagung von Betriebs- und Personalrätinnen im DGB-Haus in Kassel. Auf Einladung von IG Metall und DGB berieten sie über notwendige Verbesserungen auf dem Gebiet der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Flexible Arbeitszeiten und Kinderbetreuungsangebote fehlen leider in vielen Betrieben“, sagte IG Metall-Sekretärin Brodde. Nur zehn Prozent der Unternehmen der deutschen Metallbranche hätten Betriebsvereinbarungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf abgeschlossen. Das habe eine bundesweite Umfrage der IG Metall unter mehr als 8.400 Betriebsräten ergeben. „Hier wollen wir auch in Nordhessen Fortschritte erreichen“, sagte Brodde. Es sei an der Zeit, die Arbeitszeiten endlich so zu regeln, „dass sie zu den Bedürfnissen der Menschen passen“.

Am Sonntag: „IG Metall-Frauen gegen Rechts“
Um den Einsatz gegen Rechtsextremismus und für ein solidarisches und respektvolles Miteinander in Betrieb und Gesellschaft geht es im Rahmen des Frauentags dann am kommenden Sonntag, 11. März. Die Informations- und Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „IG Metall-Frauen gegen Rechts“ beginnt um 11 Uhr im DGB-Haus in Kassel. Zunächst wird Dr. Gunnar Richter von der Gedenkstätte Breitenau über Aspekte des Nationalsozialismus sprechen. Anschließend gibt es eine Diskussion über die heutige Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus. (red)