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Großer Kampf: HSG unterliegt HSC Coburg mit 30:31

Gensungen. Am Ende standen die Schützlinge von Dragos Negovan mit leeren Händen da und das, obwohl sie die Chance zum verdienten  Ausgleich gehabt hätten. Aber es wäre zu einfach, das an dem Lattentreffer vom Siebenmeterpunkt kurz vor Schluss auszumachen. Da könnte man genauso den vergebenen Tempogegenstoß oder den Wurf auf das leere Tor oder die Zeitstrafen wegen Meckerns heranführen. Aber dennoch bleibt eins an diesem Abend festzuhalten, die Schiedsrichter haben das Spiel von Anfang an nicht unter Kontrolle gehabt und haben am Ende komplett den Faden verloren, obwohl das Spiel insgesamt von beiden Seiten kein unfaires Spiel war. Aber der Reihe nach.

Zu Beginn der Partie zeigte sich schnell, dass die Gäste ein ganz harter Brocken für die HSG werden würde. Nach zweimaliger Führung durch Michael Viehmann drehten die Oberfranken das Spiel und gingen durch Karapetjan und Andersson  mit 2:4 in Führung. Diesen Vorsprung konnten die Horvat-Schützlinge in der Folge sogar auf 5:8 ausbauen. Aber die HSG kämpfte sich zurück und markierten durch den starken Kreisläufer Michael Viehmann und zwei Toren von Jan-Hendrik Walther den umjubelten 8:8 Ausgleich.

Aber der Jubel war nur von kurzer Natur, denn Kelm und Dobardzijev besorgten die erneute Führung der Gäste. In dieser Phase und überhaupt in der ersten Hälfte scheiterten die HSG Spieler zu oft an Steins im Coburger-Tor oder aber an ihren eigenen Nerven, denn allein in der ersten Hälfte kam die HSG auf sechs technische Fehler, zu viel für solch ein eng geführtes Match. Trotz dieser Fehler gelang aber der erneute Ausgleich durch Michael Viehmann.

Nun hatte der ehemalige kroatische Nationalspieler und jetzige Coach Horvat an der Linie der Oberfranken genug gesehen und nahm seine Auszeit. Die Auszeit zeigte vollen Erfolg und vor allem den Kreisläufer Kelm bekamen die Hausherren von nun an nicht mehr in den Griff. Dieser war immer anspielbar und verwandelte nach teilweise mustergültigen Anspielen dann auch zu 100 Prozent. Bis zur Pause hatte er bereits fünf Treffer selber erzielt und zwei Strafwürfe für seine Farben erkämpft. Aber abschütteln ließ sich die HSG nicht, beim Stande von 12:14 hatte man die Chance wiederauf ein Tor zu verkürzen, scheiterte aber am Torhüter Steins und auf der anderen Seite markierte Andersson das 12:15. Es bleib noch genügend Zeit bis zur Pause, um wieder zu verkürzen, doch Steffen Ober forderte eine Bestrafung seines Gegenspielers und musste dafür dann selber mit zwei Minuten auf die Bank. Die Zeit lief in dieser Phase weiter und so blieb nur noch die direkte Ausführung des Freiwurfs, aber Benni Hütt scheiterte leider am Pfosten. So blieb es beim 12:15 zur Pause.

Nach der Pause wurde der Kreisläufer der Coburger nur noch im Angriff eingesetzt und da machte er weiterhin einen super Job, schnell hatte er seine Mannschaft auf 12:17 davon geworfen. Beim Stand von 15:21 waren es sogar schon sechs Tore Differenz und in der Halle machten sowieso nur die mitgereisten Coburger Fans Stimmung.

Doch auch die Schiedsrichter zeigten Nerven, so stellten sie Jens Wiegräfe mit Rot vom Parkett, obwohl dieser nur zum Wechsel laufen wollte und dabei über einen Coburger Spieler stolperte. Damit musste die HSG weiterhin in Unterzahl agieren, wie schon fast die ganze zweite Spielhälfte.

Im Angriff pfiffen die Schiedsrichter mehrmals den Vorteil ab, der zum Torerfolg geführt hätte, aber der fällige Freiwurf nicht zum Erfolg führte. Somit blieb es bei Einzelleistungen, die die HSG im Spiel hielt, so etwa ein Tor durch Philip Julius oder durch Mario Schanze durch die „Hosenträger“ von dem nun schwächer werdenden Steins im HSC-Tor. Aber auf der anderen Seite war Kreisläufer Kelm weiterhin nicht zu stoppen und erzielte die Treffer 23-28 alle selbst.

In der 51. Minute versuchte Michael Stahl als Kapitän seiner Mannschaft die Schiedsrichter zu besänftigen, doch dieser Schuss ging nach hinten los, die Schiedsrichter ließen nicht mit sich reden und stellten den HSG-Keeper für zwei Minuten vom Platz. Das brachte den eh schon aufgebrachten Coach Negovan so in Rage, dass dieser von den Schiedsrichtern glatt mit Rot des Feldes verwiesen wurde. Doch vor allem der eingewechselte Christian Gherhardt dachte nicht ans Aufstecken und führte sein Team mit drei Toren infolge zurück ins Spiel.

Als Stephan Untermann per Siebenmeter das 26:29 erzielte keimte wieder Hoffnung auf, doch die Zeit lief der HSG langsam aber sicher davon. Da aber den Horvat-Schützlingen nun gar nichts mehr im Angriff einfiel, wurde schnell Zeitspiel angezeigt und die abschließenden Würfe waren sichere Beute des zurückgekehrten Stahls im HSG-Tor. Doch auch der Gegenstoß brachte keinen Erolg. In der Folge nahm Horvat seine Auszeit und beorderte für Christian Gherhardt eine Manndeckung, doch auch diese beeindruckte den Sohn vom ehemaligen Publikumsliebling Robert Gherhardt in keinster Weise und mit weiteren vier Treffern von ihm war die HSG beim Stande von 30:31 und noch 1:40 zu spielen wieder im Rennen.

Selbst die laustarken Gäste-Fans verstockte der Atem aufgrund der Vorstellung von Gherhardt und der Ideenlosigkeit ihrer Mannschaft. Der folgende HSC-Angriff wurde sicherer Beute von Michael Stahl. Bei verbleibenden 72 Sekunden nahm Co-Trainer Kleinmann die Auszeit. Nach dieser Auszeit kam Mario Schanze im grünen Leibchen, um mit sechs Feldspielern agieren zu können, denn Steffen Ober saß zu diesem Zeitpunkt noch eine Zeitstrafe ab. Doch der Angriff verpuffte ohne Erfolg und die Gäste hätten mit einem Wurf ins leere Tor das Spiel entscheiden können, entschieden sich allerdings dafür, erst mal wieder Ordnung in ihr Spiel zu bekommen.

Der Wurf aus dem Positionsangriff heraus wurde dann aber 18 Sekunden vor Schluss erneut Beute für Michael Stahl und dieser schickte mustergültig Philip Julius zum Gegenstoß und somit zum umjubelten Ausgleich zum 31:31. Doch dazu kam es nicht, denn HSC Spieler Dobardzijev eilte hinter her und griff dem Gensunger Spieler von hinten in den Wurfarm und verhinderte so den Ausgleichstreffer. Die Schiedsrichter zeigten folgerichtig die Rote Karte und auf den Siebenmeterpunkt. Doch am Ende sollte es aus HSG-Sicht einfach nicht sein an diesem Abend, denn der Strafwurf verfehlte knapp sein Ziel und schlug leider nur an der Unterkante der Latte ein. Somit blieb es beim 30:31 und die Gäste feierten mit ihren Fans den Sieg, während die Gastgeber mit leeren Händen da standen. (Steffen Meister)

HSG:
Michael Stahl 1.-51. Und 53.-60. (12 Paraden und 1 gehaltener 7m); Lukas Keim 51.-53. Michael Viehmann 7/1; Christian Gherhardt 7; Stephan Untermann 4/3; Steffen Ober 3; Philip Julius 3; Jan-Hendrik Walther 3; Mario Schanze 2; Alexander Bärthel 1; Benedikt Hütt; Sven Vogel; Hannes Bauer; Jens Wiegräfe;

HSC:
Steins 1.-60. (13 Paraden und 1 gehaltener 7m); Martinsen; Kelm 13; Andersson 6/1; Karapetjan 4; Dobardzijev 3/3; Göhl 3; Kirchner 2