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Matthias-Kaufmann-Stiftung unterstützt FFW Borken

Borken. Zur Ausstattung des Einsatzleitwagens der Freiwilligen Feuerwehr Borken gehört seit dem 9. März ein automatisierter externer Defibrillator sowie ein medizinischer Notfall-Rucksack. Mit der Anschaffung wird nicht nur der Eigenschutz der Feuerwehrleute erheblich verbessert, sondern auch schnelle erste Hilfe vor dem Eintreffen der Rettungsdienste ermöglicht. Die Anschaffungskosten von rund 1.800 Euro finanzierte die Matthias-Kaufmann-Stiftung aus Hessisch-Lichtenau mit 75 Prozent. Den Restbetrag stellte die Wehr aus der Vereinskasse zur Verfügung. Im Herbst des vergangenen Jahres hatten die Brandschützer der Kernstadt den Förderantrag gestellt, um die Ausrüstung der Wehr mit lebensrettenden Geräten zu verbessern.

Bei der Spendenübergabe machte Wehrführer Axel Beier aber deutlich: „Mit der Anschaffung des Defibrillators und des Notfall-Rucksacks wollen wir in keinster Art und Weise den Rettungsdienst ersetzen, zu dem wir ein gutes Verhältnis haben. In erster Linie handelt es sich um einen Erst- und vor allem Selbstschutz der Einsatzkräfte. Doch im Fall eines Falles, können wir selbst effektive erste Hilfe leisten. Nicht umsonst haben wir 15 Mitglieder in der Einsatzabteilung, die eine weitergehende Sanitätsausbildung zum Teil bis zum Rettungssanitäter haben.“

Leben retten
Mit der Anschaffung des Defibrillators (AED) sei eine neue Ära bei der Freiwilligen Feuerwehr Borken angebrochen, stellte Fritz Kaufmann, Vorsitzender der Stiftung fest. Mit den Geräten kann Leben gerettet werden. „Der Eigenschutz erfährt vor allem eine erhebliche Verbesserung. Feuerwehrleute sind bereit sich in Lebensgefahr zu begeben, um das Leben anderer zu retten oder zu schützen. Da kann es schnell passieren, dass die Einsatzkräfte selbst schnelle Hilfe brauchen.“ Im Normalfall, so Fritz Kaufmann, leistet die Stiftung eine Förderung von 50 Prozent. Da es sich bei der Feuerwehr Borken um eine Erstanschaffung handelt, stellte man 75 Prozent der Finanzierungsmittel zur Verfügung.

Erster Stadtrat Friedhelm Knigge lobte die ehrenamtliche Arbeit der Stiftung, deren Gründung durch ein tragisches Ereignis erfolgte. Er bedankte sich im Namen der kommunalen Gremien für die Unterstützung der Feuerwehr Borken und wünschte der Stiftung auch künftig erfolgreiche Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit. „Es ist gut, dass unsere Feuerwehr jetzt über diese Geräte verfügt.“ Thomas Freiberg, ehrenamtlicher Mitarbeiter des DRK Hessisch Lichtenau und Mitarbeiter der dortigen Rettungsdienstschule ergänzte, dass man es sich auf die Fahnen geschrieben habe, Defibrillatoren intensiv zu verbreiten. Eingesetzt in zum Beispiel den ersten 30 Sekunden nach Kreislaufstillstand, ist eine 100 prozentige Wiederbelebung zu erwarten.

Matthias-Kaufmann-Stiftung
Matthias Kaufmann, Sohn von Fritz Kaufmann, kam 1990 als 24-jähriger bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Bis dahin hatte er sich ehrenamtlich im DRK, in der Jugendarbeit und vor allem für ältere Menschen engagiert. Die ausgezahlte Lebensversicherung über 30.000 DM stockten die Eltern auf 50.000 DM auf und gründeten die Matthias-Kaufmann-Stiftung, die bereits Ende des Gründungsjahrs durch Spenden ein Stiftungskapital von rund 100.000 DM hatte. Heute verfügt sie über ein Kapital von 260.000 Euro. So unterstützte man in den vergangenen Jahren rund 400 Projekte mit einer Fördersumme von etwa 530.000 Euro. Die Ziele der Stiftung sind die Förderung des Einsatzes für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, die Unterstützung und der Ausbau sozialer Hilfsdienste, Ausbau der Rettungsdienste, Förderung des ehrenamtlichen Engagements, Förderung kirchlicher missionarischer Kinder- und Jugendarbeit sowie die Förderung der Kinder- und Jugendhilfe. (sb)