Dorfentwicklung auf gesamtkommunaler Ebene angekommen
Hessen. „Zukünftig wird es möglich sein, dass nachhaltige und zukunftsfähige Projekte, welche die Kerngebiete der Dörfer stabilisieren, in allen Ortsteilen gefördert werden können“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch heute in Wiesbaden. Dies gelte auch für die Investitionen privater Träger, die zur Verbesserung der Lebensqualität und zu stabilen Nutzungsstrukturen in den Ortskernen beitragen. „Die Erweiterung des Blickwinkels und das breitere Themenspektrum im Dorfentwicklungsprozess eröffnen den Kommunen die Chance, das Entwicklungskonzept auch über den Förderbereich der Dorfentwicklung hinaus einzusetzen, so der Staatssekretär.
Wie Saebisch mitteilte, haben sich für 2012 von 22 potentiellen Kommunen, die im Jahre 2011 mit zwei oder mehr kooperierenden Orts-/Stadtteilen als Förderschwerpunkte anerkannt worden waren, die folgenden sieben Kommunen für den Umstieg auf die gesamtkommunale Ebene entschieden:
Fulda / Hünfeld
Kassel / Trendelburg
Limburg-Weilburg / Löhnberg
Schwalm-Eder / Frielendorf, Neuental
Vogelsberg / Lautertal, Grebenhain
Damit sei die Dorfentwicklung in Hessen auf der gesamtkommunalen Ebene angekommen.
Da die Konzept- und Verfahrensebene Stadt-/Ortsteil für die Auseinandersetzung mit den Problemen des demografischen und sozioökonomischen Wandels zu klein ist, muss die Förderebene der Dorfentwicklung zukünftig den gesamten Bereich ländlich geprägter Kommunen umfassen. Die kommunale Gesamtstrategie muss Aussagen darüber treffen, wie Nahversorgung und Infrastruktur gesichert werden können, wie mit der Leerstandssituation umgegangen werden soll und welche Funktionen die einzelnen Stadt-/Ortsteile zu erfüllen haben. Dabei sind sowohl die Förderung der Innenentwicklung als auch die über viele Jahre in Hessen erprobte Bürgermitwirkung erklärte Programmziele.
Die Förderung erfolgt auf der Grundlage eines „Integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes“ (IKEK) – denn ohne eine effektive Handlungsstrategie auf der lokalen Ebene, sind gut gemeinte Aktivitäten nicht zielführend. Das Konzept ist nach dem „Leitfaden für integrierte kommunale Entwicklungskonzepte“ in der Trägerschaft der Kommune und unter der aktiven Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger zu erstellen. (red)