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Alter und Böker erfüllten souverän die Mission Gold

Erfurt/Melsungen. Bei den deutschen Hallenmeisterschaften im Steinstoßen, die in Erfurt ausgetragen wurden, verteidigte nicht nur der 16-jährige Henri Alter seinen Vorjahrestitel im Steinstoßen in der Gewichtsklasse bis 62 Kilogramm – auch die Seniorin Hella Böker erweiterte ihre nationale Titelversammlung um eine weitere Meisterschaft. Der vielseitige Jugendliche aus Melsungen, der im Winter bereits in der Halle im Dreisprung für Furore sorgte und neben der süddeutschen Vizemeisterschaft auch Landesmeister im Speerwerfen sowie im Mehrkampf werden konnte, überzeugte in Erfurt auch im Steinstoßen. Der Melsunger Geschwister-Scholl Schüler war auf „Gold“ programmiert und vollzog diesen vorgezeichneten Weg mit einer vorbildlichen Einstellung.

Bereits bei den Landeshallenmeisterschaften, die am 17. März  in Frankfurt ausgetragen wurden, wuchtete er den 15 Pfund schweren Eisenstein im Mittelgewicht bis 72 Kilogramm auf 10,85 Meter und holte sich seine vierte Landesmeisterschaft im Jahr 2012. Damit steigerte er seine Bestleistung aus dem Vorjahr um fast zwei Meter. Für die Meisterschaften in Erfurt nahm er zwei Kilogramm ab, damit er in der Leichtgewichtsklasse bis 62 Kilogramm starten konnte. Mit einer erneuten Steigerung auf großartige 11,01 Meter siegte er souverän vor Alexander Gleixner aus Aschaffenburg (7,92 Meter) und Lokalmatador Fabian Braun, der auf 7,87 Meter  kam. Einen weiteren Stoß, der über den deutschen Rekord lag, trat Henri Alter nur knapp über. Aber diese 11,01 Meter sind die drittbeste Leistung, die jemals in Deutschland von einem Steinstoßer im Leichtgewicht erzielt wurden. Wie hochkarätig diese Leistung einzuschätzen ist, lässt sich daran erkennen, dass der „Tausendsassa in Sachen Sport“ auch in der Mittelgewichtsklasse gewonnen hätte. Denn in der Klasse bis 72 Kilogramm erzielte der Sieger Tronje Thannhäuser (TSG Dissen) 10,57 Meter. Und selbst imSchwergewicht hätte sich Henri Alter mit 11,01 Meter die Bronzemedaille gesichert.  Und so sah man bei der Siegerehrung auf dem obersten Podest einen  glückstrahlenden und triumphierenden Sieger stehen, der in drei Wochen, am 20. April, in die  Leichtathletiksaison einstiegen will.

Nachdem Hella Böker bei den Landesmeisterschaften den sechs Pfund schweren Eisenquader auf 9,48 Meter gewuchtet hatte und nur noch 39 Zentimeter von ihrem, im Vorjahr aufgestellten deutschen Rekord entfernt war, fuhr sie als Favoritin in die Landeshauptstadt von Thüringen, denn keine andere Seniorin kam in diesem Jahr in der Altersklasse V über die begehrte 9 Meter-Marke. Und auch inErfurt musste die Konkurrenz neidlos die Leistungen der gut aufgelegten Athletin aus Fuldabrück anerkennen. Mit jedem ihrer sechsStöße hätte sie den Titel einer deutschen Meisterin gewonnen. Am Ende siegte sie mit vorzüglichen 9,40 Meter unangefochten vor Doris Kralj aus Niederbühl (8,26 Meter). (ajw)