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Erwerbstätige: Neuer Höchststand 2011

Hessen. In Hessen waren im Jahr 2011 durchschnittlich 3,18 Millionen Personen und damit rund 46 800 oder 1,5 Prozent mehr erwerbstätig als im Vorjahr. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im Jahr 2011 einen neuen Höchststand, teilte das Hessische Statistische Landesamt mit. Ursachen hierfür waren einerseits, dass die Zahl der Erwerbstätigen im Krisenjahr 2009 in Hessen nicht sank und andererseits, dass sich die Konjunktur seit 2010 wieder im Aufschwung befindet. Bundesweit betrug der Anstieg 1,3 Prozent.

2011 trugen fast alle Branchen zum Arbeitsplatzaufbau bei. Über zwei Drittel des Anstieges der Gesamterwerbstätigenzahl entfielen auf die Dienstleistungsbereiche. Hier nahm im Vorjahresvergleich die Zahl der Arbeitsplätze um 32.300 oder 1,3 Prozent auf nunmehr über 2,46 Millionen zu. Innerhalb der sehr heterogenen Dienstleistungen war die Entwicklung unterschiedlich: Die stärksten Zuwächse gab es bei den Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleistern einschließlich Grundstücks- und Wohnungswesen (plus 2,3 Prozent) und im Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (plus 1,7 Prozent). Dagegen meldeten die öffentlichen und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit sowie die privaten Haushalte nur ein leichtes Plus von 0,3 Prozent.

Im Produzierenden Gewerbe gab es überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne. Nach den kräftigen Arbeitsplatzverlusten in den Jahren 2009 und 2010 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) im Jahr 2011 um durchschnittlich 11.300 Personen (plus 2,2 Prozent) auf 526.000 Personen. Die aktuelle Zahl liegt aber noch rund drei Prozent unter dem Stand vor Beginn der Finanzkrise. Im Baugewebe stieg der Arbeitsplatzaufbau im Vorjahresvergleich um  2,1 Prozent. In der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei sank die Zahl der Erwerbstätigen um gut 200 Personen (minus 0,7 Prozent).

Der Arbeitsplatzaufbau im Jahr 2011 spiegelt sich sowohl in der Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger als auch in der Zahl der Arbeitnehmer wider: Die letztgenannte stieg im Jahresdurchschnitt 2011 um 43.400 Personen (plus 1,5 Prozent) auf 2,85 Millionen. Zurückzuführen ist die günstige Entwicklung in erster Linie auf einen Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die den größten Teil der Arbeitnehmer ausmachen. Dagegen sank die Zahl der marginal Beschäftigten und hier insbesondere die Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs). Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger stieg im selben Zeitraum um 3.400 Personen (plus 1,0 Prozent) auf 335.200.
Die vorläufigen Erwerbstätigenzahlen 2011 wurden auf der Grundlage der neuen Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) berechnet. Im Rahmen der Revision 2011 stellt die regionale Erwerbstätigenrechnung auch die zurückliegenden Jahre auf die WZ 2008 um. Bei den hier vorgelegten Ergebnissen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundesamtes vom 16. Februar 2012 bzw. August 2011 basieren, handelt es sich um Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Ämter der Länder, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Weitere Informationen zur ETR-Revision stehen auf der Homepage des AK ETR: www.ak-etr.de.

Zahl der Arbeitslosen deutlich zurückgegangen
Die Arbeitslosenzahl verringerte sich 2011 erneut. Im Jahresdurchschnitt waren in Hessen 182.500 Menschen bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos gemeldet, rund 15.400 oder knapp acht Prozent weniger als im Vorjahr. Der Bestand an Arbeitslosen in Hessen stieg im Jahr 2009 im Zuge der Krise deutlich an. Seit Februar 2010 ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich wieder rückläufig. Diese Entwicklung setzte sich auch im Jahr 2011 weiter fort. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote , bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, betrug in Hessen 5,9 Prozent und lag deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 7,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr nahm sie um 0,5 Prozentpunkte ab. Hessen belegt unter den Bundesländern weiterhin hinter Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz den vierten Platz. (red)