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Extreme Auswinterungsschäden beim hessischen Getreide

Hessen. Die Kahlfröste des Winters 2011/12 haben insbesondere bei den mit Winterweizen und Wintergerste bestellten Flächen hohe Auswinterungsschäden verursacht. Wie das Hessische Statistische Landesamt auf Basis seiner Angaben der Ernte- und Betriebsberichterstatter mitteilt, mussten die Landwirte aufgrund der Frostschäden beim Winterweizen eine Fläche von 73 000 Hektar (ha) umbrechen. Da die Aussaatfläche im vorigen Herbst einen Umfang von knapp 170 000 ha hatte, lagen die Auswinterungsschäden bei über 40 Prozent. Demnach ist 2012 mit einer Erntefläche von ca. 97 000 Hektar (ha) zu rechnen.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Wintergerste ab. Hier ist zur diesjährigen Ernte lediglich eine Fläche von 43 000 ha zu erwarten, nachdem im Herbst 2011 gut 75 000 ha ausgesät wurden; die umbrochene Fläche lag also bei 32 000 ha. Die Auswinterungsschäden bei Wintergerste lagen damit ebenfalls bei über 40 Prozent.

Die Auswinterungsschäden übertreffen damit erheblich die bisherigen Maximalwerte der letzten 40 Jahre. Dort wurden bei Winterweizen maximal rund fünf Prozent Auswinterungsschäden und bei Wintergerste 17 Prozent gemessen.

Die umgebrochenen Flächen wurden zum größten Teil mit Sommerweizen und Sommergerste bestellt, aber auch mit Silo- und Körnermais. Im Jahr 2011 wurden gut 44 000 ha Silo- und Körnermais geerntet. Für dieses Jahr kann von einer Anbaufläche von mindestens 55 000 ha ausgegangen werden, darunter 47 000 ha Silomais. Ebenso hat sich die mit Hafer bestellte Fläche fast verdoppelt. Erwartet werden rund 17 000 ha.

Bei Winterraps ist die Lage derzeit noch unübersichtlich. Zur Aussaat 2011 wurden fast 65 000 ha gedrillt. Dies würde exakt der Erntefläche von 2011 entsprechen. Allerdings wurden – aufgrund von starkem Pilzbefall – noch Flächen in derzeit unbekannter Höhe umgebrochen. (red)