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Weitsprung: Tobias Stang überraschte mit 6,19 Metern

Melsungen. Das hervorragend organisierte Leichtathletik-Meeting im Melsunger Waldstadion brachte den erhofften Durchbruch der heimischen Jugendlichen auf breiter Front, wenn auch nicht jede Veränderung in dem meist noch dürftigen Standard der bisherigen Kreisbestenliste schon endgültig befriedigen kann.  Insofern sind die Kreis-Jahresbestleistungen  nicht alle von gleicher Klasse. Dass sie aber in beinahe jedem der ausgetragenen Wettbewerbe verbessert wurden, entspricht in etwa schon den gestellten Ansprüchen.

Für die beste Leistung sorgte Tobias Stang im Weitsprung der U18.  Der16-Jährige flog zum ersten Mal in seiner noch jungen Laufbahn über sechs Meter hinaus und schlug die höher eingeschätzten Henri Alter und den Wanfrieder Karl Westphal. Schmunzelnd quittierte er nach seinem ersten Sechs-Meter-Sprung die Gratulationen seiner Mitstreiter und sagte: „Für mich war es ein großer Erfolg in diesem Wettbewerb, weil ich bisher oft zwischen 5,80 und 6,00 Meter, aber eben noch nie über sechs Meter gekommen bin.“

Ein kurzer Blick auf das ausgezogenen Bandmaß genügte ihm, um die volle Tragweite seiner Leistung zu erkennen.  6,19 Meter – das war für ihn der Vorstoß in einen Bereich, von dem er schon lange träumte, ihn aber nach seiner Vorbereitung auf den Langsprint auch schon irgendwie ins Reich der Visionen verwiesen hatte. Mit dieser Leistung übertraf der ruhige und besonnene Jugendliche aus Malsfeld die B-Qualifikation für die Landes-Jugendmeisterschaften um 19 Zentimeter und liegt in der aktuellen HLV-Bestenliste auf Rang sechs. Nachdem Karl Westphal zu Beginn 5,85 Meter vorgelegt hatte, wurde er im vierten Durchgang von Henri Alter (5,88 m) abgefangen und auf Rang drei zurückgereicht. Auch Sebastian Ludwig hatte einen glänzenden Saisoneinstand und verbesserte sich mit 5,74 Meter auf Rang drei der aktuellen Kreisbestenliste.

Henri Alter, der nach dem Dreisprungwettbewerb angesichts der ihm für das Meeting zugeschriebenen Rolle ärgerlich bemerkte:  „Ich kann einfach keinen 13-Meter-Sprung auf Bestellung liefern“,  war nach den Trainingseindrücken eine persönliche Bestleistung in dieser Disziplin durchaus zuzutrauen. Doch der weiteste Sprung des hessischen Jugend-Hallenmeisters wurde nur mit 12,71 Metern gemessen. Mit Tobias Stang (12,60 m) und Sebastian Ludwig (11,89 m) hatte die MT Melsungen gleich drei Athleten am Start, die in Friedberg bei den Landesmeisterschaften um die Medaillen mitspringen können.

Im Kugelstoßen legte Henri Alter nach seinen 11,40 Metern von Obersuhl erneut fast einen Meter zu und führt nun die Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises mit 12,18 Metern vor Jan Ullrich an, der sich auf 12,09 Meter verbessern konnte.  Damit verdrängten die Beiden den Spangenberger Finn Wunderlich, der mit 11,42 Metern diese Rangliste angeführt hatte, auf den dritten Platz.  Der Spangenberger nutzte seine Chance aber im Speerwerfen und setzte diese in Leistung um.  Mit guten 47,29 Metern erfüllte er nicht nur die B-Qulifikation für die hessischen Titelkämpfe, sondern nimmt in der aktuellen HLV-Bestenliste Ranf fünf ein. Sebastian Ludwig überzeugte mit guten 38,29 Metern und deutete seine Ambitionen im Mehrkampf an.

Ein Kompliment verdient auch die 17-jährige Celine Kühnert, die sich im Weitsprung auf gute 5,10 Meter steigerte und damit auf Rang sechs der Landesbestenliste zu finden ist.  Aber auch im Dreisprung konnte man der noch amtierenden Landes-Jugendmeisterin eine hervorragende Einstellung bescheinigen. Mit 10,47 Metern nimmt sie gegenwärtig Rang vier in der Liste der TOP-TEN in der U20 in Hessen ein.

In den Wurf- und Stoßwettbewerben überzeugten Victoria Mand mit 9,83 Metern im Kugelstoßen und 24,55 Metern mit dem Speer. In der U18 siegte Katharina Wagner mit  9,82 Metern vor Stefanie Klein, die auf 9,51 Meter kam. Eine gute Vorstellung gab auch Lisa Arend, denn die frisch gebackene Nordhessenmeisterin verbesserte sich erneut und siegte unangefochten mit 10,12 Metern. Eine Klasse für sich war wieder einmal Hella Böker.  Die fünffache Medaillengewinnerin von der WM in Finnland  kam im Speerwerfen auf  27,18 Meter und erreichte im Kugelstoßen starke 9,02 Meter. (ajw)