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Karolin Siebert ließ beim Pfingstmeeting aufhorchen

Baunatal. Bei herrlichen Wetter starteten einige Melsunger Leichtathleten beim Pfingstsportfest in Baunatal, in dem auch die Landesmeisterschaften über die Hindernisstrecken eingebaut waren. Wie erwartet stachen die Melsunger Trümpfe und auch die anderen Athleten erzielten beachtliche Leistungen. Eine Woche vor den Landes-Jugendmeisterschaften der U18 in Friedberg, wo  Karolin Siebert über 400 Meter und 400 Meter Hürden sowie mit der 4x100m-Staffel  an den Start gehen wird, testete sie in Baunatal.

Ihre Schnelligkeit über 100 Meter und eine Stunde später ihre Sprintausdauer über 200 Meter.  Auf beiden Strecken konnte sie ihre persönliche Bestzeit weiter aufwerten, denn über 100 Meter unterbot sie ihre Zeit von 13,58 Sekunden, die sie bei der Bahneröffnung in Friedberg lief, um eine Zehntelsekunde und wurde mit 13,48 Sekunden gestoppt.  Im Vorjahr stand sie als A-Schülerin noch mit 13,85 Sekunden in den Bestenlisten.

In welch blendender Verfassung sich Karolin Siebert derzeit befindet, unterstrich die Fünfzehnjährige 40 Minuten später im Langsprint über 200 Meter. Ihre persönliche Bestzeit, die sie im April in Obersuhl mit 28,12 Sekunden aufgestellt hatte, wurde regelrecht pulverisiert. Mit fast zweimal 13,60 Sekunden auf den beiden Teilstrecken verlor sie auch im Schlussteil dieses Laufes nur ein paar Hundertstelsekunden, so dass die elektronische Uhr für sie bei 27,48 Sekunden stehen blieb.  Damit war sie fast eine halbe Sekunde vor Sophie Bauer im Ziel. Die Sprinterin aus Borken konnte eine Woche vorher beim Abendsportfest in Neukirchen Melsungens beste Sprinterin Johanna Wagner mit 27,4 zu 28,0 Sekunden klar bezwingen. Trainer Alwin J. Wagner vermied eine genaue Antwort auf die Frage nach Karolin Sieberts derzeitigen Leistungsstand über 400 Meter und 400 Meter Hürden zu geben. Aber wer diesen 200 Meter Langsprint verfolgt hatte, der konnte erkennen, dass die frühere mehrfache hessische Schülermeisterin die Stadionrunde um 60 Sekunden zurücklegen kann.

Auch Marie Wagner unternahm vor den Landesmeisterschaften einen letzten 800m-Test, wo sie einen Tag nach dem Staffelwettbewerb zunächst die 800 Meter absolviert und drei Stunden später auch über 400 Meter Hürden an den Start gehen wird.  Ihre Jahresbestzeit über die beiden Stadionrunden lief sie als Nordhessenmeisterin in 2:25,86 Minuten. Sie hatte dabei knapp zwei Sekunden Vorsprung vor der ebenfalls als Medaillenkandidatin eingeschätzten Madita Alter (LG Baunatal). Bei diesem Pfingstmeeting im Parkstadion trafen die beiden Mittelstreckenläuferinnen erneut aufeinander.   Aber bei diesem Rennen schienen die Fronten von Anfang an geklärt, denn Marie Wagner ließ sich auf keine taktischen Spielchen ein und beendete ihr Rennen in der neuen Jahresbestzeit von  2:25,50 Minuten. Fast sechs Sekunden zurück kam Madita Alter (2:31,23 Minuten) ins Ziel.  Die zweite Melsunger Vertreterin, Julia Klute, deren Bestzeit von den Bahneröffnungswettkämpfen in Friedberg auf 2:43,25 Minuten stand, wurde mit 2:41,40 Minuten gestoppt und sicherte sich damit vor Julia Hollstein aus Kaufungen (2:48,46 Min.) und Jana Helferich (LG Baunatal) überraschend den dritten Platz.

Der Weitsprung der U18 versprach einen spannenden Wettbewerb, denn mit Moritz Lampe aus Geismar, dem nordhessische Jugend-Hallenmeister mit 6,17 Meter und den beiden Melsunger Vertretern Tobias Stang mit einer Bestweite von 6,19 m und Henri Alter (5,98 m) trafen mit Ausnahme von Levin Oziegbe (Vellmar) die besten U18 Weitspringer aus der Region aufeinander. Leider beeinträchtigten störende Winde, die einmal von vorn, aber plötzlich auch wieder von hinten kamen, den Anlauf und somit auch die Weite. So wurde der Weitsprung zu einer Lotterie. Es war  zwar keine Offenbarung, aber Tobias Stang, der sich am Ende knapp mit 5,81 Meter durchsetzen konnte, hinterließ einen ganz starken Eindruck. Bestes Beispiel: Im ersten Durchgang sprang der Malsfelder noch vor dem Absprungbalken ab, weil ein Gegenwind von 3,5 Meter pro Sekunde seine Anlaufgeschwindigkeit langsamer werden ließ. Dennoch erreichte er gute 5,74 Meter. Henri Alter landete im zweiten Durchgang bei einem leichten Rückenwind von 0,1 m/sec bei 5,79 Meter und verwies damit Moritz Lampe, der bei einem Rückenwind von 2,7 m/sec auf 5,78 Meter kam,  auf Rang drei.

Henri Alters Sprungvermögen ist derzeit wirklich beachtlich; nur mit dem Anlauf hat der Sechszehnjährige noch Probleme, analysierte Trainer Alwin J. Wagner. Das war auch beim Hochsprung so.  Über die Höhe von 1,72 Meter flog er im ersten Versuch in Sitzhaltung etwa zehn Zentimeter über diese Höhe. Als die Latte beim nächsten Versuch auf 1,76 Meter gelegt wurde, war der vielseitige Melsunger, der für drei Wettbewerbe für die Landesmeisterschaften gemeldet wurde (Hoch- und Dreisprung sowie im Speerwerfen) am Ende mit seinem Latein. Einmal war er beim Absprung zu dicht an der Latte, das andere Mal zu weit entfernt und beim dritten Mal fehlte die Explosivkraft beim Absprung.  Aber der Melsunger hat gerade im Hochsprung noch viel Potenzial und kann schon bald Höhen von 1,80 Meter und mehr bezwingen.

Obwohl sich Celine Kühnert im 100m-Sprint der U20 mit 13,94 Sekunden vor Jana Kratzsch aus Wolfhagen (14,07 Sekunden) bei einem kaum spürbaren Rückenwind von 0,1 m/sec durchgesetzt hatte, konnte sie sich an diesem Pfingstsamstag nicht ganz wie erhofft zur Geltung bringen.  Während im anschließenden Weitsprung Ann-Christin Höhne (TSV Geismar) ihre Jahresbestleistung von 5,26 mit hochgerissenen Armen quittierte, ließ Celine Kühnert nach einem ungültigen Sprung und einer Weite von 4,45 Meter bereits ihren Kopf hängen.  Erst im letzten Durchgang ließ die Siebzehnjährige ihre Sprungkraftfähigkeit erkennen, als sie zwanzig Zentimeter beim Absprung verschenkte und dennoch bei 4,60 Meter landete.

Der Dreisprung sollte für sie der letzte Test für die Landesmeisterschaften der Frauen sein. Die Erkenntnis daraus lautet:  Weiten um 10,50 Meter sind offenbar nun zum Standard für die noch amtierende hessische B-Jugendmeisterin geworden.  Sie begann bei einem Gegenwind von 3,0 Meter pro Sekunde mit ganz starken 10,39 Meter und steigerte sich bei ständig wechselnden Winden im letzten Durchgang auf 10,46  Meter. Die Siebzehnjährige demonstrierte damit ihre Wettkampfsicherheit, doch fehlt ihr noch die Leichtigkeit des Vorjahres. (ajw)



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