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DGB-Jugend: Ausbildungsbetriebe müssen attraktiver werden

Schwalm-Eder. „Die Unternehmen im Schwalm-Eder-Kreis müssen ihre Attraktivität steigern und mehr um Ausbildungssuchende werben“, fordert Jugendbildungsreferent André Schönewolf für die DGB-Jugend Nordhessen. Bereits jetzt – ein Vierteljahr vor Ausbildungsbeginn – sind sehr viele Jugendliche nicht mehr in der Vermittlung für einen Ausbildungsplatz. Das ergibt sich aus den am 31. Mai vorgestellten Mai-Statistiken der Arbeitsagenturen Kassel, Marburg und Korbach, die alle für den Schwalm-Eder-Kreis zuständig sind. Eine exakte Bestimmung falle schwer, da für diesen Landkreis gleich drei unterschiedliche Agenturen zuständig sind. Insgesamt heißt das aber, dass diese Jugendlichen, die in der Statistik „Bewerber mit Alternative“ genannt werden, sich für etwas anderes als eine Ausbildung entschieden haben.

Die überwiegende Mehrheit von ihnen gehe länger zur Schule oder studiere. Viele Jugendliche beginnen ihren Berufseinstieg ohne eine berufliche Ausbildung, erläutert Schönewolf. Angesichts von mehreren Tausend gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern sei diese Zahl viel zu hoch, so die DGB-Jugend Nordhessen.

Offensichtlich fehlten also in erster Linie nicht Bewerberinnen und Bewerber. Schönewolf: „Vielmehr sind einige Ausbildungsberufe oder die Betriebe nicht attraktiv genug für viele Ausbildungssuchende. Betrachtet man die nachweisbare mangelhafte Ausbildungsqualität in einigen Branchen können wir diese Entscheidung der Jugendlichen nachvollziehen.“ Viel zu geringe Ausbildungsvergütungen, Überstunden, schlechte Anleitung und keine Übernahme nach der Ausbildung müssten ein Ende haben.

Auch die Arbeitsagentur müsse weiter für die Jugendlichen tätig bleiben, die noch nicht in eine Ausbildung vermittelt wurden, bekräftigt Schönewolf. Wer jetzt schon ohne Ausbildung direkt in die Erwerbstätigkeit gehe, dürfe nicht ein Leben lang un- oder angelernt bleiben. Die Arbeitsagentur habe gerade für diese Jugendlichen eine hohe Verantwortung und müsse sich weiter um deren Vermittlung in eine Ausbildung bemühen. (red)