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6.500 Besucher beim Public-Viewing in Kassel

Sechs Festnahmen, Veranstaltungen verliefen ansonsten friedlich

Kassel.
Zum Halbfinale Deutschland-Italien fanden am Donnerstagabend in Kassel wieder zwei Public-Viewing Veranstaltungen  im Auestadion und auf der Fanmeile der Friedrich-Ebert-Straße statt. Während die von etwa 2.000 Zuschauern im Kasseler Auestadion besuchte Veranstaltung aus Sicht der Polizei absolut störungsfrei verlief, kam es im Laufe des Abends auf der Friedrich-Ebert-Straße zu insgesamt sechs vorläufigen Festnahmen. Rund 4.500 Besucher waren gestern Abend zur Fanmeile geströmt, die bereits ab 17 Uhr zwischen Westendstraße und Annastraße zum Aufbau der Verkaufsstände für den Fahrzeugverkehr gesperrt worden war.

Nach Beendigung des Deutschland-Spiels setzten rasche Abwanderungsbewegungen ein, so dass auf der Friedrich-Ebert-Straße kein Fahrzeugverkehr mehr möglich war. Die Friedrich-Ebert-Straße wurde daher von 22.40 bis Mitternacht auch zwischen Ständeplatz und Goethestraße voll gesperrt.

Im Verlauf der Veranstaltung auf der Friedrich-Ebert-Straße wurden mehrere Straftaten begangen. Ein Tatverdächtiger konnte nach einer gefährlichen Körperverletzung vorläufig festgenommen werden. Er hatte einen Böller in die Menschenmenge geworfen. Dabei war eine Besucherin am Bein verletzt worden. Ein weiterer Tatverdächtigen konnte nach einer Sachbeschädigung an einer Gaststätte identifiziert und in Polizeigewahrsam genommen werden. Ein junger Mann wurde mit Marihuana angetroffen. Ihn erwartet eine Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Auf dem Weg in Richtung Innenstadt kam es nach dem Spiel zum Zusammentreffen zwischen deutschen und italienischen Fans. Im  weiteren Verlauf setzte eine deutsche Tatverdächtige  Pfefferspray ein. Sie erwartet eine Strafanzeige wegen gefährlicher  Körperverletzung. Bei der vorläufigen Festnahme der Tatverdächtigen leistete deren Freund Widerstand gegen die eingesetzten  Polizeibeamten und wurde vorübergehend festgenommen. Eine Strafanzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte handelte  sich auch ein anderer junger Mann ein. Er wurde überprüft, weil er zuvor in der Menschenmenge mit einem Messer hantiert hatte.

Drei nicht an Straftaten beteiligte Besucher mussten mit kleineren Verletzungen oder nach übermäßigem Alkoholkonsums mit Rettungswagen abtransportiert werden.

Der Erste Polizeihauptkommissar Holger Weichseldorfer, der als stellvertretender Leiter des Polizeireviers Mitte in Kassel auch die  Public-Viewing-Einsätze der Kasseler Polizei leitete, zog ein insgesamt positives Fazit aus Sicht der Polizei: „Bei sechseinhalb  Tausend Leuten gibt es leider immer wieder einige Personen, die über die Stränge schlagen. Die große Masse feiert aber friedlich oder, wie gestern Abend, trauert gemeinsam. Das sollte man nicht vergessen.“ (red)