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Effizienz-Projekte: Puttrich besucht VW und Ferrero

Baunatal/Stadtallendorf. Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit sind zwei Seiten einer Medaille für hessische Unternehmen. Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich hat zwei Unternehmen besucht, die sehr erfolgreich Produktionsprozesse umstellen um nachhaltig Energie zu sparen. „Mit VW in Baunatal und Ferrero in Stadtallendorf haben wir zwei Unternehmen in Hessen, die beispielgebend sind für innovative Ideen im Bereich der Energieeffizienz“, so Puttrich. Grundlage für das Engagement sei die Unterstützung durch das hessische Leitprojekt HIER! (Hessen für Innovation in Energie- und Ressourceneffizienz). Das Programm, das von der Landesregierung  mit 1,2 Millionen Euro mit finanziert wird und seit 2010 läuft, soll Unternehmen bei der Minderung des Energieverbrauchs unterstützen und die Energieproduktivität in Produktionsprozessen steigern. „Industrie und Gewerbe sind Großkunden der Stromlieferer. Das Projekt greift dort ein und soll die Effizienz verbessern und den Verbrauch reduzieren“, sagte die Energieministerin bei ihrem Besuch der beiden Großunternehmen VW-Werk Baunatal und Ferrero in Stadtallendorf.

VW Baunatal ist Projekt Partner in HIER! im Teilprojekt „Druckluftarme Produktion“. VW setzt in der neuen Fertigung der Elektroantriebe druckluftlose Antriebe ein. Die Energieeinsparung dabei beträgt etwa 90 Prozent. Diese Antriebe wurden im HIER!-Projekt zunächst an der Uni Kassel erprobt. Weiterhin hat die Uni Kassel gemeinsam mit der Firma Limón einen speziellen Lack entwickelt, der Wärmeverluste reduziert. VW hat in seiner Härterei diesen Lack erprobt, die Einsparung betrug zehn Prozent. Es werden jetzt alle weiteren Öfen mit dieser Farbe lackiert. Darüber hinaus soll in der Härterei ein umfassendes Abwärmenutzungskonzept umgesetzt werden. Darüber hinaus sollen die Fertigungshalle für Elektro- und Hybridantriebe als Modellfabrik Blue-factory realisiert werden, in der die aus dem HIER!-Projekt erzielten Erkenntnisse zu energieeffizienter Lüftungstechnik, Energie-Monitoring und Standby-Betrieb umgesetzt werden und als best-practice-Beispiel für alle zukünftigen  Produktionslinien dient.

Seit 2007 setzt sich die Ferrero-Gruppe verstärkt für die kontinuierliche Verbesserung der Industrieprozesse ein. Bereits 2009 wurden 35 Prozent des gesamten Strombedarfs der Produktionsstätten selbst produziert, davon etwa 1 Prozent aus erneuerbaren Energien. Ziel ist bis 2013 90 MW Eigenerzeugung elektrischer Energie und davon 30 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Dafür sollen zusätzliche Biogasanlagen mit einer Leistung von 3 MW in Betrieb genommen werden. Außerdem setzt sich Ferrero dafür ein, dass ihr gesamter Strombedarf bis 2020 hundertprozentig aus KWK-Anlagen oder erneuerbaren Energien gedeckt werden. Die Ferrero Produktionsstätte in Stadtallendorf betreibt heute 2 hocheffiziente KWK-Anlagen mit 13 MW elektrischer Leistung. Auch wurden Energieeffizienzmaßnahmen eingeleitet, die auf ein Jahr hochgerechnet dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 600 Privathaushalten mit je vier Personen entsprechen. Durch weitere Maßnahmen wird der vergleichbare Jahresenergieverbrauch (Strom und Wärme) von rund 275 Einfamilienhäusern eingespart. (red)



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